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Die "Sonstige Direktvermarktung" hat sich als Option für den Stromvertrieb der Ü20-Kraftwerke fest etabliert.
Es bleibt dabei: Bei der Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen läuft es derzeit nur mittelprächtig. Für den Monat Mai vermelden die vier Ãœbertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz, Amprion und Transnet BW in ihrer gemeinsamen Pflichtmeldung, die gut alle vier Wochen veröffentlicht wird, ein Plus von 429 MW – rund 50 MW weniger als im Vormonat.
Damit liegt die Gesamtleistung, die in diesen Tagen via Marktprämie direkt vermarktet wird, bei rund 82.772 MW. Wie im Vormonat kann die Windenergie an Land mit 247 MW einen größeren Zuwachs als die Photovoltaik mit 155 MW verzeichnen. Kaum Bewegungen – weder nach oben noch nach unten - gibt es bei der Wasserkraft, der Biomasse und den verschiedenen Gasanwendungen.
Stillstand herrscht dagegen bei der Offshore-Windenergie: Die Vermarktungsleistung stagniert seit Monaten bei 7.761,22 MW. Da in diesem Jahr nicht eine einzige Windturbine in deutschen Gewässern neu gebaut wird, ist absehbar, dass sich diese Zahl in allen Monatsstatistiken bis Jahresende und wohl auch bis Mitte 2022 wiederfindet.
Als Vermarktungsalternative hat sich die „Sonstige Direktvermarktung“ zumindest wohl für dieses Jahr etabliert. Ãœber diese Option bleiben viele Ãœ20-Kraftwerke, deren Betreiber ab dem Jahresanfang keine Vergütung mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten, erst einmal in Betrieb.
Für Mai vermelden die vier Übertragungsnetzbetreiber ein Portfolio von 3.282 MW, ein Zuwachs von 40 MW im Vergleich zum Vormonat. Mit 2.412 MW entfällt das Gros davon auf Windturbinen aus der Gründer-Generation. Aber auch die Leistung der in diesem Segment gemeldeten Solaranlagen steigt, auf immerhin gut 535 MW (+ 55 MW im Vergleich zum April). Bei der Wasserkraft (135 MW), der Biomasse (109 MW) sowie den verschiedenen Gasanwendungen gibt es im Mai entweder leichte Rückgänge oder sehr übersichtliche Zuwächse.
Die Entwicklung der „Sonstigen Direktvermarktung“ in den kommenden Monaten hängt vor allem von der Entwicklung der sogenannten Marktwerte ab. Für die Windenergie an Land errechneten die vier Ãœbertragungsnetzbetreiber für April einen Wert von auf 4,453 Cent pro Kilowattstunde, knapp einen Cent mehr als noch im März. Bei diesem Vergütungsniveau dürfte es durchaus einigen Windmüllern gelingen, ihre Altanlagen am Netz zu halten. In Branchenkreisen wird für den Weiterbetrieb mit Einnahmen zwischen 4 und 5 Cent pro Kilowattstunde kalkuliert, die für den Betrieb der Altanlagen nach Auslaufen der EEG-Vergütung notwendig sind.
Dienstag, 11.05.2021, 10:55 Uhr
Ralf Köpke
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