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Die Internationale Energieagentur hat ihren Bericht zum weltweiten energiebedingten CO2-Ausstoß im vergangenen Jahr vorgelegt. Demnach stieg er um 0,9 Prozent, 2021 waren es 6 Prozent.
Um 0,9 Prozent stiegen die Treibhausgasemissionen aus Stromerzeugung und Industrieproduktion im Jahr 2022. Das konstatierte die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Jahresbericht, der am 2.
März in Paris vorgestellt wurde. Angesichts des Ukraine-Kriegs haben etliche Länder auf eine verstärkte Kohlenutzung zurückgegriffen. Andererseits führte die Energiekrise vielerorts zu Einsparungen und einem beschleunigten Umstieg auf klimafreundliche Energiequellen, so die Begründung der IEA für den gemäßigten Anstieg der Emissionen. Im Jahr 2021 hatte der Anstieg nach der Corona-Pandemie bei 6
Prozent gelegen.
Damit haben die weltweiten CO2-Emissionen 2022 einen neuen Höchststand von über 36,8
Milliarden Tonnen erreicht, obwohl die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen das größte Wachstum aller Zeiten verzeichnete. Die IEA forderte deshalb mehr Tempo bei der Energiewende, da nur dann die Klimaschutzziele zu erreichen seien.
„Die Auswirkungen der Energiekrise haben nicht zu dem anfänglich befürchteten starken Anstieg der globalen Emissionen geführt – und das dank des herausragenden Wachstums von erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und energieeffizienten Technologien“, kommentierte IEA-Direktor Fatih Birol. Ohne saubere Energie wäre die Zunahme der CO2-Emissionen fast dreimal so hoch gewesen.
Unternehmen sollen sich umstellenUnternehmen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiteten, machten Rekordumsätze und müssten ihren Teil der Verantwortung übernehmen - entsprechend ihrer Versprechen, die Klimaziele zu erreichen, forderte der IEA-Chef. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie ihre Strategien prüfen, um sicherzustellen, dass sie auf eine sinnvolle Emissionsreduzierung ausgerichtet sind“, so Birol.
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Globale CO2-Emissionen aus Energieerzeugung und Industrieprozessen von 1900-2022 Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: IEA |
So sieht es bei Kohle, Gas und Öl ausDie CO2-Emissionen aus Kohle stiegen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge um 1,6
Prozent, da die globale Energiekrise in Asien und in geringerem Maße auch in Europa eine Umstellung (Fuel Switch) von Gas auf Kohle ausgelöst habe.
Die Erdgas-Emissionen seien um 1,6
Prozent gesunken, da sich das Angebot nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine verknappt habe und europäische Unternehmen sowie Bürger sich bemüht hätten, ihren Gasverbrauch zu senken.
Die CO2-Emissionen aus Öl stiegen 2022 demnach noch stärker als die aus Kohle, nämlich um 2,5
Prozent. Sie blieben aber immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie. Etwa die Hälfte der zusätzlichen Treibhausgas-Emissionen aus der Verbrennung von Öl und Ölderivaten gegenüber 2021 entfiel laut der IEA auf den Flugverkehr, der sich von der Pandemie weiter erholte.
Warum die EU weniger ausgestoßen hatIn der EU seien die Emissionen um 2,5
Prozent gesunken, da der Rekordeinsatz von
erneuerbaren Energien dazu beigetragen habe, dass der Kohleverbrauch nicht so hoch war wie erwartet. Ein milder Beginn des europäischen Winters und Energiesparen als Reaktion auf die russische Invasion hätten ebenfalls dazu beigetragen.
Der
IEA-Bericht zum CO2-Ausstoß für 2022 steht in Englisch im Internet bereit.
Donnerstag, 2.03.2023, 11:22 Uhr
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