Bei der feierlichen Inbetriebnahme des Solarparks im Landkreis Donau-Ries. Quelle: GP Joule
Für die Fertigung von Hubschraubern und Flugzeugtüren bezieht Airbus Helicopters im bayerischen Donauwörth nun PV-Strom per Direktleitung von GP Joule.
Die Stromleitung führt von der nun in Betrieb genommenen 3,5-MW-PV-Anlage in Tapfheim bei Donauwörth zum Werk von Airbus Helicopters. Sie ist 6 Kilometer lang und verbindet den Solarpark mit dem Mittelspannungsnetz der Airbus-Tochter. Diese ist Alleinabnehmerin der jährlich erwarteten 3,85 Millionen kWh, die der Park voraussichtlich produzieren wird. 8.000 Module sind auf einer Fläche von 4,6 Hektar, so groß wie sechseinhalb Fußballfelder, installiert.
Der abgeschlossene Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement − PPA) trägt neben der Unterschrift von Airbus Helicopters auch die des norddeutschen Erneuerbaren-Projektierers "GP JOULE" aus Reußenköge (Schleswig-Holstein). Er hat eine Laufzeit von 10 Jahren − "mit Option auf Verlängerung", wie eine Sprecherin der Redaktion gegenüber mitteilte. Von einem "vorbildhaften Projekt" sprach Roland Weigert (Freie Wähler) bei der symbolischen Inbetriebnahme des Energieparks Donauwörth. Der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erklärte, das Projekt leiste nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern beweise auch, dass die Erneuerbaren aus den Kinderschuhen herausgewachsen seien und ohne EEG-Förderung auf dem Markt bestehen könnten.
Das PPA sichere Airbus langfristig stabile und günstige Strompreise und stärke damit den Unternehmensstandort in Donauwörth. Gleichzeitig spare der Flugzeugbauer so über 1.200 Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr ein. "Die Inbetriebnahme des Energieparks ist ein wichtiger Baustein in Richtung CO2-Reduzierung für den Standort Donauwörth", versicherte Helmut Färber, Standortleiter und Mitglied der Geschäftsführung von Airbus Helicopters.
Das Energieunternehmen GP Joule hatte nach der Planung der Anlage im März vergangenen Jahres mit den Bauarbeiten in Tapfheim begonnen. "Die wesentlichen Herausforderungen bestanden darin, die Anlage gemäß den ortstypischen Gegebenheiten im Umfeld der Donau zu planen und zu errichten", erklärte Markus Tischer, Projektverantwortlicher bei GP Joule. Dazu gehörten eine hochwasserangepasste Bauweise des Solarparks und Präzisionsarbeit bei der Verlegung der Kabeltrasse unter der Donau − ein "beachtlicher ingenieurswissenschaftlicher Aufwand" sei hierzu betrieben worden, so Weigert bei dem Vor-Ort-Termin. Darüber hinaus galt es, die komplexen technischen Gegebenheiten im Werksnetz bei der Einbindung der PV-Anlage umzusetzen, damit eine richtlinienkonforme Einspeisung möglich wurde.
Der PV-Park bleibt bei GP Joule. Die technische und kaufmännische Betriebsführung hat nun "GP Joule Service" übernommen.
Montag, 20.02.2023, 15:15 Uhr
Davina Spohn
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