Quelle: Fotolia
Die Betreiber des europäischen Wasserstoff-Leitungsnetzes sollen sich vom nächsten Jahr an in einem Verband organisieren, der auch an der Regulierung mitwirkt. Sein Name steht nun fest.
Der Aufbau des Europäischen Netzwerks der Wasserstoff-Ãœbertragungsnetzbetreiber („ENNOH“) ist Teil des Anfang diesen Jahres beschlossenen EU-Gasmarkt-Pakets. Es sieht den Aufbau eines europäischen Leitungsnetzes zum Transport von - überwiegend grünem - Wasserstoff vor. Der Betrieb dieses Leitungsnetzes unterliegt der europäischen und nationalstaatlichen Regulierung.
Die interessierten Unternehmen haben sich in dieser Woche in Brüssel auf eine Satzung und Geschäftsordnung für den in diesem Kontext zu gründenden Verband verständigt. Ennoh soll - ähnlich wie die Organisationen der Strom- und Gas-TSOs, Entsoe und Entsog – auch Aufgaben der technischen Regulierung wahrnehmen. Der Aufbau erfolgt deswegen in enger Zusammenarbeit mit der EU-Kommission.
„Ennoh wird eine wichtige Rolle beim Aufbau des Wasserstoffnetzes spielen“, sagte Energiekommissarin Kadri Simson vor Vertretern der Branche: „Und sich darauf konzentrieren, wie der Wasserstoff von den Produktionsstandorten dorthin gelangt, wo er gebraucht wird.“ Der Verband soll auch an der Planung des Netzes und dem Management der Infrastruktur beteiligt werden.
Die vorgeschlagene Satzung und Geschäftsordnung sowie die Mitgliederliste werden jetzt von der europäischen Regulierungsbehörde Acer und der Kommission geprüft. Acer hat vier Monate Zeit, um interessierte Parteien zu konsultieren und sich eine abschließende Meinung zu bilden. Die Kommission hat weitere drei Monate, um ihren Standpunkt darzulegen. Ennoh soll im Frühjahr 2025 an den Start gehen.
Donnerstag, 20.06.2024, 12:50 Uhr
Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH