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Die Europäische Investitionsbank EIB) vergibt einen Kredit über 400 Millionen Euro an Sachsen Energie für den Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze in Dresden und Ostsachsen.
Die Sachsen-Energie-Unternehmensgruppe plant über seine Netztochter Sachsen Netze bis 2027 Investitionen in Höhe von insgesamt 732
Millionen Euro. Dafür bekam es am 3. April die Zusage der Europäische Investitionsbank (EIB) über ein Darlehen von 400 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Dresden ist der größte kommunale Versorger Ostdeutschlands und betreibt Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wassernetze.
Ziel sei es, die Stromverteilnetze in Dresden und mehreren Landkreisen Ostsachsens zu modernisieren, auszubauen und zu digitalisieren, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Sachsen Energie Frank Brinkmann bei der Unterzeichnung der Vereinbarung im Umspannwerk Dresden-Räcknitz. „Verlässliche und langfristig denkende Finanzpartner wie die Europäische Investitionsbank sind dabei unerlässlich“, sagte Brinkmann. Mit dem Kredit sollen gezielt Projekte zur Netzverstärkung in der Region umgesetzt werden.
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Bei der Unterzeichnung der Kreditverträge (von links).: Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert, KBO-Geschäftsführerin Katrin Fischer, EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer, für die Sachsen Energie-Unternehmensgruppe CEO Frank Brinkmann und Finanzvorstand Axel Cunow Quelle: EIB |
Die Investitionen dienten der langfristigen Sicherung der Stromversorgung für Industrie, Gewerbe und Haushalte – insbesondere angesichts des wachsenden Strombedarfs und der Integration erneuerbarer Energien. Nicola Beer, Vizepräsidentin der EIB, unterstrich die Bedeutung moderner Netze für die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft.
„Jederzeit verlässlich verfügbare und günstige Energie ist der Schlüssel für internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz unserer Wirtschaft“, sagte sie. Die Finanzierung für Sachsen Energie sei eine der größten Einzelinvestitionen der EIB mit einem kommunalen Energieversorger in Deutschland, betonte Beer.
Umfangreiche Netzmaßnahmen bis 2045 geplantBis 2028 will Sachsen Netze rund 170
Kilometer Hochspannungsleitungen ertüchtigen oder neu bauen sowie 20
Umspannwerke ausbauen oder errichten. Zwischen 2029 und 2033 folgen weitere Maßnahmen an 125
Kilometern Leitungslänge und 29
Umspannwerken. Langfristig, bis 2045, sollen zusätzlich 280
Kilometer Leitungen und 25
Umspannwerke saniert werden. Auch das Mittelspannungsnetz wird schrittweise erweitert, um künftige Lastzuwächse, etwa durch Elektromobilität oder Wärmepumpen, aufzufangen.
Dazu zählen Maßnahmen in den Landkreisen Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie in der Landeshauptstadt Dresden. Ein zentrales Projekt ist die Erweiterung des Umspannwerks Dresden-Räcknitz mit einer neuen 110-kV-Schaltanlage. Dieses Vorhaben ist Teil der Maßnahmen zur Versorgungssicherheit im Dresdner Norden, wo sich mehrere große Industrieansiedlungen wie Infineon oder ESMC befinden. Weitere Schlüsselprojekte sind der Netzknoten Horka im Landkreis Görlitz sowie das Umspannwerk Zeithain im Landkreis Meißen. Für das Jahr 2025 kündigt Sachsen Netze einen Investitionsschwerpunkt beim Hochspannungsnetzausbau an.
Eigen- und Fremdkapital als BasisDas Investitionsprogramm wird laut Sachsen Energie sowohl mit Eigenkapital als auch mit Fremdkapital finanziert. „Die EIB-Mittel sollen dazu beitragen, eine nachhaltige Finanzierungsstruktur zu sichern“, erläuterte Finanzvorstand Axel Cunow.
Details zu den
Netzausbauplänen von Sachsen Netze stehen im Internet bereit.
Freitag, 4.04.2025, 11:59 Uhr
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