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Energie & Management > Smart Grids - Grid X: Optimierung hinter dem Netzanschluss wird wichtiger
Quelle: Shutterstock
Smart Grids

Grid X: Optimierung hinter dem Netzanschluss wird wichtiger

Die Eon-Tochter Grid X hat gemeinsam mit der britischen Beratungsgesellschaft LCP Delta einen Blick auf die Entwicklung des Marktes für Heimenergiemanagementsysteme in Europa geworfen.
Nach Angaben von Grid X – das Unternehmen beruft sich auf Zahlen der Berater und Analysten von LCP Delta – sind in Europa rund 500.000 Haushalte mit einem Heimenergiemanagementsystem (HEMS) ausgestattet. Bis 2030 werde der Wert vermutlich auf 11 Millionen anwachsen, heißt es in einer Mitteilung der Eon-Tochter.

Diese hat in einem Bericht in englischer Sprache eine nach eigenen Angaben „umfassende Analyse der europäischen Heimenergiemanagementsystem-Landschaft“ vorgelegt und wirbt darin am Ende für die eigene Smart-Grid-Plattform Xenon, die das 2016 als Ausgründung aus der RWTH Aachen entstandene Unternehmen entwickelt hat, als „eine Plattform für alle Energie-Anwendungsfälle“.

Dem Bericht zufolge sind in Deutschland 12,3 Prozent aller Haushalte sogenannte Prosumenten. Und sogar ein Viertel aller Haushalte hierzulande plane in den nächsten beiden Jahren ein HEMS anzuschaffen. Bis 2030 sei mit einem Wachstum um den Faktor 6,5 zu rechnen. Als Gründe dafür nennen die Verfasser des Berichts mögliche Kosteneinsparungen, die Eigenverbrauchsoptimierung und die Unabhängigkeit von Strommarkt.

Heimenergiemanagementsysteme haben aber auch bei der Umsetzung von §14a EnWG, also bei der Integration steuerbarer Verbraucher ins Stromnetz, eine besondere Bedeutung. Denn die Bundesnetzagentur hat in ihrer entsprechenden Festlegung zwei Alternativen vorgesehen für den Fall, dass Netzengpässe in der Niederspannung drohen und Netzbetreiber regelnd eingreifen müssen. So kann eine steuerbare Verbrauchseinrichtung direkt angesprochen werden, um den netzwirksamen Leistungsbezug zu begrenzen. Sofern sich hinter dem Netzanschlusspunkt mehrere steuerbare Verbrauchseinrichtungen befinden, kann aber auch ein Energiemanagementsystem den Leistungsbezug der verschiedenen Geräte und Anlagen optimieren. Es muss nur sicherstellen, dass die vom Netzbetreiber vorgegebene Maximallast am Netzanschlusspunkt nicht überschritten wird.

Bedeutung für Umsetzung von §14a EnWG

Tim Steinmetz spricht von „europaweit klaren Signalen“, dass Haushalte sich elektrifizieren und die Anlagen ins Netz integrieren wollen. Es gelte Lösungen bereitzustellen, damit dies optimal gelinge, so der CEO von Grid X. „Ein HEMS, das ein robustes lokales Gateway, ein modulares Softwarepaket und Ende-zu-Ende-Services kombiniert, ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Erschließung zukünftiger Potenziale”, betont Steinmetz.

Ihren Ausblick auf die Entwicklung des Marktes für Heimenergiemanagementsysteme in Europa stellen die Verfasser des Berichts in den Kontext des Hochlaufs der E-Mobilität, des Ausbaus der Wärmepumpen sowie des Zubaus an PV-Anlagen. Von 2023 bis 2030 werde die Zahl der europäischen Haushalte, die mit elektrischen Großverbrauchern ausgestattet sind, voraussichtlich um 47 Prozent steigen, heißt es im HEMS-Report.

Bei der Verbreitung von Batteriekapazität pro 100 Einwohner weise Deutschland durchschnittlich 20 kWh auf, bei installierten PV-Anlagen auf Haushaltsebene sei man mit 99 kW pro 100 Einwohnern ebenso in der Spitzengruppe. In zwei Segmenten gebe es Nachholbedarf: 2,5 Wärmepumpen und 1,7 rein elektrische Fahrzeuge (BEVs) pro 100 Einwohner seien (Stand Anfang 2024) unter dem europäischen Durchschnitt.

Das Flexibilitätspotenzial dieser Erzeuger und Verbraucher zu erschließen, gilt als ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell für Energieversorger. Heimenergiemanagementsysteme werden nach Ansicht von Marktakteuren, von Plattformanbietern, Versorgern und Netzbetreibern, dabei eine zunehmende Rolle spielen.

Montag, 1.07.2024, 13:24 Uhr
Fritz Wilhelm
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Grid X: Optimierung hinter dem Netzanschluss wird wichtiger
Die Eon-Tochter Grid X hat gemeinsam mit der britischen Beratungsgesellschaft LCP Delta einen Blick auf die Entwicklung des Marktes für Heimenergiemanagementsysteme in Europa geworfen.
Nach Angaben von Grid X – das Unternehmen beruft sich auf Zahlen der Berater und Analysten von LCP Delta – sind in Europa rund 500.000 Haushalte mit einem Heimenergiemanagementsystem (HEMS) ausgestattet. Bis 2030 werde der Wert vermutlich auf 11 Millionen anwachsen, heißt es in einer Mitteilung der Eon-Tochter.

Diese hat in einem Bericht in englischer Sprache eine nach eigenen Angaben „umfassende Analyse der europäischen Heimenergiemanagementsystem-Landschaft“ vorgelegt und wirbt darin am Ende für die eigene Smart-Grid-Plattform Xenon, die das 2016 als Ausgründung aus der RWTH Aachen entstandene Unternehmen entwickelt hat, als „eine Plattform für alle Energie-Anwendungsfälle“.

Dem Bericht zufolge sind in Deutschland 12,3 Prozent aller Haushalte sogenannte Prosumenten. Und sogar ein Viertel aller Haushalte hierzulande plane in den nächsten beiden Jahren ein HEMS anzuschaffen. Bis 2030 sei mit einem Wachstum um den Faktor 6,5 zu rechnen. Als Gründe dafür nennen die Verfasser des Berichts mögliche Kosteneinsparungen, die Eigenverbrauchsoptimierung und die Unabhängigkeit von Strommarkt.

Heimenergiemanagementsysteme haben aber auch bei der Umsetzung von §14a EnWG, also bei der Integration steuerbarer Verbraucher ins Stromnetz, eine besondere Bedeutung. Denn die Bundesnetzagentur hat in ihrer entsprechenden Festlegung zwei Alternativen vorgesehen für den Fall, dass Netzengpässe in der Niederspannung drohen und Netzbetreiber regelnd eingreifen müssen. So kann eine steuerbare Verbrauchseinrichtung direkt angesprochen werden, um den netzwirksamen Leistungsbezug zu begrenzen. Sofern sich hinter dem Netzanschlusspunkt mehrere steuerbare Verbrauchseinrichtungen befinden, kann aber auch ein Energiemanagementsystem den Leistungsbezug der verschiedenen Geräte und Anlagen optimieren. Es muss nur sicherstellen, dass die vom Netzbetreiber vorgegebene Maximallast am Netzanschlusspunkt nicht überschritten wird.

Bedeutung für Umsetzung von §14a EnWG

Tim Steinmetz spricht von „europaweit klaren Signalen“, dass Haushalte sich elektrifizieren und die Anlagen ins Netz integrieren wollen. Es gelte Lösungen bereitzustellen, damit dies optimal gelinge, so der CEO von Grid X. „Ein HEMS, das ein robustes lokales Gateway, ein modulares Softwarepaket und Ende-zu-Ende-Services kombiniert, ist der Schlüssel zur kontinuierlichen Erschließung zukünftiger Potenziale”, betont Steinmetz.

Ihren Ausblick auf die Entwicklung des Marktes für Heimenergiemanagementsysteme in Europa stellen die Verfasser des Berichts in den Kontext des Hochlaufs der E-Mobilität, des Ausbaus der Wärmepumpen sowie des Zubaus an PV-Anlagen. Von 2023 bis 2030 werde die Zahl der europäischen Haushalte, die mit elektrischen Großverbrauchern ausgestattet sind, voraussichtlich um 47 Prozent steigen, heißt es im HEMS-Report.

Bei der Verbreitung von Batteriekapazität pro 100 Einwohner weise Deutschland durchschnittlich 20 kWh auf, bei installierten PV-Anlagen auf Haushaltsebene sei man mit 99 kW pro 100 Einwohnern ebenso in der Spitzengruppe. In zwei Segmenten gebe es Nachholbedarf: 2,5 Wärmepumpen und 1,7 rein elektrische Fahrzeuge (BEVs) pro 100 Einwohner seien (Stand Anfang 2024) unter dem europäischen Durchschnitt.

Das Flexibilitätspotenzial dieser Erzeuger und Verbraucher zu erschließen, gilt als ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell für Energieversorger. Heimenergiemanagementsysteme werden nach Ansicht von Marktakteuren, von Plattformanbietern, Versorgern und Netzbetreibern, dabei eine zunehmende Rolle spielen.

Montag, 1.07.2024, 13:24 Uhr
Fritz Wilhelm

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