Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Die Pfalzwerke betreiben nun im schwedischen Kristianstad vier Schnellladepunkte. Weitere Standorte in dem skandinavischen Land sind in Planung.
Die Pfalzwerke gehören nach eigenen Angaben zu den acht führenden Betreibern von Ladeinfrastruktur in Deutschland. Nun hat der Versorger mit Hauptsitz in Ludwigshafen die ersten Ladepunkte in Schweden errichtet und in Betrieb genommen. Die vier Schnellladepunkte befinden sich im südschwedischen Kristianstad auf dem Gelände des Hornbach Baumarkts. Sie ergänzen die bisher bestehenden AC-Ladeinfrastruktur vor Ort, welche die Baumarktkette bereits zuvor mit anderen Partnern installiert hat.
Die vier Schnelllader in Kristianstad sollen jedoch nicht die einzigen bleiben. „Wir freuen uns, dass uns gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Hornbach die europaweite Expansion mit unserer Schnellladeinfrastruktur gelungen ist“, sagt Florian Dommel. In den nächsten zwei Jahren sollen sechs weitere Standorte der Baumarktkette in Schweden folgen, darunter Göteborg und Malmö, so der Bereichsleiter E-Mobility bei den Pfalzwerken.
Kooperationen mit weiteren Handelsketten
Damit sind die Pfalzwerke mit Hornbach in drei Ländern − in Deutschland, Österreich und Schweden − aktiv. Insgesamt umfasst die Kooperation über 400 Ladepunkte an mehr als 100 Standorten. Darüber hinaus arbeitet der Versorger in Deutschland mit weiteren Partnern aus dem Handel und der Immobilienwirtschaft beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zusammen. Dazu gehören unter anderem Obi, Rewe, Penny, Decathlon und KGAL.
Insgesamt beläuft sich die Zahl der von den Pfalzwerken betriebenen Ladepunkte somit auf mehr als 1.400 an 330 Standorten. Als Ziel bis 2030 hat sich das Unternehmen 10.000 Ladepunkte vorgenommen. Allerdings können schon jetzt E-Mobilisten „von Kristianstad nach Klagenfurt über 1.400 Kilometer elektrisch fahren und an Ladepunkten der Pfalzwerke aufladen“, heißt es in einer Mitteilung des Versorgers.
Mit der Hornbach Baumarkt AG bauen die Pfalzwerke seit November 2018 die Ladeinfrastruktur aus. Nach Anfängen mit maximal 50 kW Ladeleistung steht nun der Ausbau von Schnellladepunkten (High Power Charging − HPC) mit bis zu 300 kW im Fokus, wie aus einer Mitteilung zum fünfjährigen Jubiläum der Partnerschaft im Herbst 2023 hervorgeht.
E-Mobilität als wesentlicher Ergebnisbringer
Die Pfalzwerke knüpfen auch mit am Deutschlandnetz und haben im vergangenen Herbst vom Bundesverkehrsministerium den Zuschlag für den Aufbau von 400 Schnellladepunkten im Rahmen des Deutschlandnetzes erhalten.
Ende 2022 hatte Paul Anfang im Gespräch mit E&M die Bedeutung des Geschäftsfelds E-Mobilität für die Pfalzwerke betont. „Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2030 zwischen 25 und 30 Prozent unseres Unternehmensergebnisses mit diesem Geschäftsfeld erzielen“, so das Vorstandsmitglied damals. Ein „beachtlicher Anteil“ der Gesamtinvestitionen in die Pfalzwerke-Gruppe von rund 1 Milliarde Euro bis 2030 werde auf die Elektromobilität entfallen, kündigte er an.
Die Pfalzwerke wollen vor allem Charge Point Operator sein. „Das geht wirtschaftlich nur bei einer entsprechenden Menge an Ladepunkten. Deshalb haben wir unsere Strategie auch auf Skalierung ausgerichtet und arbeiten beispielsweise mit großen Handelsketten zusammen“, so Anfang im Gespräch mit E&M vor knapp zwei Jahren.
Montag, 8.07.2024, 16:57 Uhr
Fritz Wilhelm
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