Batteriespeicher Beuna aus der Vogelperspektive. Quelle: Münch E
Der Versorger N-Ergie und der Photovoltaik-Anlagenbauer Münch Elektrotechnik arbeiten an einem batteriegestützten Speichersystem. Die Resultate aus Beuna seien vielversprechend.
Seit Anfang 2024 kooperieren die Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG (auch Münch Energie genannt) und die N-Ergie AG bei einem Innovationsprojekt zur optimierten Vermarktung von Photovoltaik-Strom: Der Batteriespeicher in Beuna im Ortsteil der Stadt Merseburg in Sachsen-Anhalt „liefert seit einigen Monaten wertvolle Erkenntnisse zu einer automatisierten Fahrweise solcher Anlagen“. Der Prozess funktioniere mittlerweile gut. Ziel ist es nun laut der N-Ergie, „die bereits funktionierenden Prozesse zu stabilisieren und komplett zu automatisieren“, teilte der Nürnberger Versorger am 25. Juni mit.
Die Batterie hat eine Leistung von 11,7 MW und eine Speicherkapazität von 34.000 kWh. Sie speichert den Strom aus der angegliederten PV-Anlage der Firma Münch Energie mit 34 MW Leistung zu den Tageszeiten, in denen die Preise auf dem Kurzfristmarkt besonders niedrig sind – meist um die sonnenreiche Mittagszeit – und speist in „teuren Stunden“ wieder aus. Die Speicheranlage nutzt ausschließlich den vor Ort erzeugten Ökostrom und ist als Innovationsprojekt staatlich gefördert.
Steuerungssoftware wird kontinuierlich verbessert
Grundlage für den optimalen Einsatz der Batterie ist laut N-Ergie der kontinuierliche Datenaustausch zwischen der PV-Anlage und dem Speicher. Die speziell für diese Anlage programmierte Steuerungssoftware − unter Berücksichtigung technischer Parameter wie Erzeugungsleistung oder maximale Anzahl von Ladevorgängen pro Tag − soll von Mitarbeitenden der N-Ergie weiter verbessert werden.
„Mit diesem Projekt sammeln wir wertvolle Erfahrungen, wie Batteriespeicher die Einspeisung von PV-Strom flexibler gestalten können – was nicht nur Chancen bei der Vermarktung bietet, sondern auch im Hinblick auf die Netzinfrastruktur“, erläutert Maik Render, Vorstandssprecher der N-Ergie. „Allein das Projekt in Beuna speichert genug Energie, um mehr als 30.000 Menschen mit erneuerbarer, preiswerter Energie durch die Nacht zu bringen“, ergänzt Mario Münch, Geschäftsführer von Münch Energie.
Das Projekt hatte im Mai 2022 den Zuschlag bei der Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur bekommen (wir berichteten). Nach Paragraf 39 des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) sollen so „besonders netz- oder systemdienliche technische Lösungen gefördert werden, die sich im technologieneutralen wettbewerblichen Verfahren als effizient erweisen“.
Dienstag, 25.06.2024, 14:23 Uhr
Heidi Roider
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