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Energie & Management > Fusion - Westfälische Stadtwerke Bocholt und Rhede bald eins
Quelle: Joachim Wendler / Fotolia
Fusion

Westfälische Stadtwerke Bocholt und Rhede bald eins

Die Fusionswelle bei Stadtwerken im Münsterland rollt weiter. Nun haben die westfälischen Versorger aus Bocholt und Rhede eine Vereinbarung über ihr Zusammengehen getroffen.
Einem Zusammenschluss der Stadtwerke von Bocholt und Rhede steht kaum noch etwas im Wege. Die Aufsichtsräte der beiden Versorger aus dem Westmünsterland haben sich dafür ausgesprochen, dass die Kommunen Verhandlungen für eine Fusion aufnehmen sollen. Am 3. Juli sollen die beiden Stadträte die dafür erforderlichen Beschlüsse fassen.

Die Idee für ein gemeinsames Stadtwerk der beiden westfälischen Kommunen zirkuliert schon länger. Anfang 2023 erhielt eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Auftrag, die Auswirkungen einer Fusion zu analysieren. Das Ergebnis: Durch weniger doppelt besetzte Stellen sollen sich Summen im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich einsparen lassen. Dagegen rechnen die Beteiligten mit weniger als fünf Millionen Euro, die durch den Transformationsprozess anfallen sollen.

In einer gemeinsamen Presseerklärung der Stadtwerke Bocholt und der Stadtwerke Rhede vom 27. Mai heißt es, die Fusion „soll die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Stadtwerke weiter steigern und damit langfristig die Versorgungssicherheit und Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger in Bocholt und Rhede verbessern“.

Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen. Damit würden alle Beschäftigten übernommen. Aktuell verfügt Bocholt über 250, Rhede über 90 Mitarbeitende. Zusätzlich arbeiten 120 Menschen für die Bäderbetriebe, die in der Hoheit der jeweiligen Kommune bleiben sollen – ebenso wie der Stadtbus Bocholt.

Die Kommunen teilen sich die Anteile im Verhältnis 70:30

An der Spitze des Versorgers, dessen neuer Name noch festzulegen ist, soll der bisherige Geschäftsführer der Stadtwerke Bocholt stehen, Jürgen Elmer. Für sein Pendant auf Rheder Seite, Markus Frenk, ist künftig der Rang eines Prokuristen vorgesehen. Elmers Stellvertreter wird Marcel Radmacher, Prokurist in Bocholt.
 
Bocholts Geschäftsführer Jürgen Elmer soll die Fusionsstadtwerke leiten.
Quelle. Stadtwerke Bocholt/Sven Betz

Der kommunale Versorger soll entsprechend der Vereinbarung zu 70 Prozent der Stadt Bocholt gehören, 30 Prozent gehen an Rhede. Für den Anteil von knapp einem Drittel wird eine Investition der Stadt Rhede fällig, deren Höhe nicht genannt ist. Sofern die Stadträte das Vorgehen abnicken, könnte das gemeinsame Stadtwerk 2025 Realität werden.

Im Westmünsterland sind Kooperationen von Versorgern keine Seltenheit. Unter dem Namen „LokalWerke Westmünsterland“ firmieren seit August 2023 die Stadtwerke Ahaus und die SVS-Versorgungsbetriebe GmbH. Die SVS wiederum waren zuvor der Verbund der Versorger aus Stadtlohn, Vreden und Südlohn. Weiter östlich stehen die Gemeindewerke Everswinkel vor dem Zusammenschluss mit den Stadtwerken Warendorf.

Die Lokalwerke Westmünsterland sind übrigens nicht zu verwechseln mit den Stadtwerken Westmünsterland (SWWM). Diese sind eine umfassendere Kooperation von Versorgern, die sich als Informationsplattform für die Herausforderungen von Stadtwerken und als Projektpartnerschaft versteht. Hier arbeiten die Stadtwerke Bocholt und Rhede bereits zusammen, an der Seite der Versorger aus Borken, Coesfeld, Dülmen, Gescher, Gronau, Ochtrup und der Lokalwerke Westmünsterland (Ahaus/SVS).

Dienstag, 28.05.2024, 16:12 Uhr
Volker Stephan
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Westfälische Stadtwerke Bocholt und Rhede bald eins
Die Fusionswelle bei Stadtwerken im Münsterland rollt weiter. Nun haben die westfälischen Versorger aus Bocholt und Rhede eine Vereinbarung über ihr Zusammengehen getroffen.
Einem Zusammenschluss der Stadtwerke von Bocholt und Rhede steht kaum noch etwas im Wege. Die Aufsichtsräte der beiden Versorger aus dem Westmünsterland haben sich dafür ausgesprochen, dass die Kommunen Verhandlungen für eine Fusion aufnehmen sollen. Am 3. Juli sollen die beiden Stadträte die dafür erforderlichen Beschlüsse fassen.

Die Idee für ein gemeinsames Stadtwerk der beiden westfälischen Kommunen zirkuliert schon länger. Anfang 2023 erhielt eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Auftrag, die Auswirkungen einer Fusion zu analysieren. Das Ergebnis: Durch weniger doppelt besetzte Stellen sollen sich Summen im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich einsparen lassen. Dagegen rechnen die Beteiligten mit weniger als fünf Millionen Euro, die durch den Transformationsprozess anfallen sollen.

In einer gemeinsamen Presseerklärung der Stadtwerke Bocholt und der Stadtwerke Rhede vom 27. Mai heißt es, die Fusion „soll die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Stadtwerke weiter steigern und damit langfristig die Versorgungssicherheit und Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger in Bocholt und Rhede verbessern“.

Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen. Damit würden alle Beschäftigten übernommen. Aktuell verfügt Bocholt über 250, Rhede über 90 Mitarbeitende. Zusätzlich arbeiten 120 Menschen für die Bäderbetriebe, die in der Hoheit der jeweiligen Kommune bleiben sollen – ebenso wie der Stadtbus Bocholt.

Die Kommunen teilen sich die Anteile im Verhältnis 70:30

An der Spitze des Versorgers, dessen neuer Name noch festzulegen ist, soll der bisherige Geschäftsführer der Stadtwerke Bocholt stehen, Jürgen Elmer. Für sein Pendant auf Rheder Seite, Markus Frenk, ist künftig der Rang eines Prokuristen vorgesehen. Elmers Stellvertreter wird Marcel Radmacher, Prokurist in Bocholt.
 
Bocholts Geschäftsführer Jürgen Elmer soll die Fusionsstadtwerke leiten.
Quelle. Stadtwerke Bocholt/Sven Betz

Der kommunale Versorger soll entsprechend der Vereinbarung zu 70 Prozent der Stadt Bocholt gehören, 30 Prozent gehen an Rhede. Für den Anteil von knapp einem Drittel wird eine Investition der Stadt Rhede fällig, deren Höhe nicht genannt ist. Sofern die Stadträte das Vorgehen abnicken, könnte das gemeinsame Stadtwerk 2025 Realität werden.

Im Westmünsterland sind Kooperationen von Versorgern keine Seltenheit. Unter dem Namen „LokalWerke Westmünsterland“ firmieren seit August 2023 die Stadtwerke Ahaus und die SVS-Versorgungsbetriebe GmbH. Die SVS wiederum waren zuvor der Verbund der Versorger aus Stadtlohn, Vreden und Südlohn. Weiter östlich stehen die Gemeindewerke Everswinkel vor dem Zusammenschluss mit den Stadtwerken Warendorf.

Die Lokalwerke Westmünsterland sind übrigens nicht zu verwechseln mit den Stadtwerken Westmünsterland (SWWM). Diese sind eine umfassendere Kooperation von Versorgern, die sich als Informationsplattform für die Herausforderungen von Stadtwerken und als Projektpartnerschaft versteht. Hier arbeiten die Stadtwerke Bocholt und Rhede bereits zusammen, an der Seite der Versorger aus Borken, Coesfeld, Dülmen, Gescher, Gronau, Ochtrup und der Lokalwerke Westmünsterland (Ahaus/SVS).

Dienstag, 28.05.2024, 16:12 Uhr
Volker Stephan

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