Quelle: Fotolia / Felix brönnimann
Alle Indikatoren für den deutschen Windkraft-Zubau an Land zeigen in den ersten neun Monaten nach oben. Das ergibt eine neue Statistik der Fachagentur Windenergie an Land.
Mit der Windkraft an Land geht es in Deutschland in den ersten neun Monaten in fast jeder Hinsicht zu neuen Rekordständen aufwärts, und die Genehmigungszahlen lassen auch für den Rest des Jahres eine neue Dynamik erwarten. Das ergibt sich aus Zahlen, die die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) am 12.
Oktober veröffentlichte. Sie beruft sich dabei unter anderem auf das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und auf das Umweltverträglichkeitsprüfungsportal der Länder.
Demnach sind von Januar bis September 5.200
MW Windenergie-Leistung an Land genehmigt worden. Das ist der höchste Wert überhaupt in den ersten drei Quartalen eines Jahres. Allein auf Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein entfallen 1.100
MW. In den ersten vier Oktobertagen, bis zu denen die Registrierungsfrist für die November-Ausschreibungen gelaufen ist, setzte sich die Dynamik mit 265
MW zusätzlich genehmigter Leistung fort. Bis zum 4.
Oktober entfielen aber weniger als 8
Prozent der Anlagen auf die Südregion, die im Wesentlichen Deutschland südlich des Mains umfasst. Die FA Wind hält es für realistisch, dass bundesweit bis Jahresende die 6.000
MW Zugänge zur genehmigten Pipeline überschritten werden.
Insgesamt, also zusammen mit den Vorjahren, stehen derzeit im Marktstammdatenregister derzeit 2.400 genehmigte, aber noch nicht ans Netz angeschlossene Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 12.400
MW.
Realisierter Zubau und AusblickBei den tatsächlich in den ersten drei Quartalen installierten, also weit vorher genehmigten Onshore-Windrädern wurde mit 2.346
MW brutto (vor Abzug von Abbauten) bereits der Jahreswert von 2022 von 2.405
MW übertroffen. Auf Jahresbasis beträgt die Steigerungsquote 50
Prozent. Mehr als ein Drittel des Zubaus entfiel auf Schleswig-Holstein, danach kommen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Südregion steuerte dagegen nur 7
Prozent der neuen Windleistung bei.
Die FA Wind erwartet aus all diesen Zahlen, dass im Gesamtjahr 2023 in Deutschland brutto mehr als 3.000
MW Onshore-Windleistung zugebaut werden. Das wäre der höchste Wert seit 2017, also vor dem Fadenabriss der deutschen Windkraft.
Allerdings stieg auch der Abbau alter Windräder bis September stark an: auf 400
MW, die auf 320
Anlagen verteilt sind. Das ist eine doppelt so hohe Leistung wie von Januar bis September 2022. Die durchschnittliche elektrische Leistung der vom Netz genommenen Altanlagen betrug demnach 1,25
MW. Heutige Neuinstallationen übertreffen im Schnitt die 5
MW pro Windrad.
Die
Auswertung der FA Wind zur Entwicklung der Windenergienutzung findet sich auf der Internetseite des Vereins.
Donnerstag, 12.10.2023, 10:10 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH