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Energie & Management > Biokraftstoffe - Biokraftstoffindustrie begrüßt Sonderzölle
Quelle: Fotolia / rcx
Biokraftstoffe

Biokraftstoffindustrie begrüßt Sonderzölle

Die Pläne der EU-Kommission, Biodiesel aus China mit vorläufigen Zöllen zu belegen, stößt beim VDB auf Zustimmung. Zugleich hätte man sich eine Anhebung der Untergrenze gewünscht.
Die EU-Kommission plant, Importe von fortschrittlichem Biodiesel aus der Volksrepublik China ab Mitte August dieses Jahres mit Sonderzöllen zu belegen. Am 19. Juli war bekannt geworden, dass die zusätzlichen Zölle auf chinesischen Import-Biodiesel zwischen 12,8 Prozent und 36,4 Prozent des Warenwertes betragen sollen. Laut Reuters ist eine EU-Untersuchung bis Februar anberaumt, danach könnte für die Sonderzölle ein Geltungszeitraum von fünf Jahren festgelegt werden.

In einer ersten Reaktion begrüßt der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) die Entscheidung. Die deutsche und europäische Industrie leide seit Anfang 2023 „unter den unlauteren Praktiken der chinesischen Produzenten“, beklagt der Fachverband. Gleichzeitig spricht sich der VDB für eine höhere Untergrenze aus, da auf dem niedrigen Niveau die gestiegenen Kosten nicht eingepreist werden könnten. „Der unfaire Wettbewerbsvorteil wird so nicht ausgeglichen“, moniert VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann.

Ein weiterer Kritikpunkt gilt der Ausnahme, die für HVO ( Hydro-treated Vegetable Oil, auch bekannt als Biodiesel) vorgesehen ist, das als Sustainable Aviation Fuel (SAF) in der Luftfahrt eingesetzt wird. „Ein solches Schlupfloch kann dazu führen, dass die Zölle ins Leere laufen“, betont Baumann. Beim VDB spricht man sich dafür aus, auch SAF in die vorläufigen Maßnahmen einzubeziehen.

Zusätzlich zum Preisdumping sieht sich die Biokraftstoffindustrie in den vergangenen Monaten mit weiteren Verwerfungen im Markt konfrontiert. Vermutlich falsch deklarierter Biodiesel aus China hatte das Angebot fortschrittlicher Biokraftstoffe stark erhöht. Die EU-Kommission schrieb in einer Notiz vom 24. Mai dieses Jahres, es gebe Anhaltspunkte, dass Biokraftstoffe aus Asien nicht aus tierischen Fetten oder Altfetten, sondern aus Lebensmittel-Ressourcen hergestellt werden.

Dienstag, 23.07.2024, 11:12 Uhr
Imke Herzog
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Biokraftstoffindustrie begrüßt Sonderzölle
Die Pläne der EU-Kommission, Biodiesel aus China mit vorläufigen Zöllen zu belegen, stößt beim VDB auf Zustimmung. Zugleich hätte man sich eine Anhebung der Untergrenze gewünscht.
Die EU-Kommission plant, Importe von fortschrittlichem Biodiesel aus der Volksrepublik China ab Mitte August dieses Jahres mit Sonderzöllen zu belegen. Am 19. Juli war bekannt geworden, dass die zusätzlichen Zölle auf chinesischen Import-Biodiesel zwischen 12,8 Prozent und 36,4 Prozent des Warenwertes betragen sollen. Laut Reuters ist eine EU-Untersuchung bis Februar anberaumt, danach könnte für die Sonderzölle ein Geltungszeitraum von fünf Jahren festgelegt werden.

In einer ersten Reaktion begrüßt der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) die Entscheidung. Die deutsche und europäische Industrie leide seit Anfang 2023 „unter den unlauteren Praktiken der chinesischen Produzenten“, beklagt der Fachverband. Gleichzeitig spricht sich der VDB für eine höhere Untergrenze aus, da auf dem niedrigen Niveau die gestiegenen Kosten nicht eingepreist werden könnten. „Der unfaire Wettbewerbsvorteil wird so nicht ausgeglichen“, moniert VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann.

Ein weiterer Kritikpunkt gilt der Ausnahme, die für HVO ( Hydro-treated Vegetable Oil, auch bekannt als Biodiesel) vorgesehen ist, das als Sustainable Aviation Fuel (SAF) in der Luftfahrt eingesetzt wird. „Ein solches Schlupfloch kann dazu führen, dass die Zölle ins Leere laufen“, betont Baumann. Beim VDB spricht man sich dafür aus, auch SAF in die vorläufigen Maßnahmen einzubeziehen.

Zusätzlich zum Preisdumping sieht sich die Biokraftstoffindustrie in den vergangenen Monaten mit weiteren Verwerfungen im Markt konfrontiert. Vermutlich falsch deklarierter Biodiesel aus China hatte das Angebot fortschrittlicher Biokraftstoffe stark erhöht. Die EU-Kommission schrieb in einer Notiz vom 24. Mai dieses Jahres, es gebe Anhaltspunkte, dass Biokraftstoffe aus Asien nicht aus tierischen Fetten oder Altfetten, sondern aus Lebensmittel-Ressourcen hergestellt werden.

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