Quelle: Volkswagen AG
Der Autobauer Volkswagen treibt die Transformation seines Braunschweiger Werkes hin zu einem Hightech-Lieferanten für die Elektromobilität weiter voran.
Es ist das älteste aller Werke der Volkswagen AG:
das Werk Braunschweig. Dort ging das erste Elektro-Fahrzeug des Konzerns − der "e-up!" − vom Band. Wie VW selbst anmerkt, stehe das Werk heute für hohe technische Kompetenz und gehöre zu den weltweit führenden Herstellern von Fahrwerkkomponenten. Seit 2019 ist es Teil der "Volkswagen Group Components
" (VWGC), die als unternehmerisch eigenständige Geschäftseinheit unter dem Dach der Volkswagen AG die Entwicklung und Fertigung strategischer Komponenten für die Marken des Konzerns verantwortet.
Seit 2019 produziert der Konzern in Braunschweig Batteriesysteme für diverse batterieelektrische und hybride Fahrzeuge. Jetzt will VWGC bei der Fertigung von Tech-Komponenten für E-Fahrzeuge noch einen Gang zulegen. Das Portfolio an Batteriesystemen, Lenkungen und Bremsen soll laut einer Mitteilung des Autobauers vom 15. Juli ausgebaut werden. Bis 2026 will VW rund 1
Mrd. Euro in die Transformation seines Braunschweiger Werks, hin zu einem "Hightech-Lieferanten" stecken.
Wie Thomas Schmall mitteilt, werde am Standort Braunschweig darauf geachtet, dass zukunftsfähige Produkte nicht auslaufen und neue Produkte stetig ins Portfolio aufgenommen werden. Der Konzernvorstand Technik und Vorstandsvorsitzender von VWCG betont: "Die Herausforderungen und Anstrengungen sind gewaltig, aber es ist der einzige Weg, um Standort und Arbeitsplätze langfristig abzusichern."
Zu den Ausbauprojekten im Einzelnen:
- Fahrzeugbatterien: Der Konzern will die Kapazität im Batteriesektor weiter anfachen. Künftig sollen in Braunschweig bis zu 800.000 Batterien im Jahr für rein batterieelektrische und Plug-In-Fahrzeuge des Konzerns produziert werden.
- Fahrzeugplattform: Mit der sogenannten "Scalable Systems Platform" (SSP) will VW die nächste Generation einer elektrischen, digitalen und hochskalierbaren Fahrzeugplattform schaffen. Auf dieser sollen künftig Modelle aller Konzernmarken und Segmente gebaut werden können.
- Neue Lenksysteme: Mit "Steer by wire"-Lenkungen will der Autobauer den Weg zum autonomen Fahren ebnen. "Steer by wire" bezeichnet ein System, bei dem der Lenkbefehl von einem Sensor (insbesondere dem Lenkrad) über eines oder mehrere Steuergeräte ausschließlich elektrisch zum elektromechanischen Aktor, der den Lenkbefehl ausführt, weitergeleitet wird. Es besteht also keine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und gelenkten Rädern mehr. Die Anpassung des Lenkverhaltens an die fahrdynamischen Rahmenbedingungen sind hier möglich, etwa beim Einparken: Eine Viertel Lenkradumdrehung reicht für den maximalen Lenkwinkel.
- Neue Bremssysteme: Mit der Entwicklung einer sogenannten "Low Emission Brake" plant VW die hohen Anforderung für feinstaubreduzierte EU7-Bremsen zu erfüllen. Dabei handelt es sich um eine umweltschonende Herstellung von beschichteten Bremsscheiben. VW arbeitet hier gemeinsam mit dem Ingolstädter Autobauer Audi zusammen.
- Weitere Digitalisierung der Fertigung: In der Batteriesystemfertigung und im Presswerk will VW noch stärker Prüfmethoden auf Basis von künstlicher Intelligenz einsetzen. Zudem hat der Konzern Pläne für den Bau eines speziellen Hochregallagers in der Schublade und will den Transport für schwere Batterien auf die Schiene verlegen.
Dienstag, 19.07.2022, 13:24 Uhr
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