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Die Bundesnetzagentur musste sogar zur Lottofee werden: Die 958 MW zusätzlicher Windkraft in Nord- und Ostsee waren mit Nullgeboten überzeichnet.
Die Bundesnetzagentur hat in der Offshore-Windkraft-Ausschreibung vom 1.
September drei Flächen in Nord- und Ostsee für insgesamt 958
MW an Bieter vergeben, die null Cent EEG-Umlage verlangt haben und damit keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bekommen werden. Dies teilte der Regulierer am 9.
September der Presse mit. Für zwei Flächen musste die Behörde sogar jeweils das Los ziehen, weil mehrere "gleichwertige" förderfreie Gebote miteinander konkurrierten.
In der vorherigen Offshore-Ausschreibung 2017 waren 1380
MW mit null Cent Umlage zum Zuge gekommen, die 2022 bis 2026 ans Netz gehen sollen, darunter der EnBW-Nordseepark "He dreight", aber auch weitere 110
MW mit 6
Cent pro kWh Förderung. In diesem Jahr wird kein deutscher Offshore-Windpark fertig.
Präsident Jochen Homann ordnete die aktuellen Zuschläge ein: „Die Ausschreibungsergebnisse setzen die Entwicklung zu förderfreien Offshore-Windparks eindrucksvoll fort. Die Null-Cent-Gebote zeigen das hohe Interesse der Bieter, trotz der vergleichsweise moderaten Größe der Flächen sowie bestehender Eintrittsrechte der ehemaligen Projektentwickler.“
Zuschläge für RWE und EDFZwei der drei vergebenen Flächen liegen in der Nordsee, eine Fläche ist in der Ostsee.
Den Zuschlag für die Nordseefläche N-3.7 mit einer Leistung von 225
MW erhielt die RWE Renewables Offshore Development Two GmbH. Die EDF Offshore Nordsee 3.8 GmbH war mit der Fläche N-3.8 mit einer Leistung von 433
MW, ebenfalls in der Nordsee, erfolgreich.
Für die einzige Ostsee-Fläche O-1.3 mit einer Leistung von 300
MW ging der Zuschlag an die RWE Renewables Offshore Development One GmbH.
Wer in die Projekte eintreten darfBei allen Flächen dürfen frühere Projektentwicklerinnen bis zum 2.
November in den Zuschlag eintreten. Für N-3.8 ist das die Nordsee Two GmbH, für O-1.3 die Windanker GmbH.
Losverfahren bei zwei der drei FlächenEDF und die RWE Renewables Offshore Development One kamen nur nach einem behördlichen Losverfahren zum Zug, weil eine nicht näher eingegrenzte Zahl Wettbewerberinnen ebenfalls null Cent geboten hatten.
Mit dem Zuschlag einher geht der Anspruch auf einen Netzanschluss ans Festland. Den allerdings zahlen - im Gegensatz etwa zu Großbritannien - alle Stromverbraucher über die Netzentgelte. Zudem gibt der Zuschlag das Recht, einen Offshore-Windpark 25
Jahre zu betreiben und beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Planfeststellung zu beantragen. Die Offshore-Windparks sollen im Jahr 2026 in Betrieb gehen.
Zuvor hatte das BSH die drei Flächen im Auftrag der Bundesnetzagentur voruntersucht und die Eignung der Flächen für die Errichtung von Offshore-Windparks in der ausgeschriebenen Leistung festgestellt. Es untersuchte unter anderem die Meeresumwelt, den Baugrund und die wind- und ozeanographischen Verhältnisse. Die Kosten der Voruntersuchungen werden flächenscharf auf die bezuschlagten Bieter umgelegt.
Donnerstag, 9.09.2021, 14:10 Uhr
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