„Bruder Sonne“: Papst ordnet Photovoltaik an

Der Vatikan soll künftig komplett mit Solarstrom versorgt werden. Papst Franziskus ordnete in einem vom 26. Juni datierten Schreiben namens „Bruder Sonne“ den Bau einer Photovoltaikanlage auf einem Stück Land nördlich von Rom an, das dem Kirchenstaat als extraterritoriales Gebiet gehört. Der Titel des Schreibens geht auf den Sonnengesang von Franz von Assisi zurück.

Die Anlage in Santa Maria di Galeria soll nicht nur die dortige Sendeanstalt von Radio Vatikan mit Strom versorgen, sondern den gesamten Vatikan. Auf dem Dach der Audienzhalle „Paul VI.“ innerhalb des Vatikans ist bereits seit Jahren eine kleinere PV-Anlage installiert.

„Es muss ein Übergang zu einem nachhaltigen Entwicklungsmodell erfolgen, das den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre reduziert, mit dem Ziel der Klimaneutralität“, heißt es in dem von Franziskus unterzeichneten Schreiben. Die Menschheit verfüge über die technologischen Mittel, um diesen ökologischen Wandel und seine schädlichen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen zu bewältigen. Dazu gehöre die Solarenergie. 

Mit dem Bau der Anlage will der Papst nach eigenen Worten zu den Bemühungen aller Staaten beitragen,eine angemessene Antwort auf den Klimawandel zu finden. Es blieb zunächst unklar, wann genau die Photovoltaikanlage in Santa Maria di Galeria installiert werden und in Betrieb gehen soll. 

Umwelt- und Klimaschutz gehören zum Programm von Papst Franziskus. Im Geiste seiner Umweltenzyklika „Laudato Si`“ aus dem Jahr 2015 und seines Apostolischen Schreibens „Laudate Deum“ von 2023 will der Vatikan klimaneutral werden. Vergangenes Jahr beschloss Franziskus etwa, die Fahrzeugflotte des Vatikans bis 2030 komplett durch E-Autos zu ersetzen.