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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Shell sieht E-Mobilität am Wendepunkt zum Massenmarkt
Quelle: Shutterstock / Naypong Studio
Elektrofahrzeuge

Shell sieht E-Mobilität am Wendepunkt zum Massenmarkt

Der aktuelle Drivers Report von Shell Recharge Solutions hat die Entwicklung der E-Mobilität aus Sicht der Nutzer untersucht und gefragt, wo E-Auto-Fahrer noch der Schuh drückt.
Viel Licht und auch etwas Schatten liegen nach Erkenntnissen von Shell Recharge Solutions auf dem E-Mobilitätssektor. Einerseits sei eine deutliche Zunahme der E-Auto-Verkäufe zu verzeichnen. Die Autoren des aktuellen Drivers Reports beziehen sich dabei auf die eigene Erhebung sowie auf Daten der Internationalen Energieagentur, wonach im Jahr 2022 jeder siebte weltweit gekaufte Pkw ein Elektrofahrzeug war. Andererseits gebe es aber auch anhaltende und neue Herausforderungen für den Hochlauf der E-Mobilität.

Die Tatsache, dass 42 Prozent der rund 25.000 befragten europäischen E-Mobilisten im Laufe des letzten Jahres vor dem Beginn der Studie auf ein Elektrofahrzeug umgestiegen sind, finden die Autoren „beeindruckend“ und werten sie als Indiz für das rasante Wachstum des Sektors.

Während insgesamt in Europa der Anteil der Neuwagen beim Autokauf nur 27 Prozent beträgt, liegt er bei den E-Autos bei 87 Prozent. Dies deute darauf hin, dass noch kaum gebrauchte Elektrofahrzeuge am Markt verfügbar sind. Nach Ansicht der Autoren ist dies „ein Problem“, denn die Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes sei für die Beschleunigung der Verkehrswende von großer Bedeutung. Gleichzeitig lege dies aber auch den Schluss nahe, dass die Anschaffungskosten für die Nutzer keine besonders hohe Hürde für den Umstieg auf ein E-Fahrzeug sind.

Einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) zufolge sind jedoch ein erheblicher Anteil der Nutzer keine Privatkunden. Demnach wurden knapp die Hälfte aller E-Autos im Jahr 2022 an Gewerbekunden verkauft. Ihr Anteil an der Gesamtheit der Dienstwagen betrug im März 2023 nach Angaben von PwC 13 Prozent. Daher seien Flotten und Fuhrparks „wesentliche Stellschrauben“ für eine erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätswende.

Zu viele Apps, zu viele Karten

Im Rahmen der Shell-Studie gaben 67 Prozent der E-Auto-Nutzer an, „vorwiegend berufsbezogen“ mit dem Fahrzeug unterwegs zu sein und 32 Prozent sagten, dass sie das Elektroauto auch für Geschäftsreisen nutzen. Diese Zahl korrespondiert mit dem Schwinden der Reichweitenangst. Nur 14 Prozent aller Befragten haben laut Shell angegeben, aus Sorge über ausreichende Lademöglichkeiten keine längeren Reisen zu unternehmen. Während 2022 noch 21 Prozent der Nutzer angaben, nicht täglich laden zu müssen, waren es 2023 schon 47 Prozent. Und nur 23 Prozent erklärten, ihr Fahrzeug an die heimische Ladestation anzuschließen, sobald sie nach Hause kommen. Immerhin erklärten 81 Prozent ihre Bereitschaft, das Aufladen zeitlich zu flexibilisieren, um Lastspitzen zu vermeiden. Allerdings haben 44 Prozent überhaupt keine Ladestation zu Hause.

Wer ein Elektroauto fährt, ist sensibilisiert für Nachhaltigkeitsthemen – ein weiterer Schluss, den die Shell-Untersuchung nahelegt. Denn 59 Prozent der Befragten haben angegeben, seit dem Umstieg auf ein E-Auto ein stärkeres Bewusstsein für den heimischen Energieverbrauch zu haben.

Bei aller positiven Entwicklung des E-Mobilitätssektors benennen die Autoren noch eine Reihe von Problemfeldern, die entweder das Komfortempfinden der Fahrerinnen und Fahrer beeinträchtigen oder tatsächlich den Hochlauf der E-Mobilität behindern. „Zu viele Apps, zu viele Karten“ heißt es in der Studie, denn 47 Prozent der Befragten erklärten, sie würden eine einzige Methode für den Zugang zu allen öffentlichen Ladestationen bevorzugen, selbst wenn sie dafür etwas mehr pro Ladevorgang bezahlen müssten. „Um Kunden ein nahtloseres und personalisierteres Ladeerlebnis zu bieten, muss die Branche enger kooperieren“, so das Fazit der Verfasser, die gleichzeitig darauf verweisen, dass Shell solche Partnerschaften in seinem Ladenetz unterhält.

Abschließend zeigt ein Kapitel, das mit „Ungenutzte Chancen“ überschrieben ist, welche Bedeutung die öffentliche Ladeinfrastruktur als „Kundenmagnet“ und „Standortvorteil“ in Zukunft haben könnte, insbesondere für den Handel. Gleichzeitig versäumen es die Autoren nicht, darauf hinzuweisen, dass eine ausreichende Ladeinfrastruktur – sei sie öffentlich oder privat – auch eine entsprechende Kapazität des Stromnetzes voraussetzt.

Für den EV-Driver-Report 2023 mit dem Titel „Elektromobilität: Trends, Herausforderungen & Chancen 2023“ wurden knapp 25.000 E-Auto-Fahrer im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, in Italien und Deutschland – hierzulande mehr als 8.300 – befragt.

Montag, 14.08.2023, 16:11 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Shell sieht E-Mobilität am Wendepunkt zum Massenmarkt
Quelle: Shutterstock / Naypong Studio
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Shell sieht E-Mobilität am Wendepunkt zum Massenmarkt
Der aktuelle Drivers Report von Shell Recharge Solutions hat die Entwicklung der E-Mobilität aus Sicht der Nutzer untersucht und gefragt, wo E-Auto-Fahrer noch der Schuh drückt.
Viel Licht und auch etwas Schatten liegen nach Erkenntnissen von Shell Recharge Solutions auf dem E-Mobilitätssektor. Einerseits sei eine deutliche Zunahme der E-Auto-Verkäufe zu verzeichnen. Die Autoren des aktuellen Drivers Reports beziehen sich dabei auf die eigene Erhebung sowie auf Daten der Internationalen Energieagentur, wonach im Jahr 2022 jeder siebte weltweit gekaufte Pkw ein Elektrofahrzeug war. Andererseits gebe es aber auch anhaltende und neue Herausforderungen für den Hochlauf der E-Mobilität.

Die Tatsache, dass 42 Prozent der rund 25.000 befragten europäischen E-Mobilisten im Laufe des letzten Jahres vor dem Beginn der Studie auf ein Elektrofahrzeug umgestiegen sind, finden die Autoren „beeindruckend“ und werten sie als Indiz für das rasante Wachstum des Sektors.

Während insgesamt in Europa der Anteil der Neuwagen beim Autokauf nur 27 Prozent beträgt, liegt er bei den E-Autos bei 87 Prozent. Dies deute darauf hin, dass noch kaum gebrauchte Elektrofahrzeuge am Markt verfügbar sind. Nach Ansicht der Autoren ist dies „ein Problem“, denn die Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes sei für die Beschleunigung der Verkehrswende von großer Bedeutung. Gleichzeitig lege dies aber auch den Schluss nahe, dass die Anschaffungskosten für die Nutzer keine besonders hohe Hürde für den Umstieg auf ein E-Fahrzeug sind.

Einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) zufolge sind jedoch ein erheblicher Anteil der Nutzer keine Privatkunden. Demnach wurden knapp die Hälfte aller E-Autos im Jahr 2022 an Gewerbekunden verkauft. Ihr Anteil an der Gesamtheit der Dienstwagen betrug im März 2023 nach Angaben von PwC 13 Prozent. Daher seien Flotten und Fuhrparks „wesentliche Stellschrauben“ für eine erfolgreiche Umsetzung der Mobilitätswende.

Zu viele Apps, zu viele Karten

Im Rahmen der Shell-Studie gaben 67 Prozent der E-Auto-Nutzer an, „vorwiegend berufsbezogen“ mit dem Fahrzeug unterwegs zu sein und 32 Prozent sagten, dass sie das Elektroauto auch für Geschäftsreisen nutzen. Diese Zahl korrespondiert mit dem Schwinden der Reichweitenangst. Nur 14 Prozent aller Befragten haben laut Shell angegeben, aus Sorge über ausreichende Lademöglichkeiten keine längeren Reisen zu unternehmen. Während 2022 noch 21 Prozent der Nutzer angaben, nicht täglich laden zu müssen, waren es 2023 schon 47 Prozent. Und nur 23 Prozent erklärten, ihr Fahrzeug an die heimische Ladestation anzuschließen, sobald sie nach Hause kommen. Immerhin erklärten 81 Prozent ihre Bereitschaft, das Aufladen zeitlich zu flexibilisieren, um Lastspitzen zu vermeiden. Allerdings haben 44 Prozent überhaupt keine Ladestation zu Hause.

Wer ein Elektroauto fährt, ist sensibilisiert für Nachhaltigkeitsthemen – ein weiterer Schluss, den die Shell-Untersuchung nahelegt. Denn 59 Prozent der Befragten haben angegeben, seit dem Umstieg auf ein E-Auto ein stärkeres Bewusstsein für den heimischen Energieverbrauch zu haben.

Bei aller positiven Entwicklung des E-Mobilitätssektors benennen die Autoren noch eine Reihe von Problemfeldern, die entweder das Komfortempfinden der Fahrerinnen und Fahrer beeinträchtigen oder tatsächlich den Hochlauf der E-Mobilität behindern. „Zu viele Apps, zu viele Karten“ heißt es in der Studie, denn 47 Prozent der Befragten erklärten, sie würden eine einzige Methode für den Zugang zu allen öffentlichen Ladestationen bevorzugen, selbst wenn sie dafür etwas mehr pro Ladevorgang bezahlen müssten. „Um Kunden ein nahtloseres und personalisierteres Ladeerlebnis zu bieten, muss die Branche enger kooperieren“, so das Fazit der Verfasser, die gleichzeitig darauf verweisen, dass Shell solche Partnerschaften in seinem Ladenetz unterhält.

Abschließend zeigt ein Kapitel, das mit „Ungenutzte Chancen“ überschrieben ist, welche Bedeutung die öffentliche Ladeinfrastruktur als „Kundenmagnet“ und „Standortvorteil“ in Zukunft haben könnte, insbesondere für den Handel. Gleichzeitig versäumen es die Autoren nicht, darauf hinzuweisen, dass eine ausreichende Ladeinfrastruktur – sei sie öffentlich oder privat – auch eine entsprechende Kapazität des Stromnetzes voraussetzt.

Für den EV-Driver-Report 2023 mit dem Titel „Elektromobilität: Trends, Herausforderungen & Chancen 2023“ wurden knapp 25.000 E-Auto-Fahrer im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Belgien, in Frankreich, in Italien und Deutschland – hierzulande mehr als 8.300 – befragt.

Montag, 14.08.2023, 16:11 Uhr
Fritz Wilhelm

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