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Energie & Management > Wärmenetz - Berlin liegt bei der Wärmewende ziemlich weit vorne
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Wärmenetz

Berlin liegt bei der Wärmewende ziemlich weit vorne

Ob Deutschland sein Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht, hängt entscheidend davon ab, wie die Wärmewende in den Ballungsräumen gelingt. Eon hat aktuelle Daten vorgestellt.
Rund ein Drittel des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland und etwa 40 Prozent aller CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudebestand. Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze verpflichtet die Bundesregierung Kommunen dazu, Wärmepläne zu erstellen. Diese legen fest, wie die Wärmeversorgung vor Ort in Richtung Klimaneutralität transformiert werden kann. Für die vier deutschen Millionenstädte Berlin, Hamburg, München und Köln veröffentlicht der Energiekonzern Eon jetzt Einzelheiten zur Nutzung von Heiztechnologien und zum Sanierungsstand.

Marc Spieker, Eon-Vorstand für Vertrieb und Kundenlösungen: „Gerade in Ballungsräumen bedeutet Energiewende vor allem Wärmewende. Hier liegen die größten Potenziale, um CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren und Synergien für eine effiziente Wärmeversorgung zu heben.“ Eon unterstütze deshalb Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Dekarbonisierung. „Mit digitalen Tools und den Daten aus unserer Wärmekarte schaffen wir Transparenz und zeigen konkrete Umsetzungspotenziale auf.“

Fernwärme vor allem in Großstädten bleibt

Die Daten der Wärmekarte zeigen, dass Fernwärme eine in vielen Großstädten beliebte Heizmethode ist. Mehr als jedes dritte Haus in München (36,5 Prozent), Hamburg (36,2 Prozent) und Berlin (33,6 Prozent) wird bereits mit klimaschonender Fernwärme versorgt. Den geringsten Fernwärmeanteil weist mit 11,2 Prozent Köln auf. Allerdings hat die Domstadt kürzlich beschlossen, schnell aufholen zu wollen: Bis 2030 soll die Fernwärme kräftig ausgebaut werden und einen Anteil von rund einem Drittel an allen Heiztechnologien ausmachen.

Bei der Verbreitung von Wärmepumpen führt Berlin mit einem Anteil von 4,3 Prozent an allen Heiztechnologien das Städtequartett an. In einer Berliner Straße mit hundert Häusern werden demnach bereits vier Häuser mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe beheizt. Hamburg folgt mit einem Wärmepumpenanteil von 2 Prozent, München und Köln liegen nahezu gleichauf mit einem Anteil von 1,9 Prozent.

München bei Gebäudesanierung abgeschlagen

Deutliche Unterschiede bestehen zwischen den vier Großstädten bei der Nutzung fossiler Heizungen, wobei Gas und Öl nach wie vor einen großen Anteil haben. Hamburg weist mit 36 Prozent den geringsten Anteil an Gasheizungen auf, gefolgt von Berlin mit 37 Prozent und München mit 40,8 Prozent. In Köln heizt noch mehr als die Hälfte der Haushalte mit Gas (56,6 Prozent). Auch bei den Ölheizungen variiert der Anteil zwischen 16,3 Prozent in München und 22,7 Prozent in Köln. In Berlin liegt der Anteil bei 19,7 Prozent, in Hamburg bei 20,9 Prozent.

Auch die baulichen Rahmenbedingungen, vor allem die energetische Sanierung von Gebäuden, sind ein entscheidender Faktor, um den Wärmeverbrauch deutlich zu senken. In Berlin (59,5 Prozent) und Köln (54,9 Prozent) sind bereits mehr als die Hälfte aller Gebäude teil- oder vollsaniert – eine gute Grundlage, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Hamburg belegt mit 53,7 Prozent teil- oder vollsanierten Gebäuden Platz 3, während München mit seinem hohen Anteil an Altbauten und 41,3 Prozent teil- oder vollsanierten Gebäuden mit Abstand auf Platz 4 folgt.

Dass sich für private Haus- und Wohnungseigentümer Investitionen in neue Energielösungen lohnen, hat erst kürzlich eine Untersuchung von Eon und der RWTH Aachen gezeigt. So lässt sich beispielsweise die jährliche Energierechnung für Strom und Wärme in einem beispielhaften unsanierten Reihenhaus von 1990 durch Wärmepumpe, Solaranlage und Batteriespeicher im Vergleich zur Gasheizung von durchschnittlich 2.870 auf 904 Euro (minus 69 Prozent) reduzieren. In einem Einfamilienhaus von 2005 sinken die Kosten von durchschnittlich 2.947 auf 815 Euro jährlich – 72 Prozent weniger. Digitale Energiemanagement-Systeme bieten zusätzliches Einsparpotenzial.

Weitere Informationen und die digitale Wärmekarte finden sich auf der Internetseite von Eon.

Dienstag, 9.07.2024, 15:03 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wärmenetz - Berlin liegt bei der Wärmewende ziemlich weit vorne
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Wärmenetz
Berlin liegt bei der Wärmewende ziemlich weit vorne
Ob Deutschland sein Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht, hängt entscheidend davon ab, wie die Wärmewende in den Ballungsräumen gelingt. Eon hat aktuelle Daten vorgestellt.
Rund ein Drittel des gesamten Primärenergieverbrauchs in Deutschland und etwa 40 Prozent aller CO2-Emissionen entfallen auf den Gebäudebestand. Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze verpflichtet die Bundesregierung Kommunen dazu, Wärmepläne zu erstellen. Diese legen fest, wie die Wärmeversorgung vor Ort in Richtung Klimaneutralität transformiert werden kann. Für die vier deutschen Millionenstädte Berlin, Hamburg, München und Köln veröffentlicht der Energiekonzern Eon jetzt Einzelheiten zur Nutzung von Heiztechnologien und zum Sanierungsstand.

Marc Spieker, Eon-Vorstand für Vertrieb und Kundenlösungen: „Gerade in Ballungsräumen bedeutet Energiewende vor allem Wärmewende. Hier liegen die größten Potenziale, um CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren und Synergien für eine effiziente Wärmeversorgung zu heben.“ Eon unterstütze deshalb Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Dekarbonisierung. „Mit digitalen Tools und den Daten aus unserer Wärmekarte schaffen wir Transparenz und zeigen konkrete Umsetzungspotenziale auf.“

Fernwärme vor allem in Großstädten bleibt

Die Daten der Wärmekarte zeigen, dass Fernwärme eine in vielen Großstädten beliebte Heizmethode ist. Mehr als jedes dritte Haus in München (36,5 Prozent), Hamburg (36,2 Prozent) und Berlin (33,6 Prozent) wird bereits mit klimaschonender Fernwärme versorgt. Den geringsten Fernwärmeanteil weist mit 11,2 Prozent Köln auf. Allerdings hat die Domstadt kürzlich beschlossen, schnell aufholen zu wollen: Bis 2030 soll die Fernwärme kräftig ausgebaut werden und einen Anteil von rund einem Drittel an allen Heiztechnologien ausmachen.

Bei der Verbreitung von Wärmepumpen führt Berlin mit einem Anteil von 4,3 Prozent an allen Heiztechnologien das Städtequartett an. In einer Berliner Straße mit hundert Häusern werden demnach bereits vier Häuser mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe beheizt. Hamburg folgt mit einem Wärmepumpenanteil von 2 Prozent, München und Köln liegen nahezu gleichauf mit einem Anteil von 1,9 Prozent.

München bei Gebäudesanierung abgeschlagen

Deutliche Unterschiede bestehen zwischen den vier Großstädten bei der Nutzung fossiler Heizungen, wobei Gas und Öl nach wie vor einen großen Anteil haben. Hamburg weist mit 36 Prozent den geringsten Anteil an Gasheizungen auf, gefolgt von Berlin mit 37 Prozent und München mit 40,8 Prozent. In Köln heizt noch mehr als die Hälfte der Haushalte mit Gas (56,6 Prozent). Auch bei den Ölheizungen variiert der Anteil zwischen 16,3 Prozent in München und 22,7 Prozent in Köln. In Berlin liegt der Anteil bei 19,7 Prozent, in Hamburg bei 20,9 Prozent.

Auch die baulichen Rahmenbedingungen, vor allem die energetische Sanierung von Gebäuden, sind ein entscheidender Faktor, um den Wärmeverbrauch deutlich zu senken. In Berlin (59,5 Prozent) und Köln (54,9 Prozent) sind bereits mehr als die Hälfte aller Gebäude teil- oder vollsaniert – eine gute Grundlage, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Hamburg belegt mit 53,7 Prozent teil- oder vollsanierten Gebäuden Platz 3, während München mit seinem hohen Anteil an Altbauten und 41,3 Prozent teil- oder vollsanierten Gebäuden mit Abstand auf Platz 4 folgt.

Dass sich für private Haus- und Wohnungseigentümer Investitionen in neue Energielösungen lohnen, hat erst kürzlich eine Untersuchung von Eon und der RWTH Aachen gezeigt. So lässt sich beispielsweise die jährliche Energierechnung für Strom und Wärme in einem beispielhaften unsanierten Reihenhaus von 1990 durch Wärmepumpe, Solaranlage und Batteriespeicher im Vergleich zur Gasheizung von durchschnittlich 2.870 auf 904 Euro (minus 69 Prozent) reduzieren. In einem Einfamilienhaus von 2005 sinken die Kosten von durchschnittlich 2.947 auf 815 Euro jährlich – 72 Prozent weniger. Digitale Energiemanagement-Systeme bieten zusätzliches Einsparpotenzial.

Weitere Informationen und die digitale Wärmekarte finden sich auf der Internetseite von Eon.

Dienstag, 9.07.2024, 15:03 Uhr
Günter Drewnitzky

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