Erdkabel für das Gleichstromprojekt A-Nord. Quelle: Prysmian
Der Rhein-Main-Link geht in die nächste Phase. Die Bundesnetzagentur hat den von Amprion eingereichten Planfeststellungsantrag veröffentlicht. Das Projekt bündelt vier Stromtrassen.
Die Genehmigung der Erdkabeltrasse des Rhein-Main-Link erfolgt nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG). Bei fünf öffentliche Antragskonferenzen der Bundesnetzagentur entlang der rund 600 Kilometer langen Verbindung sollen ab Ende August Informationen über regionale Gegebenheiten gesammelt werden. Anschließend legt die Behörde einen Untersuchungsrahmen fest. Der gibt vor, welche Unterlagen und Gutachten Amprion für die weitere Planung des grundstücksgenauen Leitungsverlaufs vorlegen muss.
Bis Ende 2026 sollen die Planfeststellungsunterlagen für zehn Abschnitte erarbeitet werden. Insgesamt dauert das Verfahren voraussichtlich vier Jahre.
Grundlage für den Verlauf des Rhein-Main-Links ist der Ende Mai von der Bundesnetzagentur festgelegte Präferenzraum. Innerhalb dieses Raumes hat Amprion einen Vorschlag zum Trassenverlauf sowie alternative Trassenverläufe auf Basis von Umwelt- und Raumverträglichkeitsaspekten entwickelt, über den jetzt befunden wird.
Bereits im Vorfeld hatte der Ãœbertragungsnetzbetreiber auf zahlreichen Bürgerinfomärkten die Planung öffentlich vorgestellt. 4.860 Besucherinnen und Besucher hatten sich über das Projekt informiert. Dabei habe man auch, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, „viele wertvolle lokale Hinweise eingesammelt, die bei der Optimierung der Planung bestmöglich berücksichtigt werden“. Amprion lege Wert auf eine kontinuierliche und transparente Kommunikation während des gesamten Projektverlaufs und wolle auch künftig den Austausch vor Ort suchen.
Der Rhein-Main-Link gilt als eines der zentralen Netzausbauprojekte der Energiewende. Das Projekt bündelt vier Gleichstrom-Erdkabel-Vorhaben zum Transport von bis zu 8.000 MW Offshore-Windenergie von Niedersachsen nach Hessen. Der leistungsstarke Energiekorridor soll ab 2033 die Wirtschaftsregion Rhein-Main stärken und das Nord-Süd-Übertragungsnetz, das immer wieder an seine Grenzen kommt, entlasten.
Montag, 29.07.2024, 10:15 Uhr
Günter Drewnitzky
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