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Der Ausbau von PV-Anlagen wird laut einer Verbandsumfrage von drei Viertel der deutschen Bevölkerung unterstützt. Gleichzeitig unterschätzen die meisten das Strompotenzial vom Dach.
Die Leistungsfähigkeit der Solartechnik und Sonnenenergie auf heimischen Dächern wird deutlich unterschätzt. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von You Gov im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW). Gerade einmal 7 Prozent der Befragten haben in der Ende Mai durchgeführten Umfrage richtig eingeschätzt, wie viel Sonnenstrom auf einem durchschnittlichen Einfamilienhaus-Dach jährlich produziert werden kann. 77 Prozent der Befragten halten den weiteren Ausbau der Solarenergie für wichtig, wie aus der Umfrage unter 2.132 Bürgerinnen und Bürgern hervorgeht.
Photovoltaik (PV) erfreue sich zugleich großer Beliebtheitswerte und verzeichnete auch im ersten Halbjahr 2024 einen höheren Zubau als im Vorjahreszeitraum. Nach Daten der Bundesnetzagentur wurde das von der Bundesregierung für dieses Jahr gesteckte Zwischenziel für die bislang insgesamt in Deutschland installierte PV-Leistung in Höhe von 88.000 MW inzwischen überschritten. Bis zum Jahr 2030 sollen 215.000 MW an solarer Kraftwerksleistung installiert sein, was einem Anteil am Stromverbrauch von rund 25 Prozent entsprechen würde.
Eine 70 Quadratmeter große Photovoltaikanlage reicht laut BSW rechnerisch aus, um den gesamten Strombedarf eines vierköpfigen Haushalts, inklusive 20.000 Kilometer Fahrleistung für ein Elektroauto und den Strombedarf für eine Wärmepumpe, zu decken. 93 Prozent der Befragten haben die mögliche Sonnenstromausbeute einer solchen Solaranlage unterschätzt oder keine Einschätzung abgeben können.
Mehr PV-Anlagen auf Firmendächern„Diese kollektive solare Fehleinschätzung sollten wir ausräumen, um die Investitionsbereitschaft in die klimafreundliche und preiswerte Energiequelle weiter zu erhöhen“, kommentierte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW, die Umfrageergebnisse. Nachdem sich die jährlich installierte Solarstromleistung auf Deutschlands Eigenheimen zuvor in nur fünf Jahren verzehnfacht hatte, verzeichnete die Mehrzahl der Installationsbetriebe im Heimsegment in den letzten Quartalen eine eher rückläufige Nachfrage nach Solardächern.
Gestiegen sei die Investitionsbereitschaft zuletzt bei Unternehmen, die ihre Firmendächer mithilfe der Solarenergie elektrifizieren wollen, und auch bei Privathaushalten ist sie grundsätzlich weiter hoch. So ergab eine ebenfalls Ende Mai durchgeführten Umfrage, dass von denen, die über geeignete Solardächer, aber noch keine Solaranlage verfügen, mehr als jeder zweite private Immobilienbesitzer und mehr als jedes zweite Unternehmen an einer Solarstromanlage interessiert sind.
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Solardachleistung nach Bundesländern Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: BSW-Solar |
Insgesamt verzeichnete das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur nach vorläufiger Zwischenauswertung des BSW ein Plus von rund 25 Prozent bei der im ersten Halbjahr 2024 neu in Betrieb genommenen PV-Leistung gegenüber dem vergleichbaren Analysezeitraum im Vorjahr. Wachstumstreiber waren auf Freiflächen und Firmendächern errichtete Solarkraftwerke mit einem Plus von jeweils rund 55 Prozent.
Solarstrom deckt 12 Prozent des BruttoverbrauchsInsgesamt wies die Bundesnetzagentur zum Stichtag 18. Juli 2024 eine installierte PV-Bruttoleistung von rund 90,4 MW aus, die sich auf mehr als 4,25 Millionen Photovoltaik-Einheiten verteilt. In Summe produzierten die installierten Solaranlagen im Jahr 2023 rund 62 Milliarden kWh Strom und deckten damit rund zwölf Prozent des gesamten Bruttostromverbrauchs.
Welchen Anteil Photovoltaik am Stromverbrauch einnimmt, variiert allerdings stark zwischen den Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern wurden gemäß Schätzungen von Fraunhofer ISE letztes Jahr bereits 37 Prozent, in Brandenburg 33 Prozent und in Bayern 20 Prozent des benötigten Strombedarfs mit Solaranlagen erzeugt. In den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen liegt der Photovoltaikanteil am gesamten Strombedarf hingegen nur zwischen 0,5 und einem Prozent.
Freitag, 26.07.2024, 11:04 Uhr
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