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Energie & Management > Wärme - Wärmepumpen-Hersteller zieht es in die Slowakei
Quelle: Pixabay / HarmvdB
Wärme

Wärmepumpen-Hersteller zieht es in die Slowakei

Nach Polen und Tschechien hat sich inzwischen auch die Slowakei als bedeutender Produktionsstandort für Wärmepumpen etabliert.
Vor kurzem ist das Vaillant-Werk in Senica in den Serienbetrieb gegangen. Nach Angaben der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in Bratislava werden andere Hersteller alsbald nachziehen. Das mittelosteuropäische Land punktet mit vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten, einer hervorragenden logistischen Anbindung nach Westeuropa und der Zugehörigkeit zur Eurozone. Derzeit wird jedoch fast nur für ausländische Märkte produziert.

Vaillant hat das Werk im westslowakischen Senica schon Anfang 2023 in Betrieb genommen. Seit Mai werden dort auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern nur noch Wärmepumpen gefertigt. Jährlich sollen rund 300.000 Stück vom Band laufen. Senica ist aktuell der einzige Standort der Remscheider für die Produktion von Wärmepumpen in Mittelosteuropa. Vaillant fungiert damit auch als Türöffner für andere deutsche Hersteller und vor allem deren Zulieferer.

Es sei ein reges Interesse von Investoren zu verzeichnen, heißt es dazu bei der AHK Slowakei. In Deutschland gebe es eine sehr hohe Nachfrage, und die Arbeitskosten in der Slowakei seien nach wie vor vergleichsweise niedrig. Anders als Polen und Tschechien, wo schon mehrere Großfabriken für Wärmepumpen hochgezogen wurden, könne die Slowakei im Ringen um Investoren auf die Zugehörigkeit zur Eurozone als Alleinstellungsmerkmal verweisen. Auch sei in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine exzellente logistische Infrastruktur entstanden.

Ausbremsende Faktoren

Der sich anbahnende Boom bei der Produktion von Wärmepumpen könnte in der Slowakei aber durch zwei Entwicklungen ausgebremst werden. Zum einen lassen sich kaum Fachkräfte finden, womit das Land immerhin nicht allein dasteht. Zum anderen aber hängt die Auftragslage anders als etwa in Polen oder Tschechien derzeit allein von der Nachfrage im Ausland ab. Denn in der Slowakei selbst läuft das Geschäft mit Wärmepumpen eher schleppend. 2022 wurden in der Slowakei gerade einmal 13.000 Wärmepumpen verkauft. In der Tschechischen Republik, die doppelt so viele Einwohner hat, lag der Absatz hingegen bei 60.000 Stück.

Dafür gibt es vielfältige Gründe. Mehrere Förderprogramme, mithilfe derer viele Privatleute in den vergangenen Jahren ihre Häuser modernisiert haben, sind im Frühjahr 2023 zeitgleich ausgelaufen. Die Fördersituation ist daher unklar, zumal auch noch nicht abzusehen ist, inwieweit die erst seit kurzem vereidigte Regierung den Menschen unter die Arme greifen wird. Auf diese Weise verliere man unnötigerweise ein Jahr im Prozess der grünen Transformation, kritisieren Verbraucherschützer.

Auch Vladimir Orovnicky, Präsident des Verbands für Kälte- und Klimatechnik, bestätigt, dass die Nachfrage gering ist. Die Kosten für die Installation einer Wärmepumpe seien für die meisten slowakischen Haushalte schlichtweg zu hoch, und daher viele warteten lieber ab. Ausschlaggebend für die Anschaffungskosten sei vor allem die mit hohem Aufwand verbundene Installation der Wärmepumpen. In den entsprechenden Gewerken herrsche weiter Fachkräftemangel. Außerdem habe der aktuelle Mangel an klaren Informationen zur Folge, dass Verkäufer von Wärmepumpen zögerten, ihre Lagerbestände aufzufüllen.

Freitag, 17.11.2023, 14:07 Uhr
Karin Rogalska
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Wärmepumpen-Hersteller zieht es in die Slowakei
Nach Polen und Tschechien hat sich inzwischen auch die Slowakei als bedeutender Produktionsstandort für Wärmepumpen etabliert.
Vor kurzem ist das Vaillant-Werk in Senica in den Serienbetrieb gegangen. Nach Angaben der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in Bratislava werden andere Hersteller alsbald nachziehen. Das mittelosteuropäische Land punktet mit vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten, einer hervorragenden logistischen Anbindung nach Westeuropa und der Zugehörigkeit zur Eurozone. Derzeit wird jedoch fast nur für ausländische Märkte produziert.

Vaillant hat das Werk im westslowakischen Senica schon Anfang 2023 in Betrieb genommen. Seit Mai werden dort auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern nur noch Wärmepumpen gefertigt. Jährlich sollen rund 300.000 Stück vom Band laufen. Senica ist aktuell der einzige Standort der Remscheider für die Produktion von Wärmepumpen in Mittelosteuropa. Vaillant fungiert damit auch als Türöffner für andere deutsche Hersteller und vor allem deren Zulieferer.

Es sei ein reges Interesse von Investoren zu verzeichnen, heißt es dazu bei der AHK Slowakei. In Deutschland gebe es eine sehr hohe Nachfrage, und die Arbeitskosten in der Slowakei seien nach wie vor vergleichsweise niedrig. Anders als Polen und Tschechien, wo schon mehrere Großfabriken für Wärmepumpen hochgezogen wurden, könne die Slowakei im Ringen um Investoren auf die Zugehörigkeit zur Eurozone als Alleinstellungsmerkmal verweisen. Auch sei in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine exzellente logistische Infrastruktur entstanden.

Ausbremsende Faktoren

Der sich anbahnende Boom bei der Produktion von Wärmepumpen könnte in der Slowakei aber durch zwei Entwicklungen ausgebremst werden. Zum einen lassen sich kaum Fachkräfte finden, womit das Land immerhin nicht allein dasteht. Zum anderen aber hängt die Auftragslage anders als etwa in Polen oder Tschechien derzeit allein von der Nachfrage im Ausland ab. Denn in der Slowakei selbst läuft das Geschäft mit Wärmepumpen eher schleppend. 2022 wurden in der Slowakei gerade einmal 13.000 Wärmepumpen verkauft. In der Tschechischen Republik, die doppelt so viele Einwohner hat, lag der Absatz hingegen bei 60.000 Stück.

Dafür gibt es vielfältige Gründe. Mehrere Förderprogramme, mithilfe derer viele Privatleute in den vergangenen Jahren ihre Häuser modernisiert haben, sind im Frühjahr 2023 zeitgleich ausgelaufen. Die Fördersituation ist daher unklar, zumal auch noch nicht abzusehen ist, inwieweit die erst seit kurzem vereidigte Regierung den Menschen unter die Arme greifen wird. Auf diese Weise verliere man unnötigerweise ein Jahr im Prozess der grünen Transformation, kritisieren Verbraucherschützer.

Auch Vladimir Orovnicky, Präsident des Verbands für Kälte- und Klimatechnik, bestätigt, dass die Nachfrage gering ist. Die Kosten für die Installation einer Wärmepumpe seien für die meisten slowakischen Haushalte schlichtweg zu hoch, und daher viele warteten lieber ab. Ausschlaggebend für die Anschaffungskosten sei vor allem die mit hohem Aufwand verbundene Installation der Wärmepumpen. In den entsprechenden Gewerken herrsche weiter Fachkräftemangel. Außerdem habe der aktuelle Mangel an klaren Informationen zur Folge, dass Verkäufer von Wärmepumpen zögerten, ihre Lagerbestände aufzufüllen.

Freitag, 17.11.2023, 14:07 Uhr
Karin Rogalska

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