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Energie & Management > Stromspeicher - Batteriezentren Münster und Ulm nehmen Arbeit auf
Quelle: Shutterstock / Roman Zaiets
Stromspeicher

Batteriezentren Münster und Ulm nehmen Arbeit auf

Ein Batteriezellen-Forschungszentrum in Münster und die Pilotanlage für Batteriematerialien Powder-Up in Ulm wurden in dieser Woche feierlich eröffnet.
In Münster wurde am 30. April der erste Bauabschnitt des Fraunhofer Zentrums zur Erforschung und Produktion nachhaltiger und ressourcenschonender Batteriezellen „FFB PreFab“ eröffnet. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Holger Hanselka kamen zur Feier. Am 2. Mai eröffnete die Bundesforschungsministerin in Ulm die Pilotanlage für Batteriematerialien „Powder-Up“.

In der Münsteraner Batteriezellfabrik zu Forschungs- und Entwicklungszwecken leiste die Fraunhofer FFB einen Beitrag, um die Fertigung von Batteriezellen made in Germany voranzutreiben. Damit solle für den internationalen Marktbedarf produziert werden, um den Technologiestandort Deutschland langfristig erfolgreich zu etablieren, sagte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Zentrum befindet sich im Hansa Business Park. Zunächst soll eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im kleineren Maßstab der Fraunhofer FFB und ihren industriellen Partnern ermöglichen, neue Batteriezellkonzepte und Fertigungsverfahren zu erproben.

Forschung und Fertigung vereinen

Im Mittelpunkt der Forschungsfabrik steht die Produktion von Pouchzellen und prismatischen Zellen für Forschungszwecke, die unter anderem in E-Autos, in der Medizintechnik und Smart Devices Anwendung finden. Ministerin Stark-Watzinger sagte: „Die FFB wird ein weltweit einzigartiges Innovationsinstrument sein, mit dem Industrie und Wissenschaft gleichermaßen innovative Batterietechnologien erproben sowie neuartige Batteriezellkonzepte entwickeln und effizient zur Marktreife bringen können.“ Das Bundesforschungsministerium fördert den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle mit bis zu 500 Millionen Euro.

Im Endausbau soll auf der 20.000 Quadratmeter großen Fläche des FFB industrienahe Produktionsforschung und Entwicklung im Gigawatt-Bereich mit Anlagentechnik im großindustriellen Maßstab möglich sein. In sogenannten Innovationsmodulen stehen Partnerinnen und Partnern aus unterschiedlichsten Branchen Erprobungsflächen zur Verfügung. Unter einem Dach werde die Technologiereife aus dem Labor ins Innovationsmodul bis zur Fertigungslinie gehoben.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), erläuterte: „Das Ökosystem BatteryCityMünster zeigt bereits heute, wie erfolgreiche Unternehmens- und Start-up-Ansiedlungen rund um Forschungsstandorte gelingen können.“ Das Land Nordrhein-Westfalen stellt bis zu 320 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten zur Verfügung.
 
v.li.: Prof. Simon Lux (Fraunhofer FFB) erläutert den Ehrengästen die Fertigungsschritte für die Herstellung von Batteriezellen: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger
Quelle: FFB / Susanne Kurz

Innovative Batteriematerialien aus Ulm

Am 2. Mai eröffnete das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm seine Pilotanlage „Powder-Up“. Ministerialdirektor Michael Kleiner vom Wirtschaftsministerium des Landes betonte: „Mit der Landesförderung von insgesamt zehn Millionen Euro leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit das ZSW seine Stellung als führendes anwendungsorientiertes Batterieforschungszentrum weiter ausbauen kann.“

Die Pilotanlage soll erstmals in Deutschland die Produktion von innovativen Batteriematerialien und deren Vorprodukten im Maßstab von bis zu 100 Kilogramm außerhalb der Industrie ermöglichen. Die Bundesforschungsministerin sagte: „Die deutsche Batterieforschung ist spitze, jetzt müssen wir den Transfer in die Anwendung verbessern und neue, innovative Infrastrukturen hierfür schaffen.“ Mit der Pilotanlage Powder-Up in Ulm und der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster entstehe ein zusammenhängendes Forschungsökosystem für die Entwicklung innovativer Batterietechnologien, sagte sie.

„Nun liegt es an der Industrie, dieses Angebot für einen schnellen Markthochlauf zu nutzen“, appellierte Stark-Watzinger. Die Performance von Lithium-Ionen-Batterien hängt hauptsächlich von den verbauten Materialien ab. „Mit der Pilotanlage Powder-Up können erstmalig außerhalb der Industrie solche Kathodenmaterialien in einer seriennahen Umgebung hergestellt werden“, erläuterte Prof. Markus Hölzle, Leiter des ZSW in Ulm. Die herstellerunabhängige Entwicklungsplattform stehe Partnern aus Industrie und Wissenschaft zur Verfügung. Mit ausschließlich industrieerprobten Maschinen könne eine erfolgreiche Produktherstellung unter seriennahen Bedingungen getestet werden.

Donnerstag, 2.05.2024, 12:49 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Stromspeicher - Batteriezentren Münster und Ulm nehmen Arbeit auf
Quelle: Shutterstock / Roman Zaiets
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Batteriezentren Münster und Ulm nehmen Arbeit auf
Ein Batteriezellen-Forschungszentrum in Münster und die Pilotanlage für Batteriematerialien Powder-Up in Ulm wurden in dieser Woche feierlich eröffnet.
In Münster wurde am 30. April der erste Bauabschnitt des Fraunhofer Zentrums zur Erforschung und Produktion nachhaltiger und ressourcenschonender Batteriezellen „FFB PreFab“ eröffnet. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Holger Hanselka kamen zur Feier. Am 2. Mai eröffnete die Bundesforschungsministerin in Ulm die Pilotanlage für Batteriematerialien „Powder-Up“.

In der Münsteraner Batteriezellfabrik zu Forschungs- und Entwicklungszwecken leiste die Fraunhofer FFB einen Beitrag, um die Fertigung von Batteriezellen made in Germany voranzutreiben. Damit solle für den internationalen Marktbedarf produziert werden, um den Technologiestandort Deutschland langfristig erfolgreich zu etablieren, sagte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Zentrum befindet sich im Hansa Business Park. Zunächst soll eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im kleineren Maßstab der Fraunhofer FFB und ihren industriellen Partnern ermöglichen, neue Batteriezellkonzepte und Fertigungsverfahren zu erproben.

Forschung und Fertigung vereinen

Im Mittelpunkt der Forschungsfabrik steht die Produktion von Pouchzellen und prismatischen Zellen für Forschungszwecke, die unter anderem in E-Autos, in der Medizintechnik und Smart Devices Anwendung finden. Ministerin Stark-Watzinger sagte: „Die FFB wird ein weltweit einzigartiges Innovationsinstrument sein, mit dem Industrie und Wissenschaft gleichermaßen innovative Batterietechnologien erproben sowie neuartige Batteriezellkonzepte entwickeln und effizient zur Marktreife bringen können.“ Das Bundesforschungsministerium fördert den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle mit bis zu 500 Millionen Euro.

Im Endausbau soll auf der 20.000 Quadratmeter großen Fläche des FFB industrienahe Produktionsforschung und Entwicklung im Gigawatt-Bereich mit Anlagentechnik im großindustriellen Maßstab möglich sein. In sogenannten Innovationsmodulen stehen Partnerinnen und Partnern aus unterschiedlichsten Branchen Erprobungsflächen zur Verfügung. Unter einem Dach werde die Technologiereife aus dem Labor ins Innovationsmodul bis zur Fertigungslinie gehoben.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), erläuterte: „Das Ökosystem BatteryCityMünster zeigt bereits heute, wie erfolgreiche Unternehmens- und Start-up-Ansiedlungen rund um Forschungsstandorte gelingen können.“ Das Land Nordrhein-Westfalen stellt bis zu 320 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten zur Verfügung.
 
v.li.: Prof. Simon Lux (Fraunhofer FFB) erläutert den Ehrengästen die Fertigungsschritte für die Herstellung von Batteriezellen: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger
Quelle: FFB / Susanne Kurz

Innovative Batteriematerialien aus Ulm

Am 2. Mai eröffnete das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm seine Pilotanlage „Powder-Up“. Ministerialdirektor Michael Kleiner vom Wirtschaftsministerium des Landes betonte: „Mit der Landesförderung von insgesamt zehn Millionen Euro leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit das ZSW seine Stellung als führendes anwendungsorientiertes Batterieforschungszentrum weiter ausbauen kann.“

Die Pilotanlage soll erstmals in Deutschland die Produktion von innovativen Batteriematerialien und deren Vorprodukten im Maßstab von bis zu 100 Kilogramm außerhalb der Industrie ermöglichen. Die Bundesforschungsministerin sagte: „Die deutsche Batterieforschung ist spitze, jetzt müssen wir den Transfer in die Anwendung verbessern und neue, innovative Infrastrukturen hierfür schaffen.“ Mit der Pilotanlage Powder-Up in Ulm und der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster entstehe ein zusammenhängendes Forschungsökosystem für die Entwicklung innovativer Batterietechnologien, sagte sie.

„Nun liegt es an der Industrie, dieses Angebot für einen schnellen Markthochlauf zu nutzen“, appellierte Stark-Watzinger. Die Performance von Lithium-Ionen-Batterien hängt hauptsächlich von den verbauten Materialien ab. „Mit der Pilotanlage Powder-Up können erstmalig außerhalb der Industrie solche Kathodenmaterialien in einer seriennahen Umgebung hergestellt werden“, erläuterte Prof. Markus Hölzle, Leiter des ZSW in Ulm. Die herstellerunabhängige Entwicklungsplattform stehe Partnern aus Industrie und Wissenschaft zur Verfügung. Mit ausschließlich industrieerprobten Maschinen könne eine erfolgreiche Produktherstellung unter seriennahen Bedingungen getestet werden.

Donnerstag, 2.05.2024, 12:49 Uhr
Susanne Harmsen

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