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Energie & Management > Stromspeicher - VW startet Stromhandel über E-Auto-Akkus
Quelle: Fotolia / sdecoret
Stromspeicher

VW startet Stromhandel über E-Auto-Akkus

Volkswagen fährt nun auch auf den Stromhandel ab. In alten E-Auto-Akkus zwischengespeicherte Energie vermarkten die Wolfsburger über ihre Tochter Elli künftig an der Börse Epex Spot.
Ein Außenposten der Strombörse Epex Spot ist nun Kassel-Baunatal – im übertragenen Sinn. Denn vom nordhessischen Standort aus betreibt die Volkswagen AG seit dem 12. Juli Handel mit Strom. Dem dienen ausrangierte Batterien von Elektromobilen als Zwischenspeicher.

Die Deutschland-Sprecherin der europäischen Strombörse, Kora Töpfer, begrüßte die Wolfsburger als „erstes Automobilunternehmen, das am deutschen Strommarkt bei uns handelt“. Dies erfolgt über die für Lade- und Energielösungen geschaffene VW-Tochter Elli, die von Berlin aus das „Power Center“ in Baunatal betreibt.

Pilotprojekt "Power Center" mit 28 Systemen und 34 Modulen

Das „Power Center“ ist ein stationäres Speichersystem für Strom, das laut Volkswagen-Mitteilung als Pilotprojekt in einem ersten Schritt aus 28 Batteriesystemen und 34 Zellmodulen des Elektromodells „e-up“ besteht. Das ist zum Anfang nicht der ganz große Wurf, kommen die Akkus doch zusammen auf eine Leistung von 560 kWh, wie eine Elli-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion erklärte. Kurzfristig wolle das Unternehmen Erfahrungswerte sammeln und immer mehr Batterien in das System einpflegen.

Die Batterien sind über eine Plattform an die Börse angebunden, die die Akkus flexibel in den Handel einbindet, steuert und optimiert. Um Erlöse zu generieren, parkt Elli günstig bezogenen Strom in den Batterien und verkauft diesen an der Börse bei hohen Preisen wieder.

Den Start mit Alt-Akkus versteht Volkswagen vornehmlich als Testlauf für größer dimensionierte Projekte. Schließlich will die Theorie der Energiewende es so, dass die gesamte Elektroauto-Flotte künftig als Speicher für Energie zur Verfügung steht, um überschüssigen Erneuerbaren-Strom zu deponieren und damit vor dem Abregeln zu bewahren.

Elli-Chef Giovanni Palazzo sieht in dem Stromhandel-Debüt einen Meilenstein auf dem Weg, Elli „zu einem führenden Handelshaus für Batterie-Flexibilität zu entwickeln“. Damit wolle sein Unternehmen den Kunden auch einen „klaren Vorteil beim Strompreis verschaffen“. Das „Power Center“ fügt sich ein in die tags zuvor bekannt gemachte Strategie, eine eigene „Smart Energy Plattform“ aufzusetzen.

Ziel: globales Schnellladenetz mit Partner

Gleichzeitig hatte Elli angekündigt, mit der Volkswagen-Tochter Electrify America stärker international zu kooperieren. Ziel ist ein globales Schnellladenetz. Bis 2025 sollen mehr als 43.000 Ladepunkte in Europa, China und Nordamerika zur Verfügung stehen. In Nordamerika lautet die Zielmarke 8.000, was einer Verdopplung gleichkäme. In China sind über das Joint-Venture CAMS 17.000 Anschlüsse angepeilt.

Giovanni Palazzo war bis Ende Mai 2023 Chef von Electrify America. Mit dem anstehenden Wechsel von Elke Temme in die Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum (wir berichteten) rückte er zum alleinigen Chef bei Elli auf.

Donnerstag, 13.07.2023, 15:18 Uhr
Volker Stephan
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VW startet Stromhandel über E-Auto-Akkus
Volkswagen fährt nun auch auf den Stromhandel ab. In alten E-Auto-Akkus zwischengespeicherte Energie vermarkten die Wolfsburger über ihre Tochter Elli künftig an der Börse Epex Spot.
Ein Außenposten der Strombörse Epex Spot ist nun Kassel-Baunatal – im übertragenen Sinn. Denn vom nordhessischen Standort aus betreibt die Volkswagen AG seit dem 12. Juli Handel mit Strom. Dem dienen ausrangierte Batterien von Elektromobilen als Zwischenspeicher.

Die Deutschland-Sprecherin der europäischen Strombörse, Kora Töpfer, begrüßte die Wolfsburger als „erstes Automobilunternehmen, das am deutschen Strommarkt bei uns handelt“. Dies erfolgt über die für Lade- und Energielösungen geschaffene VW-Tochter Elli, die von Berlin aus das „Power Center“ in Baunatal betreibt.

Pilotprojekt "Power Center" mit 28 Systemen und 34 Modulen

Das „Power Center“ ist ein stationäres Speichersystem für Strom, das laut Volkswagen-Mitteilung als Pilotprojekt in einem ersten Schritt aus 28 Batteriesystemen und 34 Zellmodulen des Elektromodells „e-up“ besteht. Das ist zum Anfang nicht der ganz große Wurf, kommen die Akkus doch zusammen auf eine Leistung von 560 kWh, wie eine Elli-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion erklärte. Kurzfristig wolle das Unternehmen Erfahrungswerte sammeln und immer mehr Batterien in das System einpflegen.

Die Batterien sind über eine Plattform an die Börse angebunden, die die Akkus flexibel in den Handel einbindet, steuert und optimiert. Um Erlöse zu generieren, parkt Elli günstig bezogenen Strom in den Batterien und verkauft diesen an der Börse bei hohen Preisen wieder.

Den Start mit Alt-Akkus versteht Volkswagen vornehmlich als Testlauf für größer dimensionierte Projekte. Schließlich will die Theorie der Energiewende es so, dass die gesamte Elektroauto-Flotte künftig als Speicher für Energie zur Verfügung steht, um überschüssigen Erneuerbaren-Strom zu deponieren und damit vor dem Abregeln zu bewahren.

Elli-Chef Giovanni Palazzo sieht in dem Stromhandel-Debüt einen Meilenstein auf dem Weg, Elli „zu einem führenden Handelshaus für Batterie-Flexibilität zu entwickeln“. Damit wolle sein Unternehmen den Kunden auch einen „klaren Vorteil beim Strompreis verschaffen“. Das „Power Center“ fügt sich ein in die tags zuvor bekannt gemachte Strategie, eine eigene „Smart Energy Plattform“ aufzusetzen.

Ziel: globales Schnellladenetz mit Partner

Gleichzeitig hatte Elli angekündigt, mit der Volkswagen-Tochter Electrify America stärker international zu kooperieren. Ziel ist ein globales Schnellladenetz. Bis 2025 sollen mehr als 43.000 Ladepunkte in Europa, China und Nordamerika zur Verfügung stehen. In Nordamerika lautet die Zielmarke 8.000, was einer Verdopplung gleichkäme. In China sind über das Joint-Venture CAMS 17.000 Anschlüsse angepeilt.

Giovanni Palazzo war bis Ende Mai 2023 Chef von Electrify America. Mit dem anstehenden Wechsel von Elke Temme in die Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum (wir berichteten) rückte er zum alleinigen Chef bei Elli auf.

Donnerstag, 13.07.2023, 15:18 Uhr
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