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Die deutsch-schweizerische Energiedienst Holding bilanziert für das Geschäftsjahr 2022 ein Gewinnplus von fast 17 Prozent. Der Stromabsatz ging jedoch zurück.
Der Regionalversorger Energiedienst Holding mit Sitz im schweizerischen Laufenburg vermeldet für das vergangene Jahr ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 103,4
Millionen Euro. Das sind 14
Millionen Euro mehr als 2021 und gut 30
Millionen Euro mehr, als Mitte des Jahres erwartet. Als Grund für die Steigerung nennt das Unternehmen, das mehrheitlich dem Energiekonzern EnBW gehört, die "Kapitalmarktentwicklung, die ergebniswirksamen Bewertungseffekten bei der Personalvorsorge Deutschland" geführt habe.
Um Einmaleffekte bereinigt fällt das Ebit rund 8
Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr. 59,8
Millionen Euro weist die Energiedienst-Gruppe für 2022 aus. Das höhere Vorjahresergebnis sei durch Einmaleffekte vor allem im Netzbereich beeinflusst gewesen. Den Jahresgewinn beziffert der Regionalversorger auf 99,3
Millionen Euro – ein Plus von rund 15
Millionen Euro, also knapp 17
Prozent. Negativ geprägt worden sei das Geschäftsjahr, wie das Management betont, von einer "sehr schlechten Wasserführung" am Hochrhein. Die Effekte der geringeren Produktion hätten "durch höhere Preise für die Vorvermarktung und die Vermarktung eines Pumpspeicheranteils kompensiert" werden können.
Den Energieabsatz beziffert das Unternehmen auf 8.462
Millionen kWh (-2,6
Prozent). Der Rückgang sei "im Wesentlichen auf geringere durchlaufende Stromhandelsmengen und einen rückläufigen Vertriebsabsatz bei Gasprodukten zurückzuführen", heißt es.
Gegenläufig entwickelt habe sich der Absatz "unserer Stromprodukte an unsere Kunden". Das Plus belaufe sich auf 3
Millionen kWh. Der Gesamtstromabsatz fällt laut Geschäftsbericht um 183
Millionen kWh geringer aus. Der Vertrieb Strom und Gas verzeichne im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Ergebnisverschlechterung von rund 6
Millionen Euro, teilt die Energiedienst Holding mit. "Das massiv gestiegene Niveau sowie die volatile Entwicklung der Stromhandelspreise führte insbesondere auf Ebene der Industriekunden zu deutlich rückläufigen Deckungsbeiträgen." Das Endkundengeschäft Photovoltaik sowie die Projekte im Wärme- und Energielösungsbereich schlagen mit insgesamt rund 3
Millionen Euro mehr als 2021 zu Buche.
Die Nettoinvestitionen machen 2022 rund 75
Millionen. Euro aus (2021: 57
Millionen. Euro). Gut zwei Drittel des Geldes seien in die "systemrelevante Infrastruktur" − etwa den Netzbetrieb – geflossen. Zudem sei in Projekte für Wärme- und Energielösungen, in bestehende Produktionsanlagen sowie in "die Ertüchtigung" und den Neubau von Kleinwasserkraftwerken in Deutschland und der Schweiz investiert worden.
Unternehmenschef Jörg Reichert resümiert: "Das Geschäftsjahr 2022 hat nie dagewesene Herausforderungen und hohe Unsicherheit gebracht. Gerade die Auswirkungen der Gasknappheit auf die Beschaffungskosten auch am Strommarkt und die großen Preisschwankungen betreffen Energiedienst."
Mit der neuen Strategie, die man sich 2022 auf die Fahnen geschrieben hat, sieht Reichert das Unternehmen "auf Kurs". Gleichwohl zeigt er sich bei der Prognose vorsichtig: "Die Auswirkungen des massiven Anstiegs der Großhandelspreise für Strom und Gas und der angespannten Lieferketten werden voraussichtlich auch das Geschäftsjahr 2023 deutlich beeinflussen", so Reichert. "Eine konkrete und verlässliche Abschätzung der Auswirkungen auf das Ergebnis der Energiedienst-Gruppe lässt sich aus heutiger Sicht nicht treffen." Für 2023 rechnet er mit einem "Ebit-Niveau in Höhe von 70
Millionen Euro".
Geschäftsentwicklung der Energiedienst Holding | 2022 | 2021 |
Nettoerlöse (Mio. Euro) | 1.504,7 | 1.124,1 |
Ebit (Mio. Euro) | 103,4 | 89,5 |
Bereinigtes Ebit (Mio. Euro) | 59,8 | 67,9 |
Jahresgewinn (Mio. Euro) | 99,3 | 85,1 |
Nettoinvestitionen (Mio. Euro) | 74,7 | 56,6 |
Quelle: Energiedienst Holding AG
Freitag, 24.02.2023, 14:59 Uhr
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