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Energie & Management > F&E - IT-Tool soll kommunalen Holzbau fördern
Quelle: shutterstock
F&E

IT-Tool soll kommunalen Holzbau fördern

Ein Informationssystem, das die Ruhr-Universität Bochum und die Disy Informationssysteme derzeit entwickeln, soll Kommunen bei Holzbau-Planungen und Klimaschutz unterstützen.
Unter dem Titel „Holzbau-KIS“ entwickeln die Ruhr-Universität Bochum und die Disy Informationssysteme eine innovative Kombination von Geo- und Ökobilanzdaten für kommunale Entscheider. Kommunen könnten über den Bausektor ganz erhebliche Treibhausgas-Einsparungen erzielen, indem sie Vorgaben für klimafreundliche Baustoffe machen. Das neue Tool weist das konkrete Klimaschutzpotenzial durch Holzbau für verschiedene Szenarien in den Bereichen Neubau, Sanierung, Nachverdichtung und Aufstockung ausgewählter Kommunen aus.

Das Vorläuferprojekt Holzbau-GIS erhielt am 4. Dezember 2023 den Nachhaltigkeitspreis der Initiative Humboldt, einer Nachhaltigkeitsinitiative der nordrhein-westfälischen Universitäten. Es wurde als Prototyp auf Basis öffentlich zugänglicher Geodaten aus Nordrhein-Westfalen und lokaler Datensätze der Stadt Menden entwickelt. Darin werden räumliche Fachdaten mit Gebäudetypologien, baulicher Struktur und THG-Minderungspotenzialen verbunden und die Verknüpfung von Baumaßnahmen mit Klimaschutzzielen ermöglicht.

 
Das Quartier Prinz-Eugen-Park in München
Quelle: Andreas Knoblauch


Bis 2026 gefördert

Die Weiterentwicklung zum Holzbau-KIS läuft nun bis 2026 und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Damit soll der Klimaschutzbeitrag solcher Quartiere, aber auch einzelner Gebäude konkret quantifiziert werden können. Die generierten Daten können als Entscheidungshilfe, zur Integration in kommunale Klimaschutzkonzepte und der Kommunikation dienen, so die Partner.

Kommunen könnten über Vorgaben bei der Städteplanung wichtige Weichen für den Klimaschutz stellen, insbesondere, wenn sie Eigentümer der Baugrundstücke sind. Ein Beispiel dafür ist das Quartier Prinz-Eugen-Park in München. Die Stadt knüpfte die Vergabe einer ökologischen Mustersiedlung innerhalb des Gebietes unter anderem an das Kriterium einer hohen Kohlenstoffspeicherung, wie sie insbesondere der Baustoff Holz leistet. Im Ergebnis entstand die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands mit 566 Wohnungen in Holz- und Holz-Hybrid-Bauweise.
 

Während sich das Holzbau-GIS auf die Themen Neubau und Sanierung mit Holz bezog, ergänzen die Forschenden im neuen Holzbau-KIS Szenarien zur Aufstockung, Nachverdichtung und zu ausgewählten Nichtwohngebäuden, hier vor allem kommunale und öffentliche Gebäude, mit Holz. Hinzu kommt das Thema Blau-Grüne Infrastruktur – der Begriff beschreibt den Ansatz, über Entsiegelung, Anlegen von Versickerungs- und Grünflächen oder wasserspeichernde Elemente zunehmende Wetterextreme im Klimawandel abzufedern. Das Holzbau-KIS werde so zum kommunalen Planungswerkzeug für Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung.

Mittwoch, 10.01.2024, 13:35 Uhr
Susanne Harmsen
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IT-Tool soll kommunalen Holzbau fördern
Ein Informationssystem, das die Ruhr-Universität Bochum und die Disy Informationssysteme derzeit entwickeln, soll Kommunen bei Holzbau-Planungen und Klimaschutz unterstützen.
Unter dem Titel „Holzbau-KIS“ entwickeln die Ruhr-Universität Bochum und die Disy Informationssysteme eine innovative Kombination von Geo- und Ökobilanzdaten für kommunale Entscheider. Kommunen könnten über den Bausektor ganz erhebliche Treibhausgas-Einsparungen erzielen, indem sie Vorgaben für klimafreundliche Baustoffe machen. Das neue Tool weist das konkrete Klimaschutzpotenzial durch Holzbau für verschiedene Szenarien in den Bereichen Neubau, Sanierung, Nachverdichtung und Aufstockung ausgewählter Kommunen aus.

Das Vorläuferprojekt Holzbau-GIS erhielt am 4. Dezember 2023 den Nachhaltigkeitspreis der Initiative Humboldt, einer Nachhaltigkeitsinitiative der nordrhein-westfälischen Universitäten. Es wurde als Prototyp auf Basis öffentlich zugänglicher Geodaten aus Nordrhein-Westfalen und lokaler Datensätze der Stadt Menden entwickelt. Darin werden räumliche Fachdaten mit Gebäudetypologien, baulicher Struktur und THG-Minderungspotenzialen verbunden und die Verknüpfung von Baumaßnahmen mit Klimaschutzzielen ermöglicht.

 
Das Quartier Prinz-Eugen-Park in München
Quelle: Andreas Knoblauch


Bis 2026 gefördert

Die Weiterentwicklung zum Holzbau-KIS läuft nun bis 2026 und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Damit soll der Klimaschutzbeitrag solcher Quartiere, aber auch einzelner Gebäude konkret quantifiziert werden können. Die generierten Daten können als Entscheidungshilfe, zur Integration in kommunale Klimaschutzkonzepte und der Kommunikation dienen, so die Partner.

Kommunen könnten über Vorgaben bei der Städteplanung wichtige Weichen für den Klimaschutz stellen, insbesondere, wenn sie Eigentümer der Baugrundstücke sind. Ein Beispiel dafür ist das Quartier Prinz-Eugen-Park in München. Die Stadt knüpfte die Vergabe einer ökologischen Mustersiedlung innerhalb des Gebietes unter anderem an das Kriterium einer hohen Kohlenstoffspeicherung, wie sie insbesondere der Baustoff Holz leistet. Im Ergebnis entstand die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands mit 566 Wohnungen in Holz- und Holz-Hybrid-Bauweise.
 

Während sich das Holzbau-GIS auf die Themen Neubau und Sanierung mit Holz bezog, ergänzen die Forschenden im neuen Holzbau-KIS Szenarien zur Aufstockung, Nachverdichtung und zu ausgewählten Nichtwohngebäuden, hier vor allem kommunale und öffentliche Gebäude, mit Holz. Hinzu kommt das Thema Blau-Grüne Infrastruktur – der Begriff beschreibt den Ansatz, über Entsiegelung, Anlegen von Versickerungs- und Grünflächen oder wasserspeichernde Elemente zunehmende Wetterextreme im Klimawandel abzufedern. Das Holzbau-KIS werde so zum kommunalen Planungswerkzeug für Klimaschutz- und Klimafolgenanpassung.

Mittwoch, 10.01.2024, 13:35 Uhr
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