Zum 1. August steigen bei den Osnabrücker Stadtwerken die Preise im Grundversorgungstarif. Grund für die Erhöhung seien die gestiegenen Beschaffungskosten auf den Energiemärkten.
Die erste Erhöhung seit zweieinhalb Jahren für Strom beziehungsweise knapp einem Jahr bei Gas geben die Stadtwerke Osnabrück (SWO) bekannt. Dies betrifft die Tarife der Grundversorgung. Verantwortlich seien die auf Rekordniveau gekletterten Preise auf den Beschaffungsmärkten. Durch den beschlossenen Wegfall der EEG-Umlage würden zuvor zum 1. Juli aber noch die Strompreise gesenkt, so das Unternehmen.
"Wie bereits vor einigen Wochen angekündigt, können auch wir die Preisexplosionen auf den Energiemärkten nicht mehr auffangen", erläuterte der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Grützmacher. Allein in den vergangenen Monaten seien die Beschaffungskosten um mehr als 80
% bei Strom sowie 170
% bei Gas gestiegen. Nahezu alle Anbieter in Deutschland hätten daher in diesem Jahr bereits ihre Strom- und Gaspreise drastisch erhöht. Einige Anbieter hätten sogar schon eine zweite Preisrunde angekündigt. "Wir haben diese Preisrunden bisher auslassen können, müssen nun aber nachziehen", sagte Grützmacher.
Bestands- und Neukundentarif wieder vereintSowohl bei Strom als auch bei Gas führen die Stadtwerke die derzeitigen jeweils zwei Grundversorgungstarife für Bestandskunden sowie für Neukunden wieder zu jeweils einem Tarif zusammen. Für Bestandskunden betrage die Preissteigerung im Mittel etwa 49
% bei Strom sowie etwa 117
% bei Gas. "Uns ist bewusst, dass dies gewaltige, aber leider auch unumgängliche Preissprünge sind", betonte Grützmacher. "Wir bewegen uns im bundesweiten Anbietervergleich aber weiterhin im guten Mittelfeld", erläuterte der Stadtwerkechef.
Gut die Hälfte der Stadtwerke-Energiekunden sei von den Preissteigerungen in der Grundversorgung betroffen. Kunden mit einem auslaufenden Fixvertrag erhielten ein neues Festpreisangebot mit ebenfalls deutlich höheren Preisen. "Für Neukunden können wir aufgrund der Unwägbarkeiten auf den Energiemärkten vorerst allerdings keine Fixpreisverträge anbieten", erläutert der neue Vorstandsvorsitzende weiter. Seriöse Prognosen zur weiteren Preisentwicklung seien aufgrund des Kriegsgeschehens in der Ukraine kaum möglich.
Preise bleiben längerfristig hoch"Ein Preisniveau wie noch vor einem Jahr werden wir allerdings auf lange Sicht nicht mehr erreichen", prognostizierte Grützmacher. Angesichts dieser Entwicklungen riefen die Stadtwerke umso dringlicher zum Energiesparen auf. Sie erweiterten dafür ihr Informations- und Beratungsangebot auf der Internetseite. Zudem werde die Kooperation mit dem kostenlosen Stromspar-Check-Angebot der Caritas intensiviert, um insbesondere von Zahlungsschwierigkeiten bedrohten Haushalten eine Energieberatung auf Augenhöhe zu ermöglichen.
"Parallel stocken wir im Kundenservice personell auf und stellen so die telefonische und persönliche Erreichbarkeit sicher", versprach Grützmacher. Ergänzend würden die Kunden schriftlich über die automatische Anpassung ihrer monatlichen Abschlagszahlungen informiert, um so hohe Nachzahlungen zu vermeiden.
Weitere Informationen stehen auf der
Internetseite der Stadtwerke Osnabrück zur Verfügung.
Montag, 13.06.2022, 14:54 Uhr
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