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Ontras untersucht mit anderen Gasnetzbetreibern die Machbarkeit des Nordic-Baltic-Hydrogen-Corridors, der grünen Wasserstoff aus Norwegen bringen soll. Hier erste Ergebnisse.
Bis 2040 soll der Nordic-Baltic-Hydrogen-Corridors − kurz NBHC − jährlich bis zu 2,7
Millionen Tonnen durch sechs Länder grünen Wasserstoff nach Mitteleuropa transportieren. Die geplante Pipeline wird einen Durchmesser von 1.200
mm haben und sich mit mehreren Verdichterstationen über eine Länge von etwa 2.500 Kilometer erstrecken.
Die grundlegenden Voraussetzungen zur Realisierung der Pipeline hat Ontras Gastransport mit weiteren europäischen Fernleitungsnetzbetreibern untersucht − mit
Gasgrid Finland (Finnland), Elering (Estland), Conexus Baltic Grid (Lettland), Amber Grid (Litauen) und GAZ-System (Polen). Diese erste Machbarkeitsstudie für NBHC ist im Januar dieses Jahres gestartet und wurde nun abgeschlossen. Erste Ergebnisse liegen nun vor, wie Ontras bekannt gibt.
Die Studienautoren stellen im Ostseeraum ein erhebliches Potenzial für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff fest. Sie schätzen es auf insgesamt 27,1
Millionen Tonnen on- und offshore jährlich. Der NBHC soll in die Infrastruktur eingebunden sein. Die Studie kam zu dem Schluss, dass er einer der ersten einsatzbereiten Wasserstoffkorridore in Europa sein könnte.
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Der Verlauf des Nordic-Baltic-Hydrogen-Corridors und beteiligte Gasnetzbetreiber (zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken) Quelle: Ontras Gastransport |
„Der NBHC wird der europäischen Wirtschaft vielfältige Möglichkeiten eröffnen, sowohl für die H2-produzierenden Regionen als auch für die Verbrauchszentren in den beteiligten Ländern“, erklärte Ralph Bahke, Geschäftsführer von Ontras, bei der Vorlage der Studie.
Der neue Korridor werde die Flexibilität und Versorgungssicherheit stärken und den Wasserstoff effizient von den Produzenten zu den Absatzmärkten bringen. „Die Anbindungen an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz, das die beteiligten Netzbetreiber in den kommenden Jahren aufbauen werden, werden weitere Wasserstoffmärkte und -speicher innerhalb der EU erschließen“, so Bahke weiter.
Im April 2024 wurde dem NBHC von der Europäischen Kommission der Status eines Projekts von gemeinsamem Interesse (Project of Common Interest, PCI) als Teil des „Baltic Energy Market Interconnection Plan for Hydrogen“ (BEMIP Hydrogen) verliehen. Dieser Status ermöglicht den Zugang zu EU-Fördermitteln und beschleunigte Genehmigungsverfahren.
Auf der Grundlage der Ergebnisse planen die beteiligten Netzbetreiber nun die Erstellung einer detaillierteren Machbarkeitsstudie, die eine vertiefte technische Analyse des Projekts, eine kommerzielle und wirtschaftliche Bewertung sowie einen detaillierten Zeitplan umfassen soll.
Montag, 9.09.2024, 13:41 Uhr
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