Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Trotz „knapper Kapazitäten am Markt“ hat Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz alle Bauleistungen für den Bauabschnitt des Projektes in Thüringen und Sachsen vergeben können.
Mit einzelnen Baumaßnahmen hat 50
Hertz bereits vorzeitig und parallel zum noch laufenden Planfestellungsverfahren begonnen, jetzt ist das Megaprojekt Südostlink einen entscheidenden Schritt weiter vorangekommen: Für den rund 85
Kilometer langen Abschnitt B durch Thüringen und Sachsen hat der Übertragungsnetzbetreiber jetzt alle Bauleistungen vollständig vergeben.
Die Zuschläge für die beiden Lose von jeweils rund 40
Kilometer Trassenlänge gingen an die Bauunternehmen Strabag und Max Bögl, die im offenen Grabenbau die Schutzrohre verlegen sollen, in die später die Erdkabel eingezogen werden.
„Wir haben für die Baumaßnahmen erfahrene und leistungsfähige Unternehmen binden können. Das ist angesichts der knappen Kapazitäten am Markt ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt hin zu einer Realisierung des Suedostlinks im Zeitplan und in der erforderlichen Qualität“, sagt Sven Alpen, zuständiger Einkäufer für Tiefbauleistungen bei 50Hertz.
Baubeginn frühestens Ende 2024Bereits zuvor vergeben hatte 50
Hertz die Aufträge für die weiteren Tiefbauleistungen. Auch hier kam die Firmengruppe Max Bögl zum Zug, die gemeinsam mit Michels Trenchless eine der beiden Arbeitsgemeinschaften bildet, die die horizontalen Spülbohrungen vornimmt, mit denen die Trasse Straßen und Gewässer unterqueren soll. Die zweite Arbeitsgemeinschaft bilden Verbraeken Infra, Graf Rohrleitungs- und Tiefbau sowie Van Baarsen. Die Rohrvortriebe unter Autobahn und Bahntrassen soll die Sonntag-Baugesellschaft realisieren. In Summe haben die Tiefbauleistungen ein Volumen von 430
Millionen Euro, so 50
Hertz.
Die Aufträge für den Bau der Kabelabschnittsstationen bei Königshofen (Ortsteil von Heideland) und Gebersreuth (Ortsteil Gefell) sowie einer kleineren Kabelmonitoringstation bei Altgernsdorf (Ortsteil von Langenwetzendorf) gingen an das Tiefbauunternehmen Köster, den Stahlbauspezialist Hildebrand und − für die Elektromontage – an Omexom Ebehako. Der Bau dieser Stationen schlägt mit weiteren 20
Millionen Euro zu Buche.
In einem nächsten Schritt sollen die Baumaßnahmen mit den Dienstleistern detailliert vorbereitet werden, damit die Arbeiten nach Planfeststellung Ende 2024 „zeitnah und in der Breite“ beginnen können, wie es in einer Mitteilung von 50
Hertz heißt.
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Geplanter Verlauf des Südostlinks im Abschnitt B − für vergrößerte Ansicht bitte auf das Bild klicken − Quelle: 50 Hertz |
Der Suedostlink, der voraussichtlich ab 2027 Strom aus den Ostseewindparks in den Süden transportieren soll, ist rund 540
Kilometer lang und reicht von Wolmirstedt bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt bis zum Standort Isar bei Landshut in Bayern. Realisiert werden sollen zwei Gleichstromverbindungen mit je 2.000
MW und einer Spannung von 525
kV.
Das Projekt besteht aus den Vorhaben 5 und 5a des Bundesbedarfsplangesetzes. Vorhabenträger für den nördlichen Teil des Suedostlinks ist 50 Hertz. Den südlichen, bayerischen Teil verantwortet Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der im April bereits den Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt erhalten hatte (wir berichteten).
Donnerstag, 8.08.2024, 12:32 Uhr
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