Quelle: Zukunft Gas / Ilja C. Hendel
Das Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm hat mit dem Bau seiner Forschungsfabrik für Brennstoffzellen "HyFab-2" gestartet.
Ab 2023 wollen die Forschenden in "HyFab-2" auf 3.000
m
2 die Fertigungsverfahren für Brennstoffzellenstapel und ihren Komponenten unter seriennahen Bedingungen entwickeln und verbessern − und
dies gemeinsam mit der Industrie. Der Brennstoffzellen-Technologie soll dadurch zur Serienreife verholfen werden, wie das ZSW am 23.
Februar mitteilt.
Zum
Hintergrund: Die "Forschungsfabrik Wasserstoff und Brennstoffzelle − HyFab" wird bereits seit 2019 durch das baden-württembergische Umweltministerium und das Wirtschaftsministerium mit 18, 5
Mio. Euro gefördert. In dem Ulmer Gebäude in der Lise-Meitner-Straße 24, das nach nur zwölf Monaten Bauzeit kurz vor der Fertigstellung steht, wird das ZSW im Frühsommer dieses Jahres das nach eigenen Angaben "größte unabhängige Testfeld für Brennstoffzellen in Europa" eröffnen.
Direkt daneben entsteht nun mit dem Gebäudeabschnitt "HyFab-2" eine Brennstoffzellenmodellfabrik mit Produktionshalle, Seminar- und Büroräumen. Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut
(CDU) übergab zum Spatenstich am 23. Februar dem ZSW dafür einen Förderbescheid in Höhe von 7,75
Mio. Euro. Das Geld stammt aus europäischen Fördermitteln des Covid-19-Recovery Fund (REACT-EU). Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sieht eine Projektförderung unter Industriebeteiligung von bis zu 30
Mio. Euro für Hy Fab vor.
Von Produktion über die Testung bis zur SchulungDie CDU-Politikerin zeigte sich überzeugt:
"In Baden-Württemberg sind deutschlandweit die mit Abstand leistungsfähigsten Industriefirmen im Bereich der Brennstoffzelle angesiedelt. Mit dem HyFaB-Projekt bietet das ZSW diesen Unternehmen eine einzigartige Plattform, die von der Produktion über die Testung bis hin zur Schulung Angebote für gemeinsame Projekte bereitstellt."
Daniela Kluckert (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, ergänzte, die vollständige Dekarbonisierung des Verkehrsbereichs könne nur mithilfe von Wasserstofftechnologien gelingen. Kluckert: "Wir benötigen Antriebe auf Basis von grünem Wasserstoff und Brennstoffzellen gerade dort, wo andere alternative Antriebe an ihre Grenzen stoßen und nicht die benötigten Anforderungen erfüllen können."
Insbesondere für den Einsatz im Schwerlastverkehr sind Brennstoffzellen von großer Bedeutung. Der Grund: Würde man einen Lkw ausschließlich mit einer Batterie betreiben, wäre diese allein schon mehrere Tonnen schwer. Brennstoffzellen-Lkw hingegen benötigen nur den Brennstoffzellenstack und einen Wasserstofftank. Etwa 50
Kilogramm Wasserstoff reichen aus, um 700
Kilometer weit zu fahren, so das ZSW. Weitere Vorteile seien eine temperaturunabhängige Reichweite und kurze Betankungszeiten.
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Visualisierung des zweiten Bauabschnittes der Forschungsfabrik Wasserstoff und Brennstoffzelle HyFaB-2 Grafik: ZG Architekten |
Mittwoch, 23.02.2022, 16:24 Uhr
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