So soll der Südlink-Konverter einmal aussehen: rechts die Umrichterhallen, links das Umspannwerk. Quelle: Transnet BW
Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW hat beim Landratsamt Heilbronn die Unterlagen für die zweite Teilgenehmigung zum Bau des Südlink-Konverters in Leingarten eingereicht.
Transnet BW stellt gemeinsam mit Siemens Energy den ersten Bau- und Betriebsantrag für eine der bundesweit vier Südlink-Konverterstationen. Die Unterlagen nach Bundesimmissionsschutzgesetz werden vom Landratsamt zunächst auf Vollständigkeit geprüft, danach soll das formelle Verfahren eröffnen werden. Das teilte der Übertragungsnetzbetreiber jetzt mit.
Für Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist der baldige Abschluss des Konverter-Genehmigungsverfahrens ein wesentlicher Meilenstein: "Wir treiben Südlink stetig voran, denn mit dem Netzausbau leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende, die Dekarbonisierung Deutschlands und die Versorgungssicherheit der Region."
Für Götz wurde der ambitionierte Zeitplan für das Südlink-Projekt in der Region von allen Beteiligten, vor allem der baden-württembergische Standortkommune Leingarten, konstruktiv mitgetragen. Es sei gemeinsam gelungen, im Dialog gute und tragfähige Lösungen zu suchen und zu finden, so Götz.
Den Baubeginn der Anlage am Netzknoten des Umspannwerks Großgartach auf der Gemarkung der Stadt Leingarten ist für 2023 vorgesehen, die Inbetriebnahme spätestens 2026. Bereits vor der vollständigen Inbetriebnahme der Südlink-Verbindung soll der Konverter nach Angaben von Transnet einen Beitrag zur Stabilität im baden-württembergischen Übertragungsnetz leisten. Die erste Teilgenehmigung hatte der Netzbetreiber nach einer umfangreichen öffentlichen Beteiligung Anfang 2019 erhalten. Daraufhin konnten Baumaßnahmen starten, um das Gelände vorzubereiten und ein neues Betriebsgebäude zu errichten.
Südlink soll ab 2028 als Gleichstrom-Erdkabelverbindung Windkraftstrom aus Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg und Bayern übertragen. Um Gleichstrom in das bestehende Wechselstromnetz zu integrieren, sind Konverterstationen an den Start- und Endpunkten notwendig. Sie wandeln den Gleich- in Wechselstrom um und speisen ihn in das bestehende Transportnetz ein.
Südlink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von 10 Mrd. Euro das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende.
Freitag, 19.08.2022, 11:25 Uhr
Günter Drewnitzky
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