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In der Mehrheitsbeteiligung an Grid X sieht Eon einen wesentlichen Eckpfeiler seiner weiteren Digitalisierungsstrategie.
Der Eon-Konzern übernimmt die Mehrheit an der Smart-Grid-Plattform Grid X. Diese bleibt jedoch als eigenständiges Unternehmen bestehen. Die beiden Gründer David Balensiefen und Andreas Booke sind weiterhin geschäftsführende Gesellschafter. Dies geht aus einer Mitteilung des 2016 gegründeten Start-ups hervor.
Darin heißt es auch: "Begleitet von Veränderungen im Vorstand hat sich Eon zum Ziel gesetzt, den Wandel zu einem digitalen Unternehmen verstärkt fortzuführen." Die Übernahme der Mehrheitsanteile von Grid X stelle einen wesentlichen Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie des Konzerns dar. Durch das Engagement sichere er sich den Zugang zu der Grid
X entwickelten Smart-Grid-Plattform „Xenon“.
Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen reicht zurück bis ins Jahr 2017. Im Frühjahr 2018 war bekannt geworden, dass Innogy Ventures, deren Risikokapital-Aktivitäten Ende 2020 mit denen von Eon im neuen Fonds „Future Energy Ventures“ zusammengeführt wurden, in Grid
X investierte. Daneben hielten auch andere Risikokapitalgesellschaften Anteile, wie etwa Coparion oder Vito One, ein Unternehmen der Viessmann-Gruppe. Nach Auskunft einer Sprecherin besteht nun der Gesellschafterkreis jedoch nur noch aus Eon und den beiden Gründern.
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Die beiden Grid-X-Gründer Andreas Booke und David Balensiefen (v.l.) Quelle: Grid X |
Balensiefen und Booke hatten der Mitteilung zufolge seit der Gründung ihres Unternehmens – eine Ausgründung aus der RWTH Aachen – immer als oberstes Ziel, „maximalen positiven Impact“ mit ihrer Smart-Grid-Plattform zu generieren.
Xenon sei die am weitesten fortgeschrittene, herstellerunabhängige Technologieplattform auf dem Markt zur intelligenten und dynamischen Verteilung von Energieflüssen, heißt es weiter. Eingesetzt wird sie beispielsweise bei der Axel Springer AG und bei DHL für ein dynamisches Lastmanagement mit Ladepunkten für Elektrofahrzeuge.
Dabei richtet sich die an jeder Ladesäule verfügbare Leistung nach dem Leistungsbedarf der anderen Ladepunkte und des gesamten Unternehmens mit allen anderen Verbrauchern hinter dem Netzanschluss. Sofern die Liegenschaft gerade weniger Strom benötigt, steht beispielsweise mehr für die Ladevorgänge zur Verfügung. Die Anpassung erfolgt in Echtzeit.
Ein statisches Lademanagement würde einfach abregeln, sobald die für eine Ladesäule vorgegebene Leistung ausgeschöpft ist und nicht berücksichtigen, dass die Kapazität des Netzanschlusses noch nicht erreicht ist. Andererseits sorgt die Lösung dafür, dass die verfügbare Kapazität des Netzanschlusses nicht überlastet wird.
Neben DHL und Springer sind beispielsweise Viessmann, Engie in Belgien und Eon selbst Kunden, die die Technologie einsetzen. Laut der Internetseite von Grid
X ist Xenon Charge seit September 2020 die Lastmanagement-Lösung für alle Eon-Ladestationen.
Thomas Birr, Leiter Strategie und Innovation bei Eon, betont, die Übernahme der Mehrheit am jungen Unternehmen sei ein weiterer konsequenter Schritt auf dem Weg in die dezentrale und vor allem digitale Energiewelt „der nächsten Dekaden“. „Durch unser Engagement bei Grid
X werden wir unseren Kunden innovative digitale Energiemanagementlösungen anbieten können, sowohl für das intelligente Laden von E-Autos, das Energiemanagement des gesamten Zuhauses als auch für komplette smarte Quartiere.“
Seit 2019 arbeiten das Start-up und Eon auch im Smart-City-Projekt „Smart Quart“ zusammen. Hier geht es um mehrere miteinander vernetzte Quartiere mit Erzeugungsanlagen, Speicherkapazitäten und Ladestationen, die in Summe bilanziell CO2-neutral sein und zu 100
% mit erneuerbaren Energien versorgt werden sollen.
Freitag, 24.09.2021, 15:59 Uhr
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