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Energie & Management > Windkraft Offshore - Weniger Lärm bei Installation von Fundamenten
Weniger Lärm bei der Installation von Fundamenten dank neuer Technologie. Quelle: Orsted
Windkraft Offshore

Weniger Lärm bei Installation von Fundamenten

Orsted hat im Nordsee-Windpark Gode Wind 3 ein neues Verfahren zur Installation von Fundamenten eingesetzt. Der Geräuschpegel sank damit laut dem Unternehmen auf etwa 140 Dezibel.
Ohne Blasenschleier und Stahlmantel: Orsted hat im Windpark Gode Wind 3 in der südöstlichen Nordsee drei Monopile-Fundamente mit sogenannter Jetting-Technologie installiert und dabei den Lärmpegel fast auf dem Niveau der Umgebungsgeräusche gehalten, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt. Der Geräuschpegel sei „im Bereich von 140 Dezibel“ gelegen. Der in Deutschland einzuhaltende Grenzwert beträgt 160 Dezibel Sound Exposure Level (SEL) in 750 Metern Entfernung.

Durchschnittlich entstehen bei der Rammung nach Angaben der Stiftung Offshore-Windenergie Schallemissionen von 175 Dezibel. Umweltschützer sprechen von Spitzenschallpegel von bis zu 200 Dezibel, die entstehen, wenn Stützpfeiler mit hydraulischen Hämmern in den Meeresboden getrieben werden. Solcher Lärm schadet der Fauna. Das Gehör von Schweinswalen erleidet Wissenschaftlern zufolge ab 184 Dezibel Verletzungen, ab 164 Dezibel kommt es zeitweilig zu Schwerhörigkeit.

Die Jetting-Technologie von Orsted setzt am Stahlfundament an. Per Hochdruck-Wasserstrahlen werde der Widerstand des Bodens verringert, wodurch das Fundament in den Meeresgrund einsinke, erklärt das Unternehmen. Das herkömmliche Rammen und der Einsatz von Systemen zur Geräuschminderung, wie Blasenschleiern oder andere Lärmschutzwände, werde dadurch überflüssig.

Bei dem Pilotprojet in Gode Wind 3 handelt es sich um reinen Sandboden. Orsted installierte die Monopile-Fundamente in Zusammenarbeit mit der Jan De Nul Group und deren Installationsschiff Les Alizes sowie dem Unternehmen Aarsleff. Auch die Turbinen sind bereits montiert worden, der Windpark soll im Laufe dieses Jahres in Betrieb gehen.

Nicht nur bei Sandboden

Im nächsten Schritt will Orsted das Verfahren auch bei „komplexeren Bodenbedingungen“ anwenden. „Sobald die Technologie industrialisiert ist, könnte sie nicht nur billiger, schneller und weitaus leiser sein als jede andere Monopile-Installationstechnologie. Sie hat auch das Potenzial, die Fundamente der nächsten Generation selbst leichter zu machen, da diese dann nicht mehr für herkömmliche Installationsprozesse konzipiert sein müssen“, sagt Unternehmensvorstand Patrick Harnett, der das operative Geschäft verantwortet.

Bevor die Technologie in anderen Märkten eingesetzt werden könne, seien weitere behördliche Genehmigungen erforderlich, heißt es. Für die Installation erhält Orsted im Rahmen des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) Fördermittel der Bundesnetzagentur.
 

Freitag, 12.07.2024, 13:42 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Windkraft Offshore - Weniger Lärm bei Installation von Fundamenten
Weniger Lärm bei der Installation von Fundamenten dank neuer Technologie. Quelle: Orsted
Windkraft Offshore
Weniger Lärm bei Installation von Fundamenten
Orsted hat im Nordsee-Windpark Gode Wind 3 ein neues Verfahren zur Installation von Fundamenten eingesetzt. Der Geräuschpegel sank damit laut dem Unternehmen auf etwa 140 Dezibel.
Ohne Blasenschleier und Stahlmantel: Orsted hat im Windpark Gode Wind 3 in der südöstlichen Nordsee drei Monopile-Fundamente mit sogenannter Jetting-Technologie installiert und dabei den Lärmpegel fast auf dem Niveau der Umgebungsgeräusche gehalten, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilt. Der Geräuschpegel sei „im Bereich von 140 Dezibel“ gelegen. Der in Deutschland einzuhaltende Grenzwert beträgt 160 Dezibel Sound Exposure Level (SEL) in 750 Metern Entfernung.

Durchschnittlich entstehen bei der Rammung nach Angaben der Stiftung Offshore-Windenergie Schallemissionen von 175 Dezibel. Umweltschützer sprechen von Spitzenschallpegel von bis zu 200 Dezibel, die entstehen, wenn Stützpfeiler mit hydraulischen Hämmern in den Meeresboden getrieben werden. Solcher Lärm schadet der Fauna. Das Gehör von Schweinswalen erleidet Wissenschaftlern zufolge ab 184 Dezibel Verletzungen, ab 164 Dezibel kommt es zeitweilig zu Schwerhörigkeit.

Die Jetting-Technologie von Orsted setzt am Stahlfundament an. Per Hochdruck-Wasserstrahlen werde der Widerstand des Bodens verringert, wodurch das Fundament in den Meeresgrund einsinke, erklärt das Unternehmen. Das herkömmliche Rammen und der Einsatz von Systemen zur Geräuschminderung, wie Blasenschleiern oder andere Lärmschutzwände, werde dadurch überflüssig.

Bei dem Pilotprojet in Gode Wind 3 handelt es sich um reinen Sandboden. Orsted installierte die Monopile-Fundamente in Zusammenarbeit mit der Jan De Nul Group und deren Installationsschiff Les Alizes sowie dem Unternehmen Aarsleff. Auch die Turbinen sind bereits montiert worden, der Windpark soll im Laufe dieses Jahres in Betrieb gehen.

Nicht nur bei Sandboden

Im nächsten Schritt will Orsted das Verfahren auch bei „komplexeren Bodenbedingungen“ anwenden. „Sobald die Technologie industrialisiert ist, könnte sie nicht nur billiger, schneller und weitaus leiser sein als jede andere Monopile-Installationstechnologie. Sie hat auch das Potenzial, die Fundamente der nächsten Generation selbst leichter zu machen, da diese dann nicht mehr für herkömmliche Installationsprozesse konzipiert sein müssen“, sagt Unternehmensvorstand Patrick Harnett, der das operative Geschäft verantwortet.

Bevor die Technologie in anderen Märkten eingesetzt werden könne, seien weitere behördliche Genehmigungen erforderlich, heißt es. Für die Installation erhält Orsted im Rahmen des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) Fördermittel der Bundesnetzagentur.
 

Freitag, 12.07.2024, 13:42 Uhr
Manfred Fischer

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