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Energie & Management > Wärme - Fast zwei Drittel aller Neubauten heizen mit Wärmepumpe
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme

Fast zwei Drittel aller Neubauten heizen mit Wärmepumpe

Laut dem Statistischen Bundesamt verdoppelte sich der Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizung in Neubauten seit 2014. 64,6 Prozent der im Jahr 2023 errichteten Gebäude heizen damit.
In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden Wärmepumpen zum Heizen genutzt. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 4. Juni mit. Fast zwei Drittel der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen als primäre Heizung. Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil um acht Prozentpunkte. Gegenüber 2014 habe er sich mehr als verdoppelt.

Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. In Mehrfamilienhäusern wurden sie nur zu 41,1 Prozent verbaut. In vier von fünf neuen Wohngebäuden werden verschiedenen erneuerbare Energiequellen zum Heizen genutzt. Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen auch Holz, etwa in Pelletheizungen oder Kaminöfen (3,7 Prozent), Solarthermie (0,5 Prozent), Biogas/Biomethan (0,3 Prozent) sowie sonstige Biomasse (0,2 Prozent). Auch werden erneuerbare Energien ergänzend genutzt, beispielsweise durch einen Holzofen.

Ein Fünftel der Neubauten heizt primär mit Gas

Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde im Jahr 2023 in 20,1 Prozent der Neubauten Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle hat sich binnen zehn Jahren mehr als halbiert: 2014 hatte er noch bei 50,7 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,2 Prozent der neuen Wohngebäude (2014: 7,9 Prozent). Ölheizungen wurden nur noch in 300 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren 0,3 Prozent der Neubauten (2014: 1,2 Prozent). 

Der Trend zum Heizen mit erneuerbaren Energien zeige sich laut Destatis auch beim Planen neuer Wohngebäude. 80,7 Prozent der 2023 genehmigten rund 67.900 Wohngebäude sollen primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen. Sie sollen in 76,3 Prozent der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz kommen. Erdgas als häufigster konventioneller Energieträger spielt mit einem Anteil von 7,3 Prozent auch bei der Planung von Wohngebäuden eine zunehmend kleinere Rolle.
 
Primärheizung für neue Wohngebäude 2014-2023
Quelle: Destatis

Produktion von Wärmepumpen steigt

Der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen in Neubauten spiegelt sich auch in der Produktion wider: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland gut 400.000 Wärmepumpen hergestellt, 14,0 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings ging die Produktion der Heizungsgeräte nach teilweise deutlichem Anstieg vor allem im Jahr 2022 zuletzt zurück. Im 4. Quartal 2023 wurden 41,4 Prozent weniger produziert als im 3. Quartal, und nur etwa halb so viele wie im Vorjahresquartal.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Außenhandel mit Wärmepumpen: 2023 wurden Wärmepumpen im Wert von einer Milliarde Euro importiert, ein wertmäßiger Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 39,2 Prozent. Zuletzt ging der Außenhandel mit Wärmepumpen jedoch zurück. Auch beim Export von Wärmepumpen ist eine ähnliche Entwicklung zu sehen.

Dienstag, 4.06.2024, 14:50 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wärme - Fast zwei Drittel aller Neubauten heizen mit Wärmepumpe
Quelle: Fotolia / Ralf Kalytta
Wärme
Fast zwei Drittel aller Neubauten heizen mit Wärmepumpe
Laut dem Statistischen Bundesamt verdoppelte sich der Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizung in Neubauten seit 2014. 64,6 Prozent der im Jahr 2023 errichteten Gebäude heizen damit.
In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden Wärmepumpen zum Heizen genutzt. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 4. Juni mit. Fast zwei Drittel der 2023 fertiggestellten knapp 96.800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen als primäre Heizung. Allein gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil um acht Prozentpunkte. Gegenüber 2014 habe er sich mehr als verdoppelt.

Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. In Mehrfamilienhäusern wurden sie nur zu 41,1 Prozent verbaut. In vier von fünf neuen Wohngebäuden werden verschiedenen erneuerbare Energiequellen zum Heizen genutzt. Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen auch Holz, etwa in Pelletheizungen oder Kaminöfen (3,7 Prozent), Solarthermie (0,5 Prozent), Biogas/Biomethan (0,3 Prozent) sowie sonstige Biomasse (0,2 Prozent). Auch werden erneuerbare Energien ergänzend genutzt, beispielsweise durch einen Holzofen.

Ein Fünftel der Neubauten heizt primär mit Gas

Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde im Jahr 2023 in 20,1 Prozent der Neubauten Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle hat sich binnen zehn Jahren mehr als halbiert: 2014 hatte er noch bei 50,7 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,2 Prozent der neuen Wohngebäude (2014: 7,9 Prozent). Ölheizungen wurden nur noch in 300 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren 0,3 Prozent der Neubauten (2014: 1,2 Prozent). 

Der Trend zum Heizen mit erneuerbaren Energien zeige sich laut Destatis auch beim Planen neuer Wohngebäude. 80,7 Prozent der 2023 genehmigten rund 67.900 Wohngebäude sollen primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen. Sie sollen in 76,3 Prozent der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz kommen. Erdgas als häufigster konventioneller Energieträger spielt mit einem Anteil von 7,3 Prozent auch bei der Planung von Wohngebäuden eine zunehmend kleinere Rolle.
 
Primärheizung für neue Wohngebäude 2014-2023
Quelle: Destatis

Produktion von Wärmepumpen steigt

Der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen in Neubauten spiegelt sich auch in der Produktion wider: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland gut 400.000 Wärmepumpen hergestellt, 14,0 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings ging die Produktion der Heizungsgeräte nach teilweise deutlichem Anstieg vor allem im Jahr 2022 zuletzt zurück. Im 4. Quartal 2023 wurden 41,4 Prozent weniger produziert als im 3. Quartal, und nur etwa halb so viele wie im Vorjahresquartal.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Außenhandel mit Wärmepumpen: 2023 wurden Wärmepumpen im Wert von einer Milliarde Euro importiert, ein wertmäßiger Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 39,2 Prozent. Zuletzt ging der Außenhandel mit Wärmepumpen jedoch zurück. Auch beim Export von Wärmepumpen ist eine ähnliche Entwicklung zu sehen.

Dienstag, 4.06.2024, 14:50 Uhr
Susanne Harmsen

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