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Energie & Management > Klimaschutz - Klimaschutz bleibt Konsens unter den Deutschen
Quelle: Shutterstock / Lightspring
Klimaschutz

Klimaschutz bleibt Konsens unter den Deutschen

Laut einer Forsa-Umfrage ist eine Mehrheit der Befragten für alternative Antriebe und mehr ÖPNV. Zugleich befürworten laut KfW 92 Prozent der Deutschen den Ausbau erneuerbarer Energien.
Eine große Mehrheit von 92 Prozent der Menschen in Deutschland will einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Dies legt eine repräsentative Umfrage der staatlichen Förderbank KfW nahe. Demnach liegen die Zustimmungswerte unabhängig von Alter, Einkommen und Wohnsituation um die 90 Prozent. Sollen Anlagen in der eigenen Nachbarschaft errichtet werden, liegt die Zustimmung allerdings nur bei 63 Prozent geringer. Im vergangenen November wurden gut 1000 Menschen dazu befragt.

Wenn es darum geht, für umweltfreundliches und nachhaltiges Reisen mehr Geld auszugeben, sind die Menschen in Deutschland im internationalen Vergleich allerdings zurückhaltender. Nach einer Yougov-Umfrage in 18 Märkten sind nur 30 Prozent der Befragten bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Niedriger war der Wert lediglich in den USA mit 29 Prozent. Im Schnitt waren es weltweit 42 Prozent. Am häufigsten trafen Inder (68 Prozent) die Aussage, mehr Geld für nachhaltiges Reisen bezahlen zu wollen.
 
 
Dena sieht Bereitschaft zu klimafreundlicher Mobilität

Im Auftrag der Deutschen Energieagentur (Dena) fragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa ebenfalls im November 2022 nach dem Verkehrsverhalten der Deutschen. Demnach würden sich aktuell bei der Anschaffung eines neuen Pkw rund 31 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher für ein Elektroauto entscheiden. Im Antriebsvergleich liege der batterieelektrische Pkw damit auf Platz eins, vor Benzinern und Hybriden, so das Institut. Befragt wurden 1.000 repräsentativ ausgewählte Erwachsene.
 
Präferierte Antriebsart beim Neuwagenkauf in Deutschland im Vergleich von 2021 zu 2022
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken
Quelle: Dena

76 Prozent der Befragten sprechen sich zugleich für ein grundsätzliches Neuwagen-Verbot von Verbrennern ab 2035 aus. Zugleich wollen 85 Prozent der Deutschen mehr Busse und Bahnen, um auf sie umsteigen zu können. Dafür wünschen sie sich vom öffentlichen Verkehr zugleich mehr Zuverlässigkeit und niedrigere Preise. Außerdem sprechen sich für die Zukunft über 90 Prozent für mehr Fahrradwege aus. Für autofreie Innenstädte votierten 62 Prozent.

Der Ausbau von Autobahnen und Straßen wird je etwa zur Hälfte abgelehnt oder befürwortet. Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Dena, kommentierte: „Die Verkehrswende scheitert laut Umfrage noch immer an einem flächendeckend attraktiven Angebot des ÖPNV, fehlender Ladeinfrastruktur und integrierten Mobilitätskonzepten.“ Auch vor dem Hintergrund der zeitgleich veröffentlichten Treibhausgas-Daten des Umweltbundesamtes (siehe separate Meldungen), bei denen der Verkehrssektor seine Emissionsminderungs-Ziele wieder nicht erreicht, müsse die Politik schnell handeln. „Die Unterstützung der Bevölkerung ist gegeben“, meinte Haverkamp.

Hohe Kaufpräferenz für alternative Antriebe

Besonders deutlich zeige sich der Veränderungswille der Deutschen beim Verbrenner-Aus für 2035, das aktuell auf Ebene der Europäischen Union für Benziner und Diesel verhandelt wird: 76 Prozent aller Befragten befürworten dieses Vorhaben grundsätzlich. 25 Prozent finden es gut, würden jedoch einen späteren Zeitpunkt bevorzugen. Im Vorjahr hatten die Zustimmungswerte für das Verbot von Verbrenner-Neuzulassungen im Jahr 2035 noch bei nur 34 Prozent gelegen.

Als Gründe gegen die Anschaffung eines Elektroautos nannten die Befragten vor allem Bedenken bei der Reichweite, fehlende Ladeinfrastruktur und den Kaufpreis. Hier helfen aktuell Förderprogramme - ein
 
Ansatz, der mehrheitlich unterstützt wird. So plädierten 69 Prozent der Befragten für eine Beibehaltung der Kaufförderung und 45 Prozent sogar für eine Fortführung in der bisherigen Höhe.

44 Prozent der Befragten können sich vorstellen, künftig alternative Modelle, wie Carsharing oder E-Leihfahrräder, anstelle eines eigenen Autos zu nutzen. Für 33 Prozent sind diese Alternativen noch nicht attraktiv genug.

Mit Blick auf die Auswirkungen von Corona und Energiekrise auf das eigene Mobilitätsverhalten zeigt sich eine leichte Tendenz zugunsten nachhaltigerer Verkehrsträger. So wurden laut Angaben der Befragten zuletzt häufiger das Fahrrad, ÖPNV, Sharing-Angebote oder die Füße genutzt, während Auto, Motorrad und Dienstwagen öfter stehen blieben.

Die Dena-Studie zum Mobilitätsverhalten steht im Internet bereit.

Mittwoch, 15.03.2023, 17:00 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Klimaschutz - Klimaschutz bleibt Konsens unter den Deutschen
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Klimaschutz
Klimaschutz bleibt Konsens unter den Deutschen
Laut einer Forsa-Umfrage ist eine Mehrheit der Befragten für alternative Antriebe und mehr ÖPNV. Zugleich befürworten laut KfW 92 Prozent der Deutschen den Ausbau erneuerbarer Energien.
Eine große Mehrheit von 92 Prozent der Menschen in Deutschland will einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Dies legt eine repräsentative Umfrage der staatlichen Förderbank KfW nahe. Demnach liegen die Zustimmungswerte unabhängig von Alter, Einkommen und Wohnsituation um die 90 Prozent. Sollen Anlagen in der eigenen Nachbarschaft errichtet werden, liegt die Zustimmung allerdings nur bei 63 Prozent geringer. Im vergangenen November wurden gut 1000 Menschen dazu befragt.

Wenn es darum geht, für umweltfreundliches und nachhaltiges Reisen mehr Geld auszugeben, sind die Menschen in Deutschland im internationalen Vergleich allerdings zurückhaltender. Nach einer Yougov-Umfrage in 18 Märkten sind nur 30 Prozent der Befragten bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Niedriger war der Wert lediglich in den USA mit 29 Prozent. Im Schnitt waren es weltweit 42 Prozent. Am häufigsten trafen Inder (68 Prozent) die Aussage, mehr Geld für nachhaltiges Reisen bezahlen zu wollen.
 
 
Dena sieht Bereitschaft zu klimafreundlicher Mobilität

Im Auftrag der Deutschen Energieagentur (Dena) fragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa ebenfalls im November 2022 nach dem Verkehrsverhalten der Deutschen. Demnach würden sich aktuell bei der Anschaffung eines neuen Pkw rund 31 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher für ein Elektroauto entscheiden. Im Antriebsvergleich liege der batterieelektrische Pkw damit auf Platz eins, vor Benzinern und Hybriden, so das Institut. Befragt wurden 1.000 repräsentativ ausgewählte Erwachsene.
 
Präferierte Antriebsart beim Neuwagenkauf in Deutschland im Vergleich von 2021 zu 2022
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Quelle: Dena

76 Prozent der Befragten sprechen sich zugleich für ein grundsätzliches Neuwagen-Verbot von Verbrennern ab 2035 aus. Zugleich wollen 85 Prozent der Deutschen mehr Busse und Bahnen, um auf sie umsteigen zu können. Dafür wünschen sie sich vom öffentlichen Verkehr zugleich mehr Zuverlässigkeit und niedrigere Preise. Außerdem sprechen sich für die Zukunft über 90 Prozent für mehr Fahrradwege aus. Für autofreie Innenstädte votierten 62 Prozent.

Der Ausbau von Autobahnen und Straßen wird je etwa zur Hälfte abgelehnt oder befürwortet. Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin der Dena, kommentierte: „Die Verkehrswende scheitert laut Umfrage noch immer an einem flächendeckend attraktiven Angebot des ÖPNV, fehlender Ladeinfrastruktur und integrierten Mobilitätskonzepten.“ Auch vor dem Hintergrund der zeitgleich veröffentlichten Treibhausgas-Daten des Umweltbundesamtes (siehe separate Meldungen), bei denen der Verkehrssektor seine Emissionsminderungs-Ziele wieder nicht erreicht, müsse die Politik schnell handeln. „Die Unterstützung der Bevölkerung ist gegeben“, meinte Haverkamp.

Hohe Kaufpräferenz für alternative Antriebe

Besonders deutlich zeige sich der Veränderungswille der Deutschen beim Verbrenner-Aus für 2035, das aktuell auf Ebene der Europäischen Union für Benziner und Diesel verhandelt wird: 76 Prozent aller Befragten befürworten dieses Vorhaben grundsätzlich. 25 Prozent finden es gut, würden jedoch einen späteren Zeitpunkt bevorzugen. Im Vorjahr hatten die Zustimmungswerte für das Verbot von Verbrenner-Neuzulassungen im Jahr 2035 noch bei nur 34 Prozent gelegen.

Als Gründe gegen die Anschaffung eines Elektroautos nannten die Befragten vor allem Bedenken bei der Reichweite, fehlende Ladeinfrastruktur und den Kaufpreis. Hier helfen aktuell Förderprogramme - ein
 
Ansatz, der mehrheitlich unterstützt wird. So plädierten 69 Prozent der Befragten für eine Beibehaltung der Kaufförderung und 45 Prozent sogar für eine Fortführung in der bisherigen Höhe.

44 Prozent der Befragten können sich vorstellen, künftig alternative Modelle, wie Carsharing oder E-Leihfahrräder, anstelle eines eigenen Autos zu nutzen. Für 33 Prozent sind diese Alternativen noch nicht attraktiv genug.

Mit Blick auf die Auswirkungen von Corona und Energiekrise auf das eigene Mobilitätsverhalten zeigt sich eine leichte Tendenz zugunsten nachhaltigerer Verkehrsträger. So wurden laut Angaben der Befragten zuletzt häufiger das Fahrrad, ÖPNV, Sharing-Angebote oder die Füße genutzt, während Auto, Motorrad und Dienstwagen öfter stehen blieben.

Die Dena-Studie zum Mobilitätsverhalten steht im Internet bereit.

Mittwoch, 15.03.2023, 17:00 Uhr
Susanne Harmsen

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