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Nach dem Rekordjahr 2023 ist der Absatz von Heiztechnik um fast die Hälfte zurückgegangen. Er pendelt sich wieder auf dem langjährigen Durchschnittsniveau, so der Herstellerverband BDH.
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat am 30. Juli das erste Halbjahr 2024 zusammengefasst. Demnach setzten die Hersteller 43 Prozent weniger Wärmeerzeuger ab als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2023. „Noch im Mai dieses Jahres lag der Gesamtabsatz bei einem Minus von 35 Prozent“, so die Statistik. Die im Verband organisierten Hersteller bieten die gesamte Breite heiztechnischer Lösungen und Systemkomponenten an.
Nach vier Jahren des Wachstums und insbesondere nach dem von Sondereffekten geprägten Rekordjahr 2023 bewege sich der Markt wieder auf dem langjährigen Absatzniveau vor 2020. „Hinzu kommt der Umstand, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern Unklarheit darüber herrscht, was die kommunale Wärmeplanung mit sich bringt“, bewertete BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. „Hier wurden Erwartungen geweckt, die sich in der Realität kaum halten lassen“, kritisiert er.
Hauptsächlich sei es in der Kundenberatung herausfordernd, die Zusammenhänge zwischen Gebäudeenergiegesetz (GEG), kommunaler Wärmeplanung und stellenweise der Förderung verständlich zu machen. „In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung eher auf“, begründet Staudt die Marktsituation.
Hälfte des Anlagenbestandes technisch veraltetMit Sorge weist der BDH auf den Anlagenbestand hin. Von rund 21,5 Millionen Heizungen in Deutschland sei rund die Hälfte technisch veraltet. „Mit dem nun zunehmend schleppenden Modernisierungstempo läuft die Politik Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen“, mahnt Staudt. Der BDH empfiehlt dringend gegenzusteuern und unter anderem die Endverbraucher intensiver und klarer über GEG-konforme Technologien und Fördermöglichkeiten in der Breite zu informieren.
Industrie rechnet mit maximal 200.000 Wärmepumpen im JahrAuch der Absatz von Wärmepumpen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. (wir berichteten). Die Hersteller setzen insgesamt 90.000 Einheiten ab, das entspricht einem Minus von 54
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar stieg die Anzahl der zugesagten KfW-Heizungsförderungen im Mai um 21
Prozent, im Juni sogar um 40
Prozent gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Trotz dieser zuletzt leicht positiven Tendenz geht der Verband in seiner Prognose davon aus, dass im laufenden Jahr maximal 200.000
Wärmepumpen abgesetzt werden.
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Absatz Wärmeerzeuger in Deutschland im 1. Halbjahr 2024 (Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken) Quelle: BDH |
„Die Menschen brauchen bei der Heizungsmodernisierung Planungssicherheit“, sagte Staudt. Vor allem mit Blick auf den Klima- und Transformationsfonds 2025 sei es daher von zentraler Bedeutung, dass hier ein Signal des Vertrauens seitens der Bundesregierung an die Bürgerinnen und Bürger gesendet wird. „Auch im kommenden Jahr muss die staatliche Unterstützung für die Heizungsmodernisierung wie im Jahr 2023 fortgeführt werden“, forderte der BDH-Hauptgeschäftsführer.
Gedämpfte Erwartung in Richtung HerbstErstmalig hat der BDH auch eine Konjunkturumfrage für den Zeitraum bis einschließlich September 2024 und über sämtliche Produktkategorien hinweg durchgeführt. Zentrales Ergebnis: Die Hersteller schätzen die Marktentwicklung der verschiedenen Produktgruppen überwiegend pessimistisch ein. Vor diesem Hintergrund erhofft sich der Verband künftig positive Impulse zum Beispiel durch die Ausweitung der Förderung.
Ab August werden auch die Wohnungswirtschaft und Eigentümer von Nichtwohngebäuden in die Förderung einbezogen. Die zentrale Stellschraube zur Marktbelebung bleibt für den BDH jedoch, das Vertrauen der Verbraucher in die Heizungsmodernisierung zu stärken, so Staudt.
Dienstag, 30.07.2024, 15:11 Uhr
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