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Der Millionenerlös aus dem Steag-Verkauf an Asterion schlägt sich nun auch in der Bilanz der Stadtwerke Dinslaken nieder. Der Gewinn kletterte im Jahr 2023 auf 39,9 Millionen Euro.
Die langjährige Beteiligung am Kraftwerkbetreiber Steag macht sich in der Bilanz der Stadtwerke Dinslaken (NRW) nun positiv bemerkbar. Das Geschäftsjahr 2023 schloss der Versorger vom Niederrhein mit einem Gewinn von 39,9 Millionen Euro ab. Das sind 26,6 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.
Erwartet hatte Dinslaken lediglich einen Gewinnsprung von 13,3 Millionen 2022 auf 15,4 Millionen Euro. Hintergrund des Geldregens ist der Verkauf der Steag an den spanischen Investmentfonds Asterion. Dinslaken profitierte im abgelaufenen Jahr durch eine Zuschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft (KSBG), die für die verschiedenen Stadtwerke die Steag-Anteile hielt.
Die Zahlen für 2023 sind nach Auskunft einer Stadtwerke-Sprecherin testiert, aber noch nicht offiziell kommuniziert. Dies erfolge zusammen mit dem Abschluss des Dinslakener Stadtwerke-Konzerns, der Beteiligungen an 26 verschiedenen Unternehmen hält.
Für 2024 noch einmal ein hoher Überschuss in Sicht
An die Konzernmutter Stadt Dinslaken wollen die Stadtwerke 18 Millionen Euro abtreten. Der Rest ist für die Rücklagen bestimmt. Die Kommune hatte im Herbst vergangenen Jahres per Ratsbeschluss entschieden, das Festgeld-Konto der Tochtergesellschaft mit bis zu 110 Millionen Euro aus dem Steag-Verkauf aufzustocken.
Der Asterion-Deal spülte den KSBG-Anteilseignern insgesamt 2,6 Milliarden Euro in die Kasse. Das Geld fließt entsprechend der Anteile an NRW-Stadtwerke in Dortmund (36 Prozent), Duisburg (19 Prozent), Bochum (18 Prozent), Essen (15 Prozent), Dinslaken und Oberhausen (jeweils 6 Prozent). Die Bruttoeinnahmen in Dinslaken dürften also bei maximal 156 Millionen Euro liegen.
Laut Testat kommen die Stadtwerke Dinslaken auf einen geringeren Absatz an Strom, mit nunmehr 236 Millionen kWh gegenüber 257 Millionen kWh im Jahr zuvor. Weil der Versorger die höheren Beschaffungskosten auf die Kunden umlegte, stieg dennoch der Erlös – um 20,4 Millionen auf 62,1 Millionen Euro.
Mit der Stromerzeugung selbst verdiente Dinslaken 1,2 Millionen Euro weniger: Der Erlös liegt hier bei 10,4 Millionen Euro.
Gewinn aus Gas verdoppelt
Anders die Lage beim Gas: Hier stiegen sowohl Absatz als auch Ertrag. Mit 676 Millionen kWh, einem Plus von 21 Millionen kWh, erzielten die Stadtwerke einen Gewinn von 58,7 Millionen Euro. Das sind 29 Millionen Euro mehr als 2022.
Die Wärmewende hält auch in der niederrheinischen Stadt Einzug, erkennbar am Dinslakener Holz Energiezentrum (DHE), das in diesem Sommer die Produktion von Strom und Wärme aufnimmt. Damit mindert Dinslaken seine Abhängigkeit von Lieferanten. Der Versorger rechnet dadurch auch in diesem Sektor mit höheren Erlösen.
Insgesamt erwarten die Stadtwerke für das Geschäftsjahr 2024 einen noch einmal höheren Gewinn. Ziel sind 49,6 Millionen Euro, 44,1 Millionen Euro sollen durch weitere Buchgewinne aus dem Steag-Verkauf zustande kommen.
Beim Strom- und Gasabsatz geht der Versorger von Rückgängen aus: Hier sagt die Prognose einen Absatz von 143 Millionen beziehungsweise 578 Millionen kWh voraus.
Donnerstag, 6.06.2024, 17:11 Uhr
Volker Stephan
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