E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Smarter E - Initiative will die Solarindustrie in Europa wieder aufbauen
Quelle: Solar Promotion
Smarter E

Initiative will die Solarindustrie in Europa wieder aufbauen

Eine Initiative will mithilfe der Unternehmen aus der Solarbranche wieder eine PV- und Solarindustrie in Europa aufbauen. Wie das Gelingen soll, wurde auf der Smarter E vorgestellt. 
Nichts Geringeres als den Wiederaufbau einer europäischen Solar-Industrieproduktion haben sich die Initiatoren des European Solar Manufacturing Council (ESMC) zum Ziel gesetzt – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. „Die grundsätzliche Bereitschaft der Unternehmen“ wie Installateuren und EPC-Unternehmen sei da, sagte Winfried Hoffmann, Berater, ehemaliger Präsident der Europe Photovoltaik Industry Association (EPIA) und Mitglied beim ESMC. 

Die European Solar Manufacturing Council wurde im Jahr 2019 gegründet und ist eine Organisation, die sich als Interessens-Vertretung der europäischen PV-Herstellungsindustrie sieht. Sie stützt sich auf Industrieunternehmen, Organisationen und Forschungszentren, die in der PV-Branche in Europa tätig sind. Zu den Mitgliedern zählen beispielsweise REC Solar, Meyer Burger, Mersen sowie das Fraunhofer ISE und das Jülich Forschungszentrum. Die Gründer erhoffen sich mehr Gehör bei der Politik. 

Auf der Smarter E haben Hoffmann und Professor Eicke R. Weber, Institutsleiter vom Fraunhofer ISE und ESMC-Mitglied, die Idee von freiwilligen Abnahmeverträgen vorgestellt, die das ESMC in den nächsten Jahren verfolgen will. Mit bei der Pressekonferenz am 20. Juni dabei in München war auch Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und von 1998 bis 2013 Mitglied des Bundestages für die Grünen. Fell appelliert auch an die Politik, mehr Mut zu zeigen, um die Industriepolitik zu stärken. Der Wieder-Aufbau einer starken Solarindustrie in Europa müsse „jetzt“ erfolgen, es werde keine zweite Chance geben. 

Hoffmann bestätigte dies und stellte einen ambitionierten Plan vor. Die Idee des ESMC: über freiwillige Abnahmeverträge seitens der Käufer könnte sich wieder eine Industrie etablieren, die anfangs ihre Produkte teurer anbieten müsste als Hersteller aus China. „Wir schlagen vor, im Jahr 2026 zu starten“. Durch die Abnahmeverpflichtungen sollten 5 Prozent der Verkäufe aus heimischer Produktion stammen; im Jahr 2027 dann 10 Prozent. Dies sei leicht zu stemmen, Hofmann. Die Bereitschaft sei prinzipiell da. In den nächsten Monaten will die Initiative nun Unternehmen für solche Abnahmevereinbarungen gewinnen. 

Der Initiative geht es auch um eine weiterhin erfolgreiche Forschung, für die es große Hersteller braucht. „Wenn wir keine Produktion in Deutschland oder in Europa mehr haben, gehen die Laborergebnisse verloren“, sagte Weber vom Fraunhofer-ISE, das zu den Mitgründern des ESMC gehört. In den vergangenen Jahren kamen nahezu alle technologischen Fortschritte aus Europa, doch dieser Vorsprung drohe verloren zu gehen. 

Die wesentlichen Ziele der ESMC sind:
  • Förderung und Unterstützung der PV-Herstellungsindustrie und ihrer Wertschöpfungsketten auf europäischer Ebene.
  • Schaffung eines politischen Umfelds zur Unterstützung der industriellen Fertigung und Forschung.
  • Förderung der Entwicklung und Investition in Solartechnologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Materialien, Wafer, Module, Wechselrichter und andere elektronische Komponenten), um eine hochrangige Systemintegration sowie die Produktion von Ausrüstung in Europa zu unterstützen.

Freitag, 21.06.2024, 11:16 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Smarter E - Initiative will die Solarindustrie in Europa wieder aufbauen
Quelle: Solar Promotion
Smarter E
Initiative will die Solarindustrie in Europa wieder aufbauen
Eine Initiative will mithilfe der Unternehmen aus der Solarbranche wieder eine PV- und Solarindustrie in Europa aufbauen. Wie das Gelingen soll, wurde auf der Smarter E vorgestellt. 
Nichts Geringeres als den Wiederaufbau einer europäischen Solar-Industrieproduktion haben sich die Initiatoren des European Solar Manufacturing Council (ESMC) zum Ziel gesetzt – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. „Die grundsätzliche Bereitschaft der Unternehmen“ wie Installateuren und EPC-Unternehmen sei da, sagte Winfried Hoffmann, Berater, ehemaliger Präsident der Europe Photovoltaik Industry Association (EPIA) und Mitglied beim ESMC. 

Die European Solar Manufacturing Council wurde im Jahr 2019 gegründet und ist eine Organisation, die sich als Interessens-Vertretung der europäischen PV-Herstellungsindustrie sieht. Sie stützt sich auf Industrieunternehmen, Organisationen und Forschungszentren, die in der PV-Branche in Europa tätig sind. Zu den Mitgliedern zählen beispielsweise REC Solar, Meyer Burger, Mersen sowie das Fraunhofer ISE und das Jülich Forschungszentrum. Die Gründer erhoffen sich mehr Gehör bei der Politik. 

Auf der Smarter E haben Hoffmann und Professor Eicke R. Weber, Institutsleiter vom Fraunhofer ISE und ESMC-Mitglied, die Idee von freiwilligen Abnahmeverträgen vorgestellt, die das ESMC in den nächsten Jahren verfolgen will. Mit bei der Pressekonferenz am 20. Juni dabei in München war auch Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und von 1998 bis 2013 Mitglied des Bundestages für die Grünen. Fell appelliert auch an die Politik, mehr Mut zu zeigen, um die Industriepolitik zu stärken. Der Wieder-Aufbau einer starken Solarindustrie in Europa müsse „jetzt“ erfolgen, es werde keine zweite Chance geben. 

Hoffmann bestätigte dies und stellte einen ambitionierten Plan vor. Die Idee des ESMC: über freiwillige Abnahmeverträge seitens der Käufer könnte sich wieder eine Industrie etablieren, die anfangs ihre Produkte teurer anbieten müsste als Hersteller aus China. „Wir schlagen vor, im Jahr 2026 zu starten“. Durch die Abnahmeverpflichtungen sollten 5 Prozent der Verkäufe aus heimischer Produktion stammen; im Jahr 2027 dann 10 Prozent. Dies sei leicht zu stemmen, Hofmann. Die Bereitschaft sei prinzipiell da. In den nächsten Monaten will die Initiative nun Unternehmen für solche Abnahmevereinbarungen gewinnen. 

Der Initiative geht es auch um eine weiterhin erfolgreiche Forschung, für die es große Hersteller braucht. „Wenn wir keine Produktion in Deutschland oder in Europa mehr haben, gehen die Laborergebnisse verloren“, sagte Weber vom Fraunhofer-ISE, das zu den Mitgründern des ESMC gehört. In den vergangenen Jahren kamen nahezu alle technologischen Fortschritte aus Europa, doch dieser Vorsprung drohe verloren zu gehen. 

Die wesentlichen Ziele der ESMC sind:
  • Förderung und Unterstützung der PV-Herstellungsindustrie und ihrer Wertschöpfungsketten auf europäischer Ebene.
  • Schaffung eines politischen Umfelds zur Unterstützung der industriellen Fertigung und Forschung.
  • Förderung der Entwicklung und Investition in Solartechnologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Materialien, Wafer, Module, Wechselrichter und andere elektronische Komponenten), um eine hochrangige Systemintegration sowie die Produktion von Ausrüstung in Europa zu unterstützen.

Freitag, 21.06.2024, 11:16 Uhr
Heidi Roider

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.