Beliebt sind weniger nachhaltige Grünstromtarife

Das Attribut Grün zog im Stromvertrieb vergangenen Jahr wieder gut. Fast 73 Prozent aller Stromvertragsabschlüsse, die das Vergleichsportal Check 24 einfädelte, hatten einen Grünstromtarif zum Gegenstand. Gerade einmal 27,4 Prozent der Kundinnen und Kunden entschieden sich beim Preisvergleich für „konventionellen“ Strom. Der große Öko-Kuchen im Vertriebsgeschäft teilt sich allerdings in zwei sehr unterschiedliche Schnitten.

Das Online-Portal differenziert zwischen „nachhaltigen“ Ökostromtarifen und Tarifen der Kategorie „Basis“. „Nachhaltig“ steht für Tarife, die dem Ausbau der lokaler Ökostromproduktion zu Gute kommen, sie werden Verbrauchern in vielen Fällen mit einschlägigen Siegeln visualisiert. Gleichwohl sehen die meisten davon ab. Nur 3,4 Prozent der Vertragsabschlüsse entfielen auf solche Angebote, 69,2 Prozent der Kunden war „Basis“ grün genug.

Die Ökostrompreise für Neukunden seien „drastisch gesunken“, meldet das Online-Portal und stellt in einem bundesweiten Städtevergleich die Kosten für nachhaltigen Ökostrom denen für Strom in der der Grundversorgung gegenüber. Demnach spart ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh im bundesweiten Schnitt 660 Euro (31,1 Prozent), wenn er aus der Grundversorgung zum günstigsten nachhaltigen Grünstromtarif in seiner Region wechselt. Die Spanne in dem Vergleich von 100 Städten reicht von 6,5 (Wolfsburg) bis 45,4 Prozent (Kostanz) jährlicher Ersparnis. Die Zahlen gelten für das erste Vertragsjahr.

Für Single-Haushalt mit einem Verbrauch von 1.500 kWh kommt das Check 24 bei der Kostenersparnis auf eine Spanne von 4,1 (Wolfburg) und 44 Prozent (Jena). Im Schnitt macht auch hier der Unterschied 31,1 Prozent aus – das sind 229 Euro.

Den Städtevergleich hat Check 24 im Internet veröffentlicht: Tabelle-Sparpotenzial