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Der Projektentwickler EP New Energies wird Teil der Leag-Gruppe. Er soll im Zentrum des „grünen Powerhouse“ auf Bergbau-Folgeflächen stehen. Derweil warnen Umweltverbände.
Mit der Übernahme der Berliner EP New Energies GmbH will die Leag-Gruppe ihr Projekt „Gigawatt Factory“ weiter vorantreiben. Dafür soll das Projektentwicklungsunternehmen künftig unter dem Namen „LEAG Renewables GmbH“ firmieren und auf die Entwicklung, Umsetzung und den Betrieb nachhaltiger Energieprojekte fokussieren.
Dafür werde, wie es in einer Mitteilung der Leag heißt, das Unternehmen zu einem „umfassenden Erneuerbare-Energien-Unternehmen erweitert, das die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Wind- und Solaranlagen sowie dezentralen Batteriespeichern und Power-to-X-Projekten umfassen soll.
„Wir sind in den letzten fünf Jahren zu einem der führenden Projektentwicklungs-Unternehmen für Erneuerbare Energien in Deutschland avanciert. Der Übergang zur Leag ist der konsequente nächste Schritt, um der Umsetzung unserer Projektpipeline die entscheidende Schlagkraft zu verleihen“, sagt Dominique Guillou, CEO der Leag Renewables.
Schon jetzt umfasst die Projektpipeline der Leag Renewables etwa 8.000 MW an Wind- und Solarprojekten. 1.600 MW an Vorhaben befinden sich nach Angaben des Unternehmens in Genehmigungsverfahren, elf Projekte mit knapp 500 MW im Bau. Der Großteil der Wind- und PV-Projekte liegt auf ehemaligen Braunkohle-Tagebauflächen der Leag und der Mibrag. Auch in Zukunft soll die Leag Renewables Projekte der Mibrag und weiterer Bestandskunden entwickeln und umsetzen.
Derweil drängen kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg - den Ländern mit Anteilen am Lausitzer Revier - mehrere zivilgesellschaftliche und umweltpolitische Organisationen auf einen Kurswechsel im Umgang mit den Braunkohle-Folgekosten in Ostdeutschland. In einer Stellungnahme fordern sie eine transparente und ökologisch nachhaltige Vorsorgepolitik, die sicherstellt, dass die Bergbaukonzerne Leag und Mibrag ihrer finanziellen Verantwortung nachkommen.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass Kosten sozialisiert und Gewinne privatisiert werden“, schrieb das Konzeptwerk Neue Ökonomie. Die Leag habe im Juni eine Umstrukturierung angekündigt, mit der sie die Braunkohlesparte isoliere. „Dieser Schritt nährt die Sorgen vor einer geplanten Insolvenz der Braunkohlesparte als ‚Bad Bank‘ und einer Abwälzung der Langzeitkosten auf öffentliche Kassen.“
Der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), Felix Ekardt, forderte „transparente und insolvenzfeste Sicherheitsleistungen, das Verursacherprinzip einzuhalten und die Unternehmen Leag und Mibrag dazu in die Pflicht zu nehmen.“
Auch Greenpeace warnte vor einer „Geheimniskrämerei um die Folgekosten der Braunkohlesanierung“. „Die verschachtelten Unternehmensstrukturen des Leag-Eigentümers und Finanzoligarchen Daniel Kretinsky lassen befürchten, dass die milliardenschwere Sanierung der Braunkohletagebaue endgültig bei den Steuerzahlerinnen hängen bleibt“, sagte Energiereferent Karsten Smid.
Donnerstag, 25.07.2024, 11:54 Uhr
Katia Meyer-Tien / dpa
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