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Als Teil des geplanten Energieparks Lausitz mit 300 MW Leistung ging auf dem Gebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Klettwitz-Süd in Brandenburg) ein Solarpark mit 80 MW ans Netz.
Als zweite Anlage des Energieparks Lausitz ging am 4.
Oktober Klettwitz Süd in Betrieb. Der Solarpark hat eine Leistung von rund 80
MW, seine 163.000 Solarmodule wurden innerhalb von fünf Monaten installiert. Dies teilten die Initiatoren und Betreiber GP Joule, Terravent Investments und Steinbock EE mit.
Der Solarpark entstand auf einer Hochkippe des einstigen Braunkohletagebaus Klettwitz, die Terravent gehört, in der Gemeinde Schipkau bei Senftenberg.
GP Joule war als Generalunternehmer für die Planung und den Bau der PV-Anlage verantwortlich. Das Konsortium plant des weiteren, vor Ort eine Wasserstoffelektrolyse mit entsprechender Infrastruktur zu errichten.
Das Projekt sei ein wesentliches Element des Strukturwandels in der Niederlausitz, bewerteten die Unternehmen. Der Energiepark Lausitz soll künftig eine Gesamtleistung von 300
MW haben und ist dann eine der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagen Deutschlands.
Klimafreundlicher StromIm Vergleich zur vorher in Klettwitz gewonnenen Braunkohle spare der Park jährlich rund 57.000
Tonnen CO2 bei seiner Stromproduktion. „Wir planen, wählen die passenden Komponenten aus und begleiten die gesamte Umsetzung des Projekts“, erklärte Meik Georg Gessner, Leiter des Anlagenbaus den Anteil von GP Joule am Projekt. Wie schon im ersten Abschnitt „Klettwitz-Nord“ seien auch hier die vorherrschenden Bedingungen anspruchsvoll gewesen. So handelt es sich um einen aufgeschütteter Untergrund, der ein anderes Rammen der Unterkonstruktion erfordert als ein natürlicher Boden.
Auch der bestehende Windpark mit seinen unterirdischen Leitungen war beim Rammen und bei der Trassenlegung zu berücksichtigen. Meik Gessner lobte sein Team und verwies auf früheren Erfahrungen in der Region: „Zudem haben wir schon hier in der Nähe auf ähnlichen Untergründen gearbeitet, zum Beispiel in Ganzlin und in Meuro.“ Auch hier handelt es sich um Tagebaufolgelandschaften.
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Der Solarpark Klettwitz Süd am Fuß eines Windparks. Quelle: GP Joule |
Mehrwert mit Wasserstoff ab 2023Ein Teil des Solarstroms aus dem Energiepark Lausitz soll der Produktion von klimaneutralem Wasserstoff dienen. Dafür werde der Energiepark Lausitz eine Erzeugungsanlage sowie eine Tankstelle für Pkw, Lkw und Busse errichten. Baubeginn soll 2023 sein.
In der Region sei bereits ein Netzwerk von interessierten Unternehmen entstanden, die das klimaneutral erzeugte Gas für ihre Lkws, Busse, Müll- oder Baustellenfahrzeuge nutzen wollen. Das Projekt sei so konzipiert, dass mit steigender Nachfrage auch die Produktion erhöht werden kann. Dann könnten auch Wasserstoff-Tankstellen entstehen.
Energiepark Lausitz wirkt für die RegionMit dem Projekt positioniere sich die Lausitz als zukunftsorientierte und nachhaltige Region. Zugleich etabliere sie sich auch als klimaneutraler Industriestandort durch eine vergleichsweise günstige, erneuerbare Strom- und Gaserzeugung. Die Gemeinde Schipkau nehme eine Vorreiterrolle bei der regenerativen Wasserstofferzeugung und -nutzung ein und fördere Unternehmensansiedlung und den Ausbau sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen für die Zukunft.
Neue Gewerke bedeuteten auch neue Einnahmequellen für die Kommune durch Gewerbesteuern und Nutzungsentgelte. „Dass wir in der Lausitz aus Solarstrom grünen Wasserstoff erzeugen für einen Verkehr ohne Kohlendioxid, macht die Energiewende im wörtlichen Sinne erfahrbar“, erläuterte Ove Petersen, CEO der GP Joule. Und es mache ein Stück unabhängiger von Energie-Importen. „Unser Ziel ist es, Wertschöpfungsketten lokal für Kommunen und Regionen zu sichern“, schloss Petersen.
Dienstag, 4.10.2022, 14:40 Uhr
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