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Bis 2030 fließt rund 1 Milliarde Euro in die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien. Um eine weitere Milliarde Euro ertüchtigt die konzerneigene Netzgesellschaft ihre Infrastruktur.
Die Energie AG Oberösterreich und ihre Tochter Netz Oberösterreich investieren bis 2030 rund 2 Milliarden Euro. Jeweils 1 Milliarde Euro ist für den Ausbau der Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energien sowie für die Erweiterung und Ertüchtigung der Stromnetze vorgesehen. Das berichteten der neue Vorstandschef der Energie AG, Leonhard Schitter, sowie seine Kollegen Stefan Stallinger (Technik) und Andreas Kolar (Finanzen) am 10. Februar.
Schitter ist seit 1. Januar in seiner Funktion. Das größte Projekt ist das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee mit 170 MW Leistung, dessen voraussichtliche Kosten die Energie AG mit etwa 235 Millionen Euro beziffert. Sollte der Aufsichtsrat den Bau vor dem Sommer genehmigen, kann laut Schitter „noch heuer der Spatenstich erfolgen“. Die Bauzeit dürfte etwa vier Jahre betragen. Über eine rechtskräftige Genehmigung verfügt die Energie AG bereits seit etwa sieben Jahren.
Ferner will das Unternehmen Schitter zufolge noch im ersten Halbjahr mit den Genehmigungsverfahren für einige kleinere Wasserkraftwerke beginnen, darunter die Neuanlage Weißenbach und der Ersatzbau Traunfall. Geplant sind überdies Aus- und Neubauten im Bereich der Windenergie und der Photovoltaik. Insgesamt soll die Ökostromerzeugung der Energie AG laut Schitter bis 2030 um rund ein Viertel auf 3,1 Milliarden kWh/Jahr steigen.
Verfahren beschleunigen
Technik-Vorstand Stallinger ergänzte, die zu 100 Prozent im Eigentum der Energie AG befindliche Netz Oberösterreich werde bis 2030 „jährlich mehr als 100 Millionen Euro“ in den Ausbau ihrer Infrastrukturen investieren. Notwendig sei dies insbesondere, um den Strom aus der wachsenden Anzahl dezentraler Erzeugungsanlagen aufnehmen zu können. Eines der wichtigsten Vorhaben ist das Großprojekt „Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“, das die Hochspannungsleitungen im Umfeld der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz verstärken soll. Dabei handelt es sich um eines der bedeutendsten Industriegebiete Österreichs mit entsprechend hohem und voraussichtlich weiter wachsendem Strombedarf.
Einmal mehr forderte Stallinger die „Vereinfachung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren“. Ferner müsse die Regulierungsbehörde E-Control angemessene Bedingungen für „eine langfristig gesicherte Finanzierung“ des Netzausbaus schaffen. Die E-Control ist für die Festlegung der Netztarife verantwortlich und gestaltet das Regulierungssystem, das diesen zugrunde liegt. Per 1. Januar kommenden Jahres beginnt eine neue Regulierungsperiode. Die Diskussionen zwischen der E-Wirtschaft und der E-Control über die künftige Regulierungssystematik sind im Gange.
Keine Preiserhöhung
Ergänzend stellte Schitter klar, sein Unternehmen werde die Strompreise für Bestandskunden in diesem Jahr nicht mehr erhöhen. Wie berichtet, hatte die Energie AG per 2. Januar ihre Strom- und Gaspreise für diese Kundengruppe in etwa verdreifacht.
Freitag, 10.02.2023, 14:11 Uhr
Klaus Fischer
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