E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe -
Quelle: Fotolia/Felix brönnimann
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe

"Wir wollen eine sichere Messe!"

Was ist von der diesjährigen Windmesse in Husum unter Corona-Bedingungen zu erwarten? E&M sprach mit Messechef Klaus Liermann und Projektleiterin Claudia Brinz.
E&M: Herr Liermann, als Geschäftsführer der Messe Husum sind Sie zum ersten Mal für die Husum Wind verantwortlich. Diese Premiere wird erschwert durch die Corona-Pandemie. Was sind Ihre Erwartungen an die vier Messetage?

Liermann: Dass es die Messe in dieser Zeit als Präsenzveranstaltung gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Aussteller, die Windindustrie, die Politik in Schleswig-Holstein und wir als Messe haben an einem Strang gezogen. Dank dieses Schulterschlusses können wir endlich das tun, was wir am besten können: Messen veranstalten statt Digitalprojekte organisieren. Wir wissen um die große Vorfreude in der Windbranche auf die diesjährige Husum Wind. Die Leute haben sich seit gut anderthalb Jahren auf keiner Branchenveranstaltung getroffen, die wollen sich wiedersehen und persönlich sprechen. Diese Stimmung trägt uns, weil wir so eine klare Marschrichtung haben.

E&M: Frau Brinz, die Husum Wind 2021 wird nicht vergleichbar sein mit den Messen aus den Vorjahren. Worauf müssen sich Aussteller und Besucher infolge von Corona einstellen?
 
Messe-Chef Klaus Liermann: "Live bietet einfach viel bessere Möglichkeiten."
Quelle: Messe Husum

Brinz: Für die Sicherheit aller Messeteilnehmer gibt es ein umfassendes Hygienekonzept. Sie werden über die Regelungen informiert. Selbstverständlich gelten grundsätzlich auch die bekannten AHA(Abstand, Hygiene, Alltagsmasken)- und GGG(Genesen, geprüft oder geimpft)-Regeln. Außerdem werden wir die Anordnung der Leichtbauhallen teilweise für optimale Besucherflüsse ändern. Die Husum Wind war schon immer äußerst flexibel und konnte ihre Struktur an die Erfordernisse anpassen. Gemeinsamer Wunsch von den Ausstellern und uns ist es, auf die für die Husum Wind bekannten Standpartys zu verzichten. Wir werden bis zum Start der Messe die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie genauestens verfolgen. Deshalb kann es sein, dass wir noch kurz vor dem Start unser Konzept anpassen. Wir sind da sehr flexibel, zumal wir auch über einige Außenflächen verfügen. Wir wollen eine Messe, aber eine sichere Messe − das ist unsere Maxime!

E&M: Warum haben Sie sich für eine Präsenzmesse entschieden?

Liermann: Wir verraten kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Husum Wind wochenlang durchaus auf der Kippe gestanden hat. Wichtig für mich ist, dass Windkraft erlebbar sein muss. Das ist im digitalen Raum nicht möglich. Live bietet einfach viel bessere Möglichkeiten, auch für das Netzwerken und die Chance, Produkte und Technologien der Windindustrie real vorzuführen. Nicht zu vergessen ist der berühmte Spirit von Husum. Unsere Windmesse bietet ein Flair, das die Aussteller und Besucher in den zurückliegenden Jahrzehnten mehrfach erlebt haben und das sie wieder spüren wollen. Das Klassentreffen der Windbranche findet dieses Jahr trotz erschwerten Bedingungen und reduzierter Größe statt, das ist allen sehr wichtig.
 
Husum - die Wiege der deutschen Windenergie: Nach wie vor in Betrieb ist die Mitte der 1990er Jahre entwickelte 750-kW-Pilotanlage des einstigen Herstellers Husumer Schiffswerft am Rande des Hafens von Husum.
Quelle: Ralf Köpke

E&M: Mit welcher Ausstellungsfläche gehen Sie dieses Mal ins Rennen?

Brinz: Wir planen erst einmal mit 15.000 Quadratmetern Nettoausstellungsfläche, das heißt in etwa 20.000 Quadratmetern Bruttofläche. Vor zwei Jahren hatten wir rund 4.000 Quadratmeter mehr. Wir sind aber so flexibel, dass wir weitere Flächen für zusätzliche Aussteller zur Verfügung stellen können.

E&M: Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Brinz: Das ist derzeit eine schwierige Frage. Kalkulatorisch gehen wir von bis zu 10.000 Besuchern aus. In den Vorjahren − das zum Vergleich − kamen in der Regel zwischen 16.000 und 17.000. In diesem Ausnahmejahr werden wir dieses Niveau nicht erreichen, sehen das aber nicht als Nachteil. Von Kollegen, die im Bundesgebiet im vergangenen Jahr einige der wenigen Messen, die es überhaupt gegeben hat, auf die Beine gestellt hatten, wissen wir, dass bei gesunkener Besucherzahl die Qualität der Gespräche mit den Ausstellern deutlich gestiegen ist. Diesen Effekt erwarten wir auch bei der Husum Wind 2021.

E&M: Welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie?

Liermann: Keine Frage, wir decken die gesamte Bandbreite an Produktinnovationen ab, von neuen Anlagenmodellen bis hin zu Gefahrfeuerleuchten. Wir gehen davon aus, dass das Thema Windenergie und Wasserstoff sehr nachgefragt sein wird. Deshalb veranstalten wir mit unserem Partner Watt 2.0 einen Tag vor Messebeginn einen ganztägigen Wasserstoffkongress. Außerdem haben wir eine Kooperation mit der WAB e.V. geschlossen, sodass wir das Thema Offshore-Windenergie und damit auch grüner Wasserstoff von der See umfassend darstellen können. Inhaltlich sind wir mit der Husum Wind 2021 wirklich gut aufgestellt. Perspektivisch sehe ich all diese Aktivitäten als Vorbereitung auf die Husum Wind 2023. Vielleicht reden wir dann über 18.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und nicht wie in den letzten Jahren über die bereits erwähnten 16.000.
 
Projektleiterin Claudia Brinz: "Wir werden bis zum Start der Messe die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie genauestens verfolgen."
Foto: Messe Husum

E&M: Sprich, Sie wollen wachsen. Kommt Ihnen nicht die neue Kooperation von Windeurope mit der Messe Bilbao entgegen, die sicherlich Hamburg als Windkraftstandort schwächen und Husum als Plattform für den deutschen Windmarkt aufwerten wird?

Liermann: Ja, von dieser Entwicklung kann man ausgehen. Uns war wichtig, die diesjährige Windmesse als Präsenzveranstaltung zu organisieren. Wir setzen damit ein klares Signal, gehen auch ins wirtschaftliche Risiko. Wenn die Messe im September klappt, dürften wir in den kommenden Jahren davon profitieren. Wir laden auf jeden Fall jeden immer ein, nach Husum zu kommen. E&M

Dienstag, 7.09.2021, 09:38 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe -
Quelle: Fotolia/Felix brönnimann
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe
"Wir wollen eine sichere Messe!"
Was ist von der diesjährigen Windmesse in Husum unter Corona-Bedingungen zu erwarten? E&M sprach mit Messechef Klaus Liermann und Projektleiterin Claudia Brinz.
E&M: Herr Liermann, als Geschäftsführer der Messe Husum sind Sie zum ersten Mal für die Husum Wind verantwortlich. Diese Premiere wird erschwert durch die Corona-Pandemie. Was sind Ihre Erwartungen an die vier Messetage?

Liermann: Dass es die Messe in dieser Zeit als Präsenzveranstaltung gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Aussteller, die Windindustrie, die Politik in Schleswig-Holstein und wir als Messe haben an einem Strang gezogen. Dank dieses Schulterschlusses können wir endlich das tun, was wir am besten können: Messen veranstalten statt Digitalprojekte organisieren. Wir wissen um die große Vorfreude in der Windbranche auf die diesjährige Husum Wind. Die Leute haben sich seit gut anderthalb Jahren auf keiner Branchenveranstaltung getroffen, die wollen sich wiedersehen und persönlich sprechen. Diese Stimmung trägt uns, weil wir so eine klare Marschrichtung haben.

E&M: Frau Brinz, die Husum Wind 2021 wird nicht vergleichbar sein mit den Messen aus den Vorjahren. Worauf müssen sich Aussteller und Besucher infolge von Corona einstellen?
 
Messe-Chef Klaus Liermann: "Live bietet einfach viel bessere Möglichkeiten."
Quelle: Messe Husum

Brinz: Für die Sicherheit aller Messeteilnehmer gibt es ein umfassendes Hygienekonzept. Sie werden über die Regelungen informiert. Selbstverständlich gelten grundsätzlich auch die bekannten AHA(Abstand, Hygiene, Alltagsmasken)- und GGG(Genesen, geprüft oder geimpft)-Regeln. Außerdem werden wir die Anordnung der Leichtbauhallen teilweise für optimale Besucherflüsse ändern. Die Husum Wind war schon immer äußerst flexibel und konnte ihre Struktur an die Erfordernisse anpassen. Gemeinsamer Wunsch von den Ausstellern und uns ist es, auf die für die Husum Wind bekannten Standpartys zu verzichten. Wir werden bis zum Start der Messe die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie genauestens verfolgen. Deshalb kann es sein, dass wir noch kurz vor dem Start unser Konzept anpassen. Wir sind da sehr flexibel, zumal wir auch über einige Außenflächen verfügen. Wir wollen eine Messe, aber eine sichere Messe − das ist unsere Maxime!

E&M: Warum haben Sie sich für eine Präsenzmesse entschieden?

Liermann: Wir verraten kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Husum Wind wochenlang durchaus auf der Kippe gestanden hat. Wichtig für mich ist, dass Windkraft erlebbar sein muss. Das ist im digitalen Raum nicht möglich. Live bietet einfach viel bessere Möglichkeiten, auch für das Netzwerken und die Chance, Produkte und Technologien der Windindustrie real vorzuführen. Nicht zu vergessen ist der berühmte Spirit von Husum. Unsere Windmesse bietet ein Flair, das die Aussteller und Besucher in den zurückliegenden Jahrzehnten mehrfach erlebt haben und das sie wieder spüren wollen. Das Klassentreffen der Windbranche findet dieses Jahr trotz erschwerten Bedingungen und reduzierter Größe statt, das ist allen sehr wichtig.
 
Husum - die Wiege der deutschen Windenergie: Nach wie vor in Betrieb ist die Mitte der 1990er Jahre entwickelte 750-kW-Pilotanlage des einstigen Herstellers Husumer Schiffswerft am Rande des Hafens von Husum.
Quelle: Ralf Köpke

E&M: Mit welcher Ausstellungsfläche gehen Sie dieses Mal ins Rennen?

Brinz: Wir planen erst einmal mit 15.000 Quadratmetern Nettoausstellungsfläche, das heißt in etwa 20.000 Quadratmetern Bruttofläche. Vor zwei Jahren hatten wir rund 4.000 Quadratmeter mehr. Wir sind aber so flexibel, dass wir weitere Flächen für zusätzliche Aussteller zur Verfügung stellen können.

E&M: Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Brinz: Das ist derzeit eine schwierige Frage. Kalkulatorisch gehen wir von bis zu 10.000 Besuchern aus. In den Vorjahren − das zum Vergleich − kamen in der Regel zwischen 16.000 und 17.000. In diesem Ausnahmejahr werden wir dieses Niveau nicht erreichen, sehen das aber nicht als Nachteil. Von Kollegen, die im Bundesgebiet im vergangenen Jahr einige der wenigen Messen, die es überhaupt gegeben hat, auf die Beine gestellt hatten, wissen wir, dass bei gesunkener Besucherzahl die Qualität der Gespräche mit den Ausstellern deutlich gestiegen ist. Diesen Effekt erwarten wir auch bei der Husum Wind 2021.

E&M: Welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie?

Liermann: Keine Frage, wir decken die gesamte Bandbreite an Produktinnovationen ab, von neuen Anlagenmodellen bis hin zu Gefahrfeuerleuchten. Wir gehen davon aus, dass das Thema Windenergie und Wasserstoff sehr nachgefragt sein wird. Deshalb veranstalten wir mit unserem Partner Watt 2.0 einen Tag vor Messebeginn einen ganztägigen Wasserstoffkongress. Außerdem haben wir eine Kooperation mit der WAB e.V. geschlossen, sodass wir das Thema Offshore-Windenergie und damit auch grüner Wasserstoff von der See umfassend darstellen können. Inhaltlich sind wir mit der Husum Wind 2021 wirklich gut aufgestellt. Perspektivisch sehe ich all diese Aktivitäten als Vorbereitung auf die Husum Wind 2023. Vielleicht reden wir dann über 18.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und nicht wie in den letzten Jahren über die bereits erwähnten 16.000.
 
Projektleiterin Claudia Brinz: "Wir werden bis zum Start der Messe die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie genauestens verfolgen."
Foto: Messe Husum

E&M: Sprich, Sie wollen wachsen. Kommt Ihnen nicht die neue Kooperation von Windeurope mit der Messe Bilbao entgegen, die sicherlich Hamburg als Windkraftstandort schwächen und Husum als Plattform für den deutschen Windmarkt aufwerten wird?

Liermann: Ja, von dieser Entwicklung kann man ausgehen. Uns war wichtig, die diesjährige Windmesse als Präsenzveranstaltung zu organisieren. Wir setzen damit ein klares Signal, gehen auch ins wirtschaftliche Risiko. Wenn die Messe im September klappt, dürften wir in den kommenden Jahren davon profitieren. Wir laden auf jeden Fall jeden immer ein, nach Husum zu kommen. E&M

Dienstag, 7.09.2021, 09:38 Uhr
Ralf Köpke

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.